VERMIS - Liturgy Of The Annihilated
Mehr über Vermis
- Genre:
- Technical Death Metal
- Label:
- Darkwind Records/Twighlight
- Release:
- 07.11.2005
- Moribund (Introduction)
- God Abhors The Living
- Necrosapiens
- Void Of Fallen Grace
- Room 1166
- Worldend Catharsis
- King Of Tombs
- Deathstorm Cycling
- The Sickening Crawl
- Bleeding Earth (Instrumental)
- Liturgy Of The Annihilated
Das deutsche Quartett VERMIS, das von Ex-OBSIDIAN GATE und KHAOSICK-Mitgliedern 2004 aus der Taufe gehoben wurde, schmettert uns mit seinem Debütalbum "Liturgy Of The Annihilated" einen ordentlichen Hassbrocken um die Ohren. Dabei sind zwar Vergleiche zu VILE, MORBID ANGEL und CANNIBAL CORPSE auszumachen, trotzdem schafft es die Band, in den Songs auch eigene Akzente zu setzen.
Henning Auer (v.) steht dem "Corpsegrinder" (CANNIBAL CORPSE) in nichts nach, während die restlichen Mitglieder, wie Markus Seitz (g.,v.), Marco Bons (g.,b.) und Phil "Infernal" Schmidt (dr.) ihren Frontmann mit schädelspaltenden Riffs und ordentlichen Blastbeats versorgen. Dass aus allen Rohren geschossen wird, sieht man schon am Cover. Die ersten zwei Songs wird geknüppelt und geröchelt, bis die Halswirbel brechen. Schon zu Beginn beweist die Truppe ihre Klasse, wo in 'God Abhors The Living' MORBID ANGEL ("Domination") gehuldigt wird, während 'Necrosapiens' an NILE in ihren besten Zeiten erinnert. Erst ab dem vierten Song 'Void Of Fallen Grace' wird das Tempo zu Beginn gedrosselt, um danach wieder in ein ordentliches Blastbeat-Feuerwerk überzugehen. Besonders das zweite Gitarrensolo ist dabei hervorzuheben, das an OBITUARYs selige "Cause Of Death"-Zeiten erinnert. Als Wachmacher dient danach 'Room 1166', wo sich vor allem "Infernal" majestätisch die Seele aus dem Leib knüppelt.
Bollern kann jeder, aber wie sieht´s denn mit kranken, zähflüssigen Lavariffs aus? Auch da hat die Truppe ein Ass in Form von 'Worldend Catharsis' im Ärmel. So richtig zäh, finster und unheimlich schleicht sich der Song Sekunde für Sekunde in die Hirnwindungen ein, zwischendurch natürlich auch mit einer coolen Doublebass unterlegt. Kaum hat man sein inneres Chi ausgependelt, da weckt einen 'King Of Tombs' aus dem Wachkomma. Auch bei diesem Stück kommt ein mehr als geniales Solo zum Einsatz. Das muss man VERMIS wirklich lassen: Wenn Gitarrensoli in ihren Songs auftauchen, dann passen sie auch zu dem jeweiligen Song und wirken sehr gut durchdacht. Ansonsten gibt es geniale Riffs und coole Tempiwechsel zu bewundern, die auch durch die Bank weg überzeugen können. Ein kleiner Ausreißer ist das Instrumental 'Bleeding Earth' wo "Infernal" zirkusmäßig ein paar Kunststückchen am Drumkit vorführt. Ansonsten verfügt das Stück über eine sehr bedrohliche Stimmung und würde gut in einen Horrorfilm passen. Das Titelstück zu guter Letzt grollt zwar ganz in der Tradition von 'Staring Through The Eyes Of The Dead' von CANNIBAL CORPSE daher, kann aber trotzdem überzeugen. Nach zweiundvierzig Minuten ist dann aber Schluss, und die Halswirbel können wieder eingerenkt werden. Ferner ist ein Clip zu 'Room 1166' auf der CD enthalten, den ich aber weder auf meinem DVD-Player noch auf meinem PC sehen konnte. Vielleicht habt ihr dabei mehr Glück!
Ein beachtliches Debüt, und wer auf technisch anspruchsvollen Death Metal mit genialen Tempi- und Riffwechseln steht, sollte hier zugreifen. Meinen (Death-Metal-)Segen haben die Jungs auf jeden Fall!
Anspieltipps: Void Of Fallen Grace, Worldend Catharsis, King Of Tombs
- Redakteur:
- Tolga Karabagli