VARIOUS ARTISTS: SWITCHBACK / TEDH SECRET - Wrong Path To Evolution
Mehr über Various Artists: Switchback / Tedh Secret
- Genre:
- Extreme Metal / Metalcore / Death Metal
- SWITCHBACK: Cold Pachyderm
- SWITCHBACK: Newton
- SWITCHBACK: White Penicillin
- SWITCHBACK: I Fucked Elvis In My Chevrolet
- TEDH SECRET: Machinal Evolved Creation
- TEDH SECRET: 02000599
- TEDH SECRET: The Ocean
- TEDH SECRET: Epidermal Symetry
Meine Fresse, was für ein Album! Die Schweizer SWITCHBACK, die bisher durch einwandfrei dargebotenen und technisch anspruchsvollen metallischen Metalcore von sich reden machen konnten, scheinen es nun regelrecht wissen zu wollen und haben ihren Stil offenbar weiter in Richtung Brachial-Technik ausgereizt. Auf "Wrong Path To Evolution" legen sie ungemein brutal und eindrucksvoll los und bestreiten die ersten 18 Minuten Spielzeit dieses Albums mit vier aktuellen Geschossen, ehe TEDH SECRET mit ebenso vielen Exponaten ihrer Tonkunst zum Zug kommen.
Im Eröffnungsstück 'Cold Of Pachyderm' geht dermaßen brachial und abgefahren los, das man meint, sofort die Flucht ergreifen zu müssen. Doch wer ganz genau hinhört und über das entsprechende Nervenkostüm verfügt, wird feststellen, dass die Burschen ihren Stil nicht grundlegend geändert haben, sondern lediglich darauf aus zu sein scheinen, ihre Grenzen zu erkennen. Von Chaos sind SWITCHBACK nämlich immer noch weit entfernt, viel eher ist Frickelei auf heftigste Art zu bestaunen. Experiment gelungen, würde ich sagen, denn hier wird abartige Technik mit brutalstem Metal/Metalcore dermaßen intensiv kombiniert, dass dem Hörer wahlweise die Kauleiste gen Kniegegend rutscht oder dieser eben doch nach einem Gehörschutz zu suchen beginnen wird.
SWITCHBACK böllern aber nicht nur in der Eröffnung ihren vermeintlich ekeligen Bastard aus den genannten Zutaten mit mächtiger Frickel-Schlagseite, der durch die wirren Zwischentöne so manchen Zeitgenossen wohl sogar an den Rande eines Nervenzusammenbruchs führen wird, sondern behalten diese Vorgangsweise über die gesamte Spielzeit bei. Auch 'Newton' fegt amtlich aus den Boxen, bloß mit dem Unterschied, dass man in dieser Nummer auch im Mid-Tempo anzusiedelnde Passagen in petto hat. Die Jungs geben aber auch in Folge keine Ruhe, vielmehr geht es im wahrsten Sinne des Wortes Schlag auf Schlag: Erst im letzten Track 'I Fucked Elvis In My Chevrolet' kommen weitere, unterhaltsame, an Elvis auf Ecstasy erinnernde Passagen zum Einsatz, wenn auch lediglich eher im Hintergrund.
Wer es also gerne übermäßig abgefahren mag, sich eine Melange aus DILLINGER ESCAPE PLAN und MESHUGGAH auf Metalcore vorstellen kann, sollte sich den Namen SWITCHBACK dringend fett und rot notieren.
Doch danach ist diese Scheibe längst noch nicht beendet, vielmehr bekommen wir es mit den nicht minder interessanten TEDH SECRET zu tun. Spieltechnisch üebenflass ber jeden Zweifel erhaben, geht auch diese Formation recht heftig ans Werk. Auf der Nebenbaustelle von SWITCHBACK-Schlagzeuger Diego Pandolfo geht es aber im direkten Vergleich doch deutlich rustikaler und weniger abgefahren zur Sache. Hier kommt neben traditionellem Death Metal auch ein latenter Grindcore-Einschlag als Inspiration zu Vorschein, wie in 'The Ocean' nachzuvollziehen ist, in dem vor allem das Drumming bestechend aus den Boxen kommt.
Interessant ist zudem, dass die Gitarren über reichlich Rock-Appeal verfügen und diese in den Soli fast schon den Rotz fließen lassen, auch wenn in Summe der technische Anspruch bei TEDH SECRET dennoch ein sehr hoher ist. Wem es nach technisch versiertem, durch die Bank derbem, aber spieltechnisch schwer beeindruckendem Extrem-Stoff gelüstet, der sollte sich auch diese Eidgenossen zu Gemüte führen!
Anspieltipps: SWITCHBACK: Cold Pachyderm, I Fucked Elvis In My Chevrolet
TEDH SECRET: Machinal Evolved Creation, The Ocean
- Redakteur:
- Walter Scheurer