VARIOUS ARTISTS - Tribute To Steel - A Tribute To Warlock
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Pure Steel Records / Twilight
- Release:
- 05.11.2008
- WARLOCK - Earthshaker Rock
- IVORY TOWER - Cold, Cold World
- VOLNAYA STAYA - I Rule The Ruins
- CUSTARD - Metal Tango
- CRYSTAL VIPER - Mr. Gold
- BOOMERANG - Three Minute Warning
- THE MYSTERY - Bad Blood
- SABATON - Für Immer
- BONE SHAKER - Out Of Control
- LONEWOLF - True As Steel
- EMERALD - Burning The Witches
- CAPITAL SIN - All We Are
- ETERNAL WINTER - Touch Of Evil
- RAVAGE - Cold, Cold World
Nette Ehranbietung, aber leider keine herausragenden Beiträge!
Wenn man mal bedenkt, wie oft Düsseldorfs feinste Rockröhre Doro Pesch in den vergangenen Jahren für ihre aktuellen Outputs belächelt wurde, und wie oft im Namen des Klischees dabei auch der Name WARLOCK fiel, muss man sich wirklich fragen, inwiefern den meisten Kuttenträgern überhaupt noch bewusst ist, auf welches Vermächtnis das blonde Original zurückblicken kann. Oder etwa nicht?
Eine Tribute-Veröffentlichung macht wohl am deutlichsten den Einfluss auf eine bestimmte Szene klar und zeigt - in diesem Fall - auch, welchen Stellenwert das Original gegenüber seinen Nachahmern und ihren Neuinterpretationen hat. Und bei WARLOCK sollte dieser gerade nach dem Check des noch immer recht aktuellen Releases von Pure Steel Records noch einmal deutlich steigen, denn in der direkten Gegenüberstellung schafft es hier nicht eine Band, am Original zu kratzen. Und wohlgemerkt: Hier ist reichlich anständiger Stoff enthalten!
Erstaunlich ist daher, dass speziell die weniger bekannten Combos hier ihre kleinen Triumphe feiern dürfen. VOLNAYA STAYA beispielsweise leisten einen mehr als respektablen Beitrag mit ihrem 'I Rule The Ruins'-Cover. Sicher, grundsätzlich sollte man einem Song schon seine eigene Note aufdrücken, was hier nur marginal geschieht. Aber wenigstens ist hier die Power anzutreffen, die man im Opener, hier von den Gehuldigten höchstpersönlich dargeboten, mit einer ungeheuren Wucht um die Ohren gepeitscht bekommt.
Was "Tribute To Steel" später jedoch zugute kommt, ist die Tatsache, dass nicht dringend die vermeintlich bekannteren Tracks herausgepickt wurden. ETERNAL WINTER beispielsweise haben mit 'Touch Of Evil' eine Nummer aus der zweiten Reihe ausgewählt, deren satter Punch hier auch prima adaptiert wird. Und auch BOOMERANG greifen mit 'Three Minute Warning' nicht dringend in die Kiste des Offensichtlichen und überzeugen ebenfalls mit einer starken Performance.
Ausgerechnet die klassischen Gassenhauer sind es daher vielleicht auch, die in der Neuinterpretation nicht ganz so gut funktionieren. Der theatralische Gesang von SABATON in 'Für immer' ist ebenso unpässslich wie der männliche Gesang in CUSTARD's Fassung von 'Metal Tango'. EMERALD und LONEWOLF wiederum können Kompositionen wie 'Burning The Witches' respektive 'True As Steel' nichts Neues mehr abgewinnen, und IVORY TOWER müssen schmerzlich erfahren, wie ihnen RAVAGE mit ihrer Interpretation von 'Cold Cold World' den Rang ablaufen.
Tja, "Tribute To Steel - A Tribute To Warlock" ist ein Sampler, der gemischte Gefühle hinterlässt. Einigen anständigen Beiträgen absoluter Underground-Projekte stehen leidlich erzwungene Kopien bekannter WARLOCK-Tracks gegenüber, die zum Ende aber noch einmal eines klarstellen: Diese Band und ihr Vermächtnis sind ewige, unantastbare Konstanten, die im Original nahezu unschlagbar sind! Ob man deshalb diese Compilation braucht, ist daher fraglich!
Anspieltipps: WARLOCK - Earthshaker Rock, VOLNAYA STAYA - I Rule The Ruins, ETERNAL WINTER - Touch Of Evil
- Redakteur:
- Björn Backes