VARIOUS ARTISTS - Wyrd - Häive - Kehrä (Split-Album)
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Black Metal / Pagan Metal
- Label:
- Northern Silence / Twilight
- Release:
- 20.06.2007
- WYRD - Vieraalla Maalla
- WYRD - Uupunut
- HÄIVE - Raina: Epätoivon Vuoksi
- HÄIVE - Raina
- HÄIVE - Raina: Metsä Koskematon
- KEHRÄ - The Sea
- KEHRÄ - The Forest
Ein schön aufgemachtes und musikalisch sehr spannendes Splitalbum mit drei finnischen Bands erreicht uns dieser Tage aus dem Hause Northern Silence. Von den vertretenen Bands dürften euch vermutlich WYRD schon ein Begriff sein, die immerhin schon seit bald zehn Jahren und sieben Studioalben Finnland mit ihrem melancholischen und entrückten Pagan Metal vertreten. Wir wandeln hier auf ähnlichen Pfaden wie AGALLOCH, mittlere TIAMAT und so mancher düsterer Black-Metal-Truppe, die es eher langsam und getragen mag. Die beiden Stücke ergehen sich dementsprechend in weiten, klangvollen Gefilden, die vor allem Naturmystik und elegische Schwermut atmen und bei 'Vieraalla Maalla' zuerst von viel klarem und wenig bösartigem Gesang geprägt sind. Danach demonstriert 'Uupunut', dass WYRD auch mal aggressiver können, ohne die melancholisch-beschauliche Seite ganz zu vernachlässigen.
Der tolle WYRD-Beitrag dient aber nicht zuletzt auch dazu, zwei finnische Newcomer einem breiteren Publikum vorzustellen, die ohne diese Split-EP sicher viel schwerer täten, die Zielgruppe zu erreichen. Den Anfang machen dabei die Jungs von HÄIVE, die mit ihrem dritten Demo "Epätoivon Vuoksi" auf der Split vertreten sind. Die drei Kompositionen vereinen hin und wieder ganz zaghaft sägende Stromgitarren mit wunderschönen, dominanten Akustikarrangements, die neben den Gitarren auch Maultrommeln aufweisen. Dazu gibt es langsame, hallende Beats und krächzenden Gesang, was die folkloristischen Sachen der frühen norwegischen Neunziger zitiert, wobei die Finnen das akustisch-folkige Element stärker betonen als seinerzeit die norwegischen Nachbarn von den frühen ULVER oder SATYRICON.
Den Abschluss machen KEHRÄ, bei denen es sich um totale Newcomer handelt, welche auf dieser Split-CD debütieren, und das alles andere als schlecht. Die Songs sind mit sieben bzw. zwölf Minuten mächtig lang und programmatisch fängt 'The Sea' auch mit der scharfen Brandung an, bevor die Band in eine schwarze Doomwalze einstimmt, die zunächst wie eine fette Mischung aus BLACK SABBATH und HADES ALMIGHTY klingt. Gesanglich geht's stark in Richtung BURZUM und rifftechnisch regiert das Szepter des Doom. 'The Forest' ist demgegenüber ein über zwei Drittel weitgehend akustisch und instrumental dominiertes Stück, das für seine lange Spielzeit in dieser Phase etwas wenig bietet, am Ende aber noch gut zulegt, wenn Stromgitarren und Gesang richtig los gehen. Für eine Band ganz am Anfang definitiv aller Ehren wert und keineswegs Standard.
Sehr schön an der Aufmachung ist dabei, dass das Booklet quasi alle drei Scheiben mit Front- und Backcover enthält. Eine wertige Zusammenstellung mit Stil und spannenden Bands zum Entdecken.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle