VEHEMENT - All That's Behind
Mehr über Vehement
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 26.10.2009
- Al Suelo Todo El Mundo
- The Slow Drowning Of Morality
- All That's Behind
- Preachers Of Warfare
- Mask
- Slaughter House Of Parliament
- Memento Mori
- High Blood Pressure
- No Reason To Fight For
- The Art Of Oppression
Technischer Thrash aus dem Mittelmeerraum.
Thrash ist seit einiger Zeit wieder hoffähig. Das hat man nun auch im Hause "My Kingdom Music" bemerkt und wirft uns "All That's Behind" von VEHEMENT zum Fraß, äh, ich meine zur Rezension vor. Die Italiener, die bereits seit 2002 gemeinsam Musik machen, kommen erst jetzt zu Albumehren, was möglicherweise dazu führt, dass ich ihnen Unrecht tue. Denn oben erwähnte Entwicklung in den Jahren lässt das Werk relativ normal erscheinen. Vor sieben Jahren, ja, da wäre das möglicherweise etwas Anderes gewesen, aber nach unzähligen Alben, die musikalisch in eine ähnliche Kerbe schlagen, fehlt "All That's Behind" leider die Originalität, die aus einem guten Album ein sehr gutes machen würde.
Aber gut ist es allemal. Da sind die Nackenmuskeltrainer, die man vom harten Thrash erwartet, aber genauso metalcorige Anteile, die in Midtempoparts münden. Die Riffs sind dabei variabel und klingen gelegentlich eher gut abgehangen als aggressiv, was einen witzigen Kontrapunkt setzt. Der Gitarrensound gefällt mir gut - direkt und mit Kanten. An dieser Stelle haben die Italiener ganze Arbeit geleistet. Der Gesang ist oft mehrstimmig, fast immer gebrüllt und verbindet dadurch Thrash mit Hardcore in gekonnter und kurzweiliger Manier.
Allerdings geht dem Album auf die Gesamtstrecke ein wenig die Luft aus, da man sich doch insgesamt wenig vom ausgetretenen Pfad wegbewegt. Das ist bei einem Debüt-Album entschuldbar, auch dass man sich gelegentlich an andere Bands erinnert fühlt, zum Beispiel in 'The Slow Drowning Of Morality', bei dem ich Chuck Billy und TESTAMENT deutlich vor meinem geistigen Auge sehe, ist nicht genug, um den Italienern einen Strick daraus zu drehen. Das Problem dürfte tatsächlich eher in der Fülle der Releases liegen, so dass es schwer fällt, eine Nische für VEHEMENT zu finden, wo nicht bereits Dutzende anderer Bands rumstehen. In Zukunft wäre einfach mehr Eigenständigkeit notwendig, um VEHEMENT auf der internationalen Musiklandkarte sichtbar zu platzieren.
Trotzdem wird der Thrashfan natürlich mal ein Ohr riskieren, denn gut gemacht ist das allemal, wer weiß, vielleicht gehe ich ja mit den Herren zu hart ins Gericht.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger