VARIOUS ARTISTS - Dominance And Submission - A Tribute To Blue Öyster Cult
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Coveralbum - Hardrock
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 14.01.2022
- MONDO MACHINE: ME 262
- GREAT ELECTRIC QUEST: Flaming Telepaths
- THEE HIPPY SLAYER, GUESTS: Dominance And Submission
- HOWLING GIANT feat. BOB BALCH: Godzilla
- TONY REED, THEE HIPPY SLAYER: Transmaniacon MC
- IT feat. ANDREA VIDAL: Wings Wetted Down
- MONDO GENERATOR, THEE HIPPY SLAYER: Tattoo Vampire
- APE MACHINE: Veteran Of The Psychic Wars
- ZEKE: Cities On Flame With Rock And Roll
- WAR CLOUD feat. JANIECE GONZALEZ: Stairway To The Stars
- SPINDRIFT: (Don't Fear) The Reaper
Kult, nicht Unterwerfung.
Im neuen Jahr wird das selbstbetitelte Debütalbum von BLUE ÖYSTER CULT 50 Jahre alt. Da ist es nur angemessen, den Jubilaren die Ehre eines Tribut-Albums zu erweisen. Dazu hat das Label Ripple Music mit einigen seiner Bands "Dominance And Submission - A Tribute To Blue Öyster Cult" erstellt. Mit Ausnahme von 'Veteran Of The Psychic Wars' von der "Fire Of Unknown Origin" (1981) wurden nur BÖC-Stücke der ersten fünf Alben aus den Siebzigern ausgewählt.
Dabei kann man drei Gruppen an Interpretationen ausmachen, die sich vereinzelt überschneiden. Einige Aufnahmen orientieren sich stark am Original. Manche betonen einzelne Eigenarten des jeweiligen Liedes oder von BLUE ÖYSTER CULT insgesamt überdeutlich, wobei man nur spekulieren kann, ob dies eine souveräne Entscheidung der Interpreten war oder ob das übergroße Vorbild einschüchternd wirkte. Bei gleich mehreren Stücken wird der expressive bis knurrige Gesang von Eric Bloom und Albert Bouchard nachgeahmt. GREAT ELECTRIC QUEST betont beim verspielten 'Flaming Telepaths' beinahe ohne Tasten die Rockseite und lässt die Gitarre das markante Synth-Solo übernehmen. Kurioserweise ist dann doch noch ein Synthesizer zu hören, der aber die folgenden Parts des Klaviers spielt. Dagegen verstärkt HOWLING GIANT bei 'Godzilla' den leicht skurrilen Zug, den die Band gelegentlich hat, während beim frühen Konzertklassiker 'Cities On Flame' von ZEKE die Heaviness von BÖC durch einen energischen Vortrag und eigene interessante Akzente im Leadbreak hervorgehoben wird.
Die dritte Gruppe interpretiert ihre Titel wesentlich freier. So geht 'Wings Wetted Down' in der Darbietung von IT fast schon in Gothic-Richtung. Während WAR CLOUD 'Stairway To The Stars', das im Original eine leichte Boogie-Schlagseite hat, als stampfenden Alternative Rock mit deutlich verändertem Leadbreak aufmöbelt, verpassen YEAR OF THE COBRA und THEE HIPPY SLAYER dem eigentlich heiteren 'Fireworks' einen doomigen Anstrich. Den Höhepunkt dürfte SPINDRIFT bei der heiklen Aufgabe, den größten Klassiker '(Don't Fear) The Reaper' zu spielen, gelandet haben. Die Gruppe hat das Stück zerlegt und auf neue Art wieder zusammengesetzt. Von der Änderung des berühmten Themas über die gotisch-düstere Stimmung bis zum ausgedehnten Finale wurde hier Mut bewiesen. Gerade diese gewagteren Cover machen klar, welches Potential im Werk von BLUE ÖYSTER CULT steckt, das allein schon durch die verschiedenen Songschreiberpersönlichkeiten in der Band vielseitig ist. Und hoffentlich erkennen dadurch die beteiligten (und auch unbeteiligte) junge Bands, dass ein Lied zuallererst eine gute Melodie braucht. Eine gelungene Komposition kann dann in viele Richtungen interpretiert werden.
Tribut-Alben sind für Gelegenheitshörer der geehrten Bands uninteressant. Wer aber ein echter Fan von BLUE ÖYSTER CULT ist, sollte diese Scheibe antesten. Man lernt nicht nur ein paar interessante, noch wenig bekannte Gruppen kennen, man kann vielleicht auch noch so manche unbeachtete Facette an seinen Idolen entdecken.
- Redakteur:
- Stefan Kayser