VARIOUS ARTISTS - Use the Fuzz
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.02.2012
- Parasol Caravan - The Barbers Snake
- Parasol Caravan - Psychotic Fever
- Parasol Caravan - Big Kahuna
- Parasol Caravan - Chinese Eyes
- Cachimbo de Paz - Stare into the Sun
- Cachimbo de Paz - Cachimbo
- Cachimbo de Paz - Lady
- Cachimbo de Paz - Coyotes on Peyote
Light side vs. Dark side.
Zwei österreichische Rockbands drücken auf diesem Split-Release aufs Fuzzpedal. Das in Star Wars-Referenz "Use the Fuzz" betitelte Album teilen sich die Linzer/Wiener PARASOL CARAVAN, deren selbstbetiteltes 2010er Demo ich schon in der Vergangenheit besprechen durfte, und die Linzer Truppe CACHIMBO DE PAZ (spanisch/portugiesisch für "Friedenspfeife"). Zu hören gibt es weitgehend Stoner Rock der gemächlicheren Sorte. Hier haben sich zwei oberösterreichische Bands gefunden, wie es scheint, praktizieren doch beide Seiten Variationen eines identischen Grundthemas.
PARASOL CARAVAN sind im Vergleich zu ihrem 2010er Output mehr heavy geworden und haben sich weiter weg vom luftigeren Hardrock hin in die Wüste wehen lassen. Der Stil ihrer insgesamt vier Songs auf dem Split geht weg vom undefinierbareren "einfach Rock, halt" und wählt beim Scheideweg den untertourigen Stoner-Pfad. Bei 'The Barber's Snake' setzt auf schöne Saitennudelspielchen und satte Riffs mit herzhaftem Sound, während in den ruhigeren Passagen flangig-wah-wahbbernden Psych-Gitarren tönen. Der Schwerpunkt liegt auf Groove, mal chillig, mal treibender, immer cool. Dieser rhythmische Aspekt wird weiter hochgehalten mit 'Psychotic Fever' und 'Chinese Eyes', die anfänglich leise aufdringliche, dann fett rockende Progressionen bieten.
PARASOL CARAVANs Beitrag zum Split hält keine unangenehmen Überraschungen bereit. Es wird das geliefert, was von der Band erwartet. Sound wurde verfeinert, Stil genauer definiert. Einziger Wehmutstropfen für mich ist -wie schon beim Demo-, dass Sänger/Bassist Alex' Gesang mir immer noch zu schwachbrüstig ist. Man merkt zwar seinen Einsatz und sein Können, aber irgendwas an der Klangfarbe lässt für mich ein bisschen zu wünschen übrig, irritiert sogar leicht. Geschmackssache. Trotzdem natürlich ein schöner Happen cooler Rockmusik.
Einen Deut fetter gehen CACHIMBO DE PAZ zu Werke, obwohl der grundlegende Sound derselbe ist. Obwohl das Songmaterial über weite Passagen hin rein instrumental ist, haben die Friedenskiffer einen gelegentlich eingesetzten Sänger im Repertoire, dessen tiefes Organ gut passend eine heavy slow-low Gemächlichkeit verbreitet. Instrumental werden schwere Rhythmen und schwerere Riffs gespielt, mit lichtenden Boxenstopps ('Stare into the Sun', 'Coyotes on Peyote'). Dann mal schon fast metallische Stücke ('Cachimbo') bis hin zum Doom-Einschlag ('Lady'). Und alles durchziehen auch hier die Fuzz-Midi-Chlorianer. Keine Überraschungen oder Neuheiten, aber gut gespieltes Genre-Roherz.
Fazit: Ein sehr anständiges Split mit einer l(e)ichteren und einer schwereren Seite, beide vereint in der good ole devil's music. Wer typisch staubig/rauchigen Stoner Rock will, der soll hier ernten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Daniel Wimmer