VAN CANTO - Dawn of the Brave
Mehr über Van Canto
- Genre:
- Metal A Capella
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 07.02.2014
- Dawn of the Brave
- Fight for your Life
- To the Mountains
- Badaboom
- The Final Countdown (Europe cover)
- Steel Breaker
- The Awakening
- The Other Ones
- Holding out for a Hero (Bonnie Tyler cover)
- Unholy
- My Utopia
- Into the West ("Lord of the Rings"-soundtrack cover)
- Paranoid (Black Sabbath Cover)
Rakkatakka! Teil 5, diesmal darf auch ein bisschen Badaboom! dabei sein.
Wieder werden sich die Geister scheiden, wenn VAN CANTOs neues Album "Dawn Of The Brave" erscheinen wird. Da gibt es die einen, die dieses "Heavy Metal a capella" rigoros ablehnen und dann gibt es die anderen, die vollkommen davon begeistert sind. Ich gestehe, dass ich schon von Anfang an zu den Begeisterten gehöre. Schon alleine deshalb, weil ich a capella grundsätzlich mag (ja, ich höre auch gelegentlich andere Musik, außer Metal) und weil ich es einfach unglaublich faszinierend finde, was diese Band musikalisch drauf hat. Das streiten übrigens einige derer, die mit VAN CANTO nichts am Hut haben, auch nicht ab.
Deshalb war es für mich sehr spannend, was das neue Album denn zu bieten hat. Wenn man von den Fakten ausgeht, sind das dreizehn Titel, von denen vier Coverversionen sind. Auch wenn es VAN CANTO nicht wirklich nötig hat, Coversongs zu bringen, so ist es für mich immer wieder interessant, wie diese Songs umgesetzt werden.
Schon beim ersten Durchlauf habe ich das Gefühl, dass sich die Band musikalisch noch gesteigert hat. Das Zusammenspiel ist einfach perfekt, der Chorgesang genial und die Songauswahl ausgesprochen vielseitig. Der Sound ist super und bei den Soloparts kommen die einzelnen Stimmen wunderbar zur Geltung. Kurz gesagt: Es macht einfach einen Riesenspaß, sich dieses neue Album anzuhören.
Erst einige Anmerkungen zu den Coverversionen. Das wäre einmal 'The Final Countdown' (EUROPE). Ich liebe dieses Lied, auch wenn es schon gefühlte 1000mal gecovert worden ist. VAN CANTO verpasst diesem Popsong eine ganz besondere Note, besonders der Anfang ist genial umgesetzt. Man fühlt sich direkt in ein Raumschiff versetzt, das die geheimnisvolle Venus ansteuert, man ist gespannt, aber auch angespannt, weil man nicht weiß, was einen nach der Landung erwartet.
Bei 'Holding Out For A Hero' (BONNIE TYLER) kann Inga wieder ihre kraftvoll-rockige Facette zeigen. Das treibende Schlagzeug tut ein Übriges, dass diese Version gefällt. Ganz anders bei der Ballade 'Into The West' (ANNIE LENNOX). Da kommt eine weiche, fast verträumte Inga zum Vorschein. Einfach nur schön.
Der Schlusstitel 'Paranoid' (BLACK SABBATH) ist zwar toll umgesetzt, passt aber meiner Meinung nach nicht wirklich auf diese CD, schon gar nicht an diese Stelle. Vielleicht hätte man sie mit 'Into The West' ausklingen lassen sollen. Aber das ist - wie immer - Geschmackssache.
Die Eigenkompositionen sind allesamt hervorragend gelungen. Da ist das Intro 'Dawn Of The Break' (bei dem ich mir einen Ritter vorstelle, der neuen Abenteuern entgegenreitet), gefolgt von 'Fight For Your Live', bei dem es direkt zur Sache geht. Fantasy Kopfkino vom Feinsten. 'To The Mountains' steigert die Geschwindigkeit noch einmal und 'Badaboom' schlägt in dieselbe Kerbe. 'Steel Breaker' erinnert mich stilistisch ein wenig an Songs von ALICE COOPER und dürfte auf Konzerten sehr zum Mitgrölen einladen.
In 'The Awakening' glänzt Inga wieder mit einer starken Stimme. Hier wie auch bei 'The Other Ones' fasziniert neben den gesanglichen Soli auch wieder das Chorzusammenspiel. 'Unholy' versinnbildlicht den Kampf gegen das Böse, 'My Utopia' lässt kaum Zeit zum Luftholen, so gewaltig wird uns der Song um die Ohren gehauen. Erst bei dem schon vorhin erwähnten 'Into The West' kehrt wieder Ruhe ein.
Fazit: Ich finde es unglaublich, wie sich diese Band musikalisch weiterentwickelt hat. Sie hat nicht nur ein Schippchen zugelegt, sondern den Kessel so richtig befeuert. Ich zitiere immer gerne einen guten Bekannten, der dazu sagen würde: "Ganz großes Kino!". Recht hat er. Hut ab vor diesen tollen Musikern!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer