VANITY DRAWS BLOOD - Perspective / Dread
Mehr über Vanity Draws Blood
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.07.2016
- Dread
- Haunted
- Possession
- Anxiety
- Exorcism
Brachiales Gewitter ohne Aussicht auf Sonnenschein!
Auch wenn diese Jungs sich alles andere als originell durch die moderne Metal-Landschaft bewegen und ihr bedrohlicher Core-Sound in ähnlicher Weise immer wieder auf die Tapete kommt, bleiben für VANITY DRAWS BLOOD vorerst nur jubelnde Zurufe. Denn die Band denkt gar nicht erst daran, ihren ziemlich braachialen Sound durch überbordende melodische Einsprengsel weichklopfen zu lassen oder den Weg des Szene-Mainstreams zu beschreiten. Vielmehr soll es deftig böllern und auch sphärisch beeindrucken - so wie zum Beispiel auf der neuen EP, die nach einem kurzen Intro loslegt wie die Feuerwehr und ein echtes Statement für die Nachhaltigkeit des Metalcores abgibt. Denn es klingt noch längst nicht alles gleich, was mit brutalen Grooves, heftigem Gebrüll und immens tief gestimmten Gitarren versetzt wurde.
"Perspective / Dread" knallt sofort, dies schon einmal vorweg. Die Riffs sind gewaltig, die Shouts sitzen ebenfalls direkt, und die straighte Maschinerie, die VANITY DRAWS BLOOD in den fünf Stücken anwirft, klingt extrem bedrohlich und lässt sich zu keiner Zeit von den Tücken möglicher Experimentierfreude aus der Ruhe bringen. Wie ein Orkan fegen die Nummern über den Hörer hinweg, scheißen dabei konsequent auf Originalität, wissen aber auch, dass die massiven Grooves eine qualitative Verlässlichkeit ausstrahlen, die in diesem Business schon seit Jahren nicht mehr selbstverständlich ist.
Selbst wenn die Brutalität noch weiter zunimmt, so geschehen in 'Anxiety', verfolgt die Band keine plumpen Schemata, sondern intensiviert das Inferno mit Apokalypse-affinen Stimmungsbildern, die auch in 'Exorcism' und 'Possession' anzufinden sind. Es ist schlussendlich ein In-Your-Face-Erlebnis der ganz besonderen Art, irgendwie vertraut und bekannt, am Ende aber frischer und heftiger als bei großen Teilen der Konkurrenz. Und da nur wenige Bands dieser Sparte noch solche Eindrücke erzielen, gehört "Perspective / Dread" auch zwingend auf die Einkaufsliste des qualitätsbewussten Modern-Metal-Liebhabers. Wenn Eigenständigkeit nämlich zum Problem wird, müssen es andere Waffen richten - und VANITY DRAWS BLOOD ist in deren Besitz!
Anspieltipps: Anxiety, Possession
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes