VENI DOMINE - Light
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2014
Mehr über Veni Domine
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 23.05.2014
- In Memoriam
- Farewell
- Hope
- Where The Story Ends
- Preludium
- Last Silence Before Eternity
- The Hour Of Darkness
- Waiting
- Oh Great City 2014
Endlich wieder Licht am Ende des Tunnels?
Sieben lange Jahre ist es her seit VENI DOMINE mit "Tongues" ein Zeichen abgegeben hat. Ob die siebenjährige Pause vor dem siebten Album etwas ausdrücken soll, ist ungewiss. Klar dürfte hingegen sein, dass die Freunde der Band durchaus auf dieses Comeback hingefiebert haben.
Für mich selbst trifft das nur sehr bedingt zu. Das Debüt "Fall Babylon Fall" war ein famoser Spagat zwischen Progressive Metal à la QUEENSRYCHE und LETHAL, einer guten Prise Doom Metal und einem Schuß Epic Metal. So etwas wie die traditionelle und ursprüngliche Version von COMMUNIC. Als auf "Material Sanctuary" der Doom die Überhand gewann, verlor die Band bei mir an Bedeutung, weil es die Brüder Weinesjö und Sänger Fredrik Sjöholm in meinen Ohren nur selten schafften den Spannungsbogen über die meist sehr langen Songs aufrecht zu erhalten. Als sich dies auf "Material Sanctuary" wiederholte, fand sich die Band nur noch am äußersten Rand meines Wahrnehmungsradars wieder.
"Light" ist für mich also ebenfalls ein Neubeginn. Und der gelingt leider nur streckenweise. Dabei ist der Start mit 'In Memoriam' noch sehr gut gelungen. Die Stimme von Sjöholm klingt immer noch wie Geoff Tate in seiner allerbesten Phase Ende der Achtziger, das kräftige Riff sorgt für zustimmendes Kopfnicken und über die beinahe zwölf Zeigerumdrehungen schafft es das Trio auch Spannung aufzubauen und zu halten.
Doch im Laufe der 67 Minuten schleichen sich dann doch immer wieder Phasen ein, wo ich mir wünsche, dass die Schweden einen Ticken kompakter komponieren würden. Die allgegenwärtige Schwermut, die nur dank Sjöholms Stimme immer wieder Hoffnungsschimmer abbekommt, wirkt einfach ein wenig ermüdend. Immer wenn ich nur mal einen einzelnen Song anspiele, fällt mir das kaum auf und die ersten Triebe machen Hoffnung, dass ich "Light" doch noch in voller Blüte erleben darf. Wenn aber "Light" in seiner vollen Pracht zur Entfaltung kommen sollte, verwelken diese Triebe auf etwas mehr als halber Strecke wieder. Dann wirken Songs wie 'Farewell', 'Where The Story Ends' oder 'The Hour Of Darkness' immer etwas überladen. Das ist immer noch toll gesungen und gefällig, aber nichts, was Euphorie auslöst.
Die abschließende Neueinspielung des Debütsongs 'Oh Great City' ist dann der ultimative Beweis, dass es anno 2014 an Energie fehlt. Wo auf dem Erstlingswerk noch ein mitreißender Epik-Metal-Song geboten wurde, ist es heute eher sanft-säuselnd. Schade.
Unterm Strich bleibt dank der brillanten Vocals, dem Opener und der Anregung zu einer Reise in die Vergangenheit zwar immer noch ein knapp gutes Album, aber es hätte eben auch sehr viel mehr sein können.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk