VANORA - Momentum
Mehr über Vanora
- Genre:
- Modern Prog Metal/Djent
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Crime Records
- Release:
- 01.09.2017
- Mask
- Stamina
- Echo To The World
- Requiem
- Metronome
- The Hand That Feeds
- Laughing Windows
- Poles Apart
- Pariah (Bonustrack)
Modernes Djent-Gebräu aus dem Lande des Black Metals.
Vorbei sind die Zeiten, in denen Norwegen ausschließlich für seinen Black-Metal-Nachwuchs bekannt war, denn insbesondere in den letzten Jahren ist die moderne Prog-Metal-Szene des Landes mit Bands wie SHINING oder LEPROUS auf dem Vormarsch. In die gleiche Kerbe schlägt auch das Quintett VANORA, das sich bereits im Jahr 2014 in Oslo zusammenfand und noch im selben Jahr mit der ersten EP "Origin" in der lokalen Szene ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte. Gleichzeitig wurde dank des Silberlings auch das norwegische Label Crime Records auf die Jungs aufmerksam, mit dessen Hilfe die Truppe nun mit "Momentum" ihr Debütalbum in den Handel bringt.
Rein musikalisch hat der Fünfer dabei auf den ersten Blick wenig wirklich Neues zu bieten, denn bereits der Opener 'Mask' legt direkt mit tonnenschweren Djent-Riffs, atmosphärischen Keyboards und einigen poppigen Klargesängen los, wie man sie inzwischen zur Genüge von Acts wie TESSERACT oder TEXTURES her kennt. Also alles in allem nicht gerade innovativ, doch bevor jetzt schon die ersten weiterblättern und den Silberling als billiges Plagiat der aktuellen Genre-Größen abstempeln, muss gesagt werden, dass die Norweger die alt bekannte Formel doch hin und wieder mit einigen frischen Einflüssen aufpeppen. So wird der Mittelteil von 'Echo To The World' von treibenden Gitarren-Melodien und ausladenden Akustikgitarren im Stile von Post-Black-Metallern wie ALCEST bestritten, während 'Poles Apart' mit ausladenen Keyboard-Flächen und prominent eingesetztem Hall sogar stellenweise an die Prog-Titanen PINK FLOYD erinnert.
Leider bleiben diese Ausreißer momentan aber noch eine kleine Seltenheit, denn zumeist dominieren doch das tiefer gestimmte Riff-Gewitter und die bedrohlichen Growls von Konrad Sandvik das Gesamtbild. Glücklicherweise macht der Fronter hier allerdings eine blendende Figur und keift sich mit herrlicher Intensität durch die Songs, kann gleichzeitig aber auch mit einer überraschend klaren Singstimme punkten. Doch nicht nur in Sachen Vocals ist das Quintett über jeden Zweifel erhaben, sondern auch die Instrumentalfraktion spielt präzise und groovt mit Leichtigkeit durch komplexe Breakdowns und Stakkato-Rhythmen. In Szene gesetzt wird das Ganze von einer sehr aufgeräumten und druckvollen Produktion, bei der einzig der extrem eindimensionale Gitarrensound negativ auffällt. Zwar ist dieser durchaus typisch für Djent-Gefilde, das ändert aber nichts daran, dass hier einfach jegliche Frequenzen fehlen, die eine Gitarre erst wirklich interessant machen.
Unter dem Strich ist "Momentum" damit ein ordentliches Debüt geworden, das zwar musikalisch nicht gerade mit Innovationen aufwarten kann, aber zumindest in einigen Punkten die üblichen Trademarks des modernen Prog-Metals um interessante Aspekte erweitert. Wem also die oben genannten Acts zusagen, der kann auch bei VANORA definitv mal ein Ohr riskieren. Wer jedoch bis heute nichts mit Single-Note-Riffs, Synkopen und Breakdowns anfangen kann, den werden die Norweger sicher nicht eines Besseren belehren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs