VERA LUX - Aus dem Nichts
Mehr über Vera Lux
- Genre:
- Folk Rock / Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.05.2020
- Aus dem Nichts
- Meine Ketten
- Rattenfänger
- Labyrinth
- Krieger
- Vampir
- Flammenmeer
- Bis aufs Blut
- Eiszeit
- Sturm
- Aus der Asche
Stimmiger Mittelaltertribut aus Nürnberg.
VERA LUX ist eine junge Band aus dem Großraum Nürnberg, die der harten Dudelsack-Musik gern frischen Wind einhauchen möchte. Gern doch, sag ich da! Ebensolches ist in der Szene sicher hochwillkommen, bevor immer wieder nur IN EXTREMO runtergedudelt wird. Das wahre Licht (ha, da macht sich mein kleines Latinum doch mal bezahlt!) setzt auf deutsche Texte, eine weibliche Stimme, die ab und zu von männlichem Gebölke unterstützt wird, und auf Sackpfeifen, Geige, Drehleier und Bouzuki.
Aber zu meinem Glück kommt hier die Gitarre nie zu kurz, denn noch bevor die mittelalterlichen Instrumente die Melodien setzen, steht immer ein schickes Riff an erster Stelle. Und das, obwohl nicht mal ein Gitarrist im kompakten Infobriefchen Erwähnung findet. Ich schreib das einfach mal dem Bassisten Dorner zu. Prägend sind trotz metallischem Riffing aber natürlich die etwas spezielleren Instrumente. Und die werden, soweit ich Laie das beurteilen kann, zemlich kompetent gespielt. Die Sackpfeifen sind im Sound teils etwas zu präsent, hier hätte ich mir oft vor allem eine lautere Geige gewünscht. Bei einem selbst produzierten Debüt ist das allerdings etwas unnötige Mäkelei.
Das gesangliche Hauptaugenmerk liegt ganz auf Frontfrau Inara. Der männliche Gegenpart Arved greift nur selten zum Mikrofon. Und das ist auch gut so, seine Screams sind doch etwas unpointiert und blass. Ganz im Gegensatz zu den Hauptvocals, die sind nämlich wirklich stark. Nur etwas merkwürdig stumpf produziert, aber das stört nicht weiter, wenn man nach ein paar Durchgängen selbst mitsingt. Die Refrains laden nämlich geradezu dazu ein, die eigenen Stimmbänder in Schwingung zu versetzen. Zum Glück sind die Texte keineswegs peinlich, sondern ziemlich gut.
Etwas mutiger dürfte man das mit dem frischen Wind in puncto Komposition und Produktion gern angehen und vielleicht reicht eine singende Person ja doch aus, aber für ein Debüt ist "Aus dem Nichts" echt stark. Ich vergnüge mich hier mit einigen tollen Liedern und finde keinen Ausfall. Ich bin gespannt, was VERA LUX in Zukunft noch für uns parat hat.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring