VANDERHOOF - A Blur In Time
Mehr über Vanderhoof
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- SPV
- 30 Thousand Ft.
- Electric Love Song
- High St.
- Nowhere Train
- 3 AM
- Un-changed
- If Theres A Song ...
- Brand New Light
- Surface Of Another Planet
- Sleeping Giant
- Sonic Blur
Lange, sehr lange hat der gute Kurdt gebraucht, um mit seiner Band VANDERHOOF den Nachfolger zum unbetitelten Debut einzuzimmern. Sicherlich war der kurzzeitige Wiederbelebungsversuch seiner alten Truppe METAL CHURCH, mit der er in der Zwischenzeit das mäßig überzeugende Album „Master Peace“, sowie einige katastrophale Gigs (u.a. WOA 2000) hinlegte, mit Schuld daran. Wobei mäßig in diesem Falle nur in Bezug auf die Klasse und den Stil der vorangegangenen METAL CHURCH Alben zu sehen ist, bei denen Kurdt ja immerhin auch maßgeblich im Hintergrund – nämlich am Songwriting – beteiligt war. Denn „Master Peace“ klingt in meinen Ohren, wie ein Kompromiß aus beiden Bands, was bei der Vorliebe Kurdts` für traditionelle Hard Rock Sounds nicht wirklich verwundert. Die METAL CHURCH Fangemeinde fand das natürlich wenig spannend, da man nicht den erhofften Powermetal serviert bekam. Aber das nur zur Vorgeschichte.
Wenden wir uns „A Blur In Time“, dem zweiten Album der Band VANDERHOOF zu. Leider gab es zwei Veränderungen im Line-Up zu vermelden. Basser Dave Hawkes wurde gegen Chris Jacobsen ausgetauscht, was nicht weiter ins Gewicht fällt. Weitaus dramatischer vernahm ich den Verlust der verräucherten Stimme von Damon Albright, der auf dem Debut, wie auch auf der Tour mit SAVATAGE so herrlich zu überzeugen verstand. Der neue Mann am Mikro hört auf den Namen Drew Hart. Als weitere Weggefährten haben wir natürlich wieder den Tastenquäler Brian Cokeley, sowie METAL CHURCH Mitbegründer Kirk Arrington hinter den Fellen.
Musikalisch setzen VANDERHOOF da an, wo sie uns anno 1997 verließen. Eingängiger, grooviger Hard Rock, der neben Kurdts` Gitarrenspiel vor allem durch das extrem abwechslungsreiche Keyboardspiel zu überraschen versteht. Nicht selten fühlt man sich an Bands wie URIAH HEEP, MANFRED MANN oder STYX erinnert. Cokeley, seit langem als Studiomusiker in der Szene aktiv setzt gekonnt Akzente und verleiht den eh` schon einprägsamen Nummern immer wieder neue Akzente. Egal ob mit wuchtig fettem Hammond Sound oder mit Moog Klängen, hier wird georgelt, daß die Schwarte kracht.
Drew Hart's Stimme ist (leider) nicht ganz so verräuchert wie die seines Vorgängers, versteht es aber ganz ausgezeichnet, flotte Uptempo Nummern, wie das sofort mitreißende „Nowhere Train“ – das z. Bsp. auch auf BLACKFOOT`s „Siogo“ stehen könnte – oder auch eher bedächtig wabernde Longtracks wie „3 AM“ famos zu intonieren.
Lustig finde ich, daß der gute Kurdt bei „High St.“ mal fröhlich bei sich selbst klaut. So ist der akustisch geklampfte Anfang eine 1:1 Adaption seines HALL AFLAME Smashers „Country Girl“. Kennt leider eh`keine Sau, insofern, who cares?
Gänzlich von der Rolle ist das komplett instrumentale „Surface Of Another Planet“, bei welchem Cokeley irgendwo zwischen Ken Hensley und Rick Wakeman hin und her pendelt und uns mit einer farbenfrohe Palette seines Könnens erfreut. Toll!
Zum ersten reinlauschen gebe ich aber mal das rockige „Nowhere Train“, das beinahe radiotaugliche „If Theres A Song ...“, sowie das lange „3 AM“ und das hypnotische „Sleeping Giant“ mit auf den Weg.
Summa summarum haben wir es hier mit einem außergewöhnlichen Album zu tun, das sowohl Freunde traditioneller Klänge, wie auch Konsumenten aktuellere Hard Rock und wohl auch Prog Freunde in ihre Sammlung stellen dürfen.
Ich hoffe, den sympathischen Fünfer bald wieder auf deutschen Bühnen erleben zu dürfen, denn der Support für die damals noch grandiosen SAVATAGE war ziemlich beeindruckend!
Anspieltips: „Nowhere Train“, „3 AM“, „Sleeping Giant“, „If Theres A Song ...“
- Redakteur:
- Holger Andrae