VARIOUS ARTISTS - Rusty Diamonds Vol. 5
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Label: Rusty Diamonds
- Release:
- 01.01.1970
- POWERLORD - Masters Of Death
- POWERLORD - Malice
- POWERLORD - Silent Terror
- POWERLORD - The Invasion Of The Lords
- POWERLORD - Merciless Titans
- POWERLORD - (The Awakening) Powerlord
- MESSIAH PROPHET - Hit And Run
- MESSIAH PROPHET - Master Of Metal
- MAXX WARRIOR - High On Metal
- MAXX WARRIOR - It´s Allright
- MAXX WARRIOR - Taken By Forces
In der beiliegenden Info heißt es, dass diese CD JEDEM Power Metal-Fan sehr viel Spaß bringen wird. So übertrieben manchmal diese Art von Ankündigungen sind – ich kann hier wirklich nicht widersprechen! Alle drei Bands verstehen es, den Hörer mitzureißen. Wer sie bereits kennt, der darf sich glücklich schätzen, alle anderen haben jetzt die Möglichkeit durch diesen Sampler drei Old School-Bands in ihre Sammlung aufzunehmen – und wer die alte Schule des Heavy Metals liebt, der kann hier eigentlich nichts falsch machen!
Die Songs von POWERLORD stammen vom 1986er Release „The Awakening“ und sind auch die härtesten auf diesem Sampler, denn ihre Mucke ist ziemlich Speed Metal-lastig. Die sechs Tracks lohnen sich allesamt und ziehen den Hörer in ihren Bann. `Masters Of Death` ist ein gelungener Opener, der zeigt wo´s langgeht: Der Song startet mit einem fetten Riff, ehe der Rest der Band einsetzt und die Lead Gitarre ein Solo darüberspielt. Es folgt ein Break und weitere fette Riffs der Gitarren, bis zuletzt Dane Cook mit seinem klasse Organ einsetzt und das Tempo etwas forciert wird. Herausragendes Riffing, hohe Screams, Lead Gitarren, sehr gute Backing-Shouts und kurze Temposteigerungen bestimmen den Song, bis dieser Hörgenuss nach knapp fünfeinhalb Minuten sein Ende findet. ´The Invasion Of The Lords` nimmt wieder viel Fahrt auf und erinnert sehr stark an SLAYER zu „Show No Mercy“-Zeiten. Diese Art von Musik kann man nicht nur einfach so im Hintergrund hören, sie reißt den Hörer mit! POWERLORD, die nicht nur gute Ansätze besitzen, sondern einfach klasse Songs schreiben, haben damit auch keine Probleme. Der „Kraftherr“ hat zudem einen variablen Sänger in seinen Reihen, der die notwendige Power mitbringt und auch in höheren Lagen eine gute Figur macht. Diese Band lohnt sich – ganz sicher!
Das Booklet ist im Gesamten etwas dürftig ausgefallen. So findet man zwar über POWERLORD einige Infos zu den jeweiligen Musikern, sowie die Texte zu ihren Songs, bei MAXX WARRIOR muss man sich aber mit einer Bandinfo in deutsch begnügen und bei MESSIAH PROPHET hat´s schließlich nur noch für fünf winzige Fotos von den Bandmitgliedern gereicht.
Doch zum Glück kenne ich gerade diese Band am besten! Als ich las, dass MESSIAH PROPHET sich auf dem Sampler befinden würden, konnte ich´s zunächst kaum glauben, denn schon lange hat man nichts mehr von ihnen gehört. Wer den Bandnamen liest, kann sich vielleicht denken, warum er diese Band noch nicht kennt: Sie stammt aus der White Metal-Szene. Doch dort besitzen MESSIAH PROPHET absoluten Kult-Status. Mit ihren beiden Alben „Rock The Flock“ (1984, noch unter dem Namen MESSIAH PROPHET BAND) und „Master Of The Metal“ (1986) gehörten sie zu den ersten Bands, die mit Heavy Metal-Mucke den Namen des Herrn priesen. Somit bildeten sie nach den bekanntesten White Metal-Acts STRYPER und BLOODOOD neben Bands wie SAINT und LEVITICUS die zweite Reihe. Die Musik ist jedenfalls top! Ich kann gar nicht abschätzen, wie oft ich damals ihre Hits wie „Master Of The Metal“ oder „Heavy Metal Thunder“ gehört habe. Dabei ist es vor allem Sänger Charlie Clark, der dazu beiträgt, dass man MESSIAH PROPHET sofort aus hunderten von Bands heraushören wird. Seine Stimme hat das gewisse Etwas. Und etwas Besonderes ist diese Band auf jeden Fall: Entweder man wird sie schätzen und lieben oder links liegen lassen. Zugegebenermaßen spielt wahrscheinlich auch der Spirit der damaligen Zeit eine Rolle dabei, wie gut man letztlich diese Band finden wird. Um die Geschichte abzurunden: Ende der 90er Jahre gab es eine kleine Reunion. Doch diese hat wirklich keiner gebraucht und herausgekommen ist eine Pop Rock-Scheibe.
Kommen wir zum letzten Act, MAXX WARRIOR. Die erste Nummer `High On Metal` geht noch richtig gut nach vorne, jedoch kommen MAXX WARRIOR mit ihrer Fön-Frisuren-Musik im Gesamten etwas seichter rüber. Vor allem der zweite Song `It´s Allright` erinnert stark an die Poser-Bands der damaligen Zeit. So schlimm diese Musik und Bands für den einen sind, so sehr vermisse ich das heutzutage. Für´s Auge hatten diese Art von Bands immer etwas zu bieten – und sei es auch nur zur Belustigung. Der dritte Song, `Taken By Forces`, hat sich leider geweigert in meinem Player zu laufen. MAXX WARRIOR runden diese CD jedenfalls gut ab und es bleibt letztlich das Gefühl, einen guten Sampler im Regal stehen zu haben.
Anspieltipps: Masters Of Death, The Invasion Of The Lords, Merciless Titans (alle POWERLORD), Master Of Metal (MESSIAH PROPHET), High On Metal (MAXX WARRIOR)
- Redakteur:
- Stefan Lang