VANIK - Vanik
Mehr über Vanik
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- V�n Records (Soulfood Music)
- Release:
- 16.12.2016
- Deadly Pleasures
- Fire Again!
- One More Dose
- The Blackest Eyes
- Bloodsucking Lust
- Dr. Speed
- Midnight Ghoul
- Eat You Alive
- Island Of Lost Souls
Nach Lemmys Tod der passende Nachschlag.
Ich gebe zu, es hat ein wenig gedauert, bis ich mit dem selbstbetitelten Debüt-Album des VANIK-Projekts warmgeworden bin. So ist schon der Sound unheimlich rau. Kein Wunder allerdings, denn die ganze Scheibe wurde an einem Tag live im Studio aufgenommen. Sänger und Gitarrist Vanik ist bekannt aus diversen Cleveland-Metal-Projekten wie ETERNAL LEGACY oder WRETCH, doch dieses Scheibchen erinnert eher an seine Live-Begegnungen mit MIDNIGHT (wenn auch "Vanik" weniger schwarzmetallisch klingt). An seiner Seite hat er Leute, die von TOXIC HOLOCAUST, CAULDRON, SHOK PARIS, DESTRUCTOR, VINCIDATOR und CHARRED WALLS OF THE DAMNED bekannt sind.
Es gibt also traditionellen Metal, das machen die beteiligten Namen klar, aber traditionellen Metal der härteren Sorte. In der Tradition von ANVIL, MOTÖRHEAD, DESTRUCTOR und eben MIDNIGHT gibt es hier derben Speed Metal, der durch pure Energie überzeugt. Hier wirkt nichts künstlich oder aufgesetzt, es geht immer auf die zwölf. Balladen oder ruhige Momente sucht ihr hier vergeblich. Wer mal wieder ordentlich durchgedrescht werden will, wird hier sicher besser fündig als bei so mancher Thrash-Metal-Platte.
Was ist auf der Haben-Seite zu verbuchen? Vanik singt klasse, erinnert in den großartigen Momenten an Hakim von DEAD LORD. Das wird sicher nicht jedermanns Sache sein, passt aber zur rauen, stark gitarrenlastigen Musik. Bass und Schlagzeug sind hörbar als reine Rhythmus-Begleitung eingespielt worden, was hier aber nicht negativ gemeint ist. Keine Ahnung, ob Vanik die beiden auch als Live-Mitstreiter gewinnt - wenn ja, werden das sicher ultra-intensive Live-Shows!
Insgesamt fehlt aber leider auch der ganz große Hit, der eine Band wie DEAD LORD aus der Masse heraushebt, und der auch MOTÖRHEAD immer auf eine höhere Stufe als DESTRUCTOR, ANVIL oder MIDNIGHT gehievt hatte. Klar, ein Totalausfall fehlt ebenfalls, so dass ich die Scheibe Genrefreunden problemlos empfehlen kann. Für eine allgemeine Kaufempfehlung fehlt aber die allerletzte Klasse. So ganz aus der Menge der Neuveröffentlichungen sticht diese Cleveland-Metal-Scheibe leider nicht heraus. Trotzdem freue ich mich über die hörbare Leidenschaft, den rauen, äußerst brutalen Sound und die vielen MOTÖRHEAD-Gedächtnis-Momente.
Anspieltipps: One More Dose, Island Of Lost Souls.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer