VICE (D) - Veni, Vidi, Vice
Mehr über Vice (D)
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 17.11.2017
- Hot Summer Night Party
- Dirty Mind
- Where Do I Belong (Album Mix)
- You Bother
- Only Love Can Heal The World
- Open eyes
- The Joker
- Turn It Up
- Not What It Seems
- My Way
- Where Do I Belong (Jungle Mix)
Ordentliches Comeback - wenn auch mit kleinen Schönheitsfehlern.
ALS VICE vor knapp 30 Jahren zum ersten Mal das Studio verließ, wurde der jungen Glam-Truppe aus der bayrischen Landeshauptstadt eine glorreiche Zukunft vorausgesagt. Doch das Quartett beließ es bei einem einzigen, leider nicht sonderlich viel beachteten Album und zog sich kurz darauf auch schon wieder in die ewigen Jagdgründe zurück. Offenbar haben sich die Herren aber dennoch ein Hintertürchen offen gelassen, das ihnen in Zeiten, in denen melodischer Hardrock wieder mehr Wertschätzung erfährt als Anfang der 90er, ein schnelles Comeback ermöglicht. Und nun sind sie wieder da, immer noch auf der Suche nach der nächsten Party und trotzdem so traditionell und 80s-affin unterwegs, als wäre seit der Veröffentlichung von "Made For Pleasure" kaum Zeit vergangen.
Den einzigen Unterschied, der nämlich bei der Veröffentlichung von "Veni, Vidi, Vice" hörbar wird, besteht in der deutlich besseren Produktion des neuen Albums. Die Songs sind zwar ziemlich glatt abgemischt worden, klingen aber angenehm voluminös und druckvoll, was vor allem den knarzigeren Rockern enorm zugute kommt. 'My Way', 'Dirty Mind' und 'You Bother' klingen jedenfalls nicht nach Material, das irgendwo aus den Archiven herausgekramt wurde. Und trotzdem kommt das VICE-Comeback nicht ohne kitschiges Beiwerk aus; der Jungle Mix zu 'Where Do I Belong' beispielsweise ist genauso verzichtbar wie das extrem aufgeblähte, pompöse 'Only Love Can Heal The World', das wie eine dieser peinlichen Paul-Stanley-Stadionballaden anmutet. Und Steve Miller's 'The Joker' ist im Original auch wesentlich stimmiger.
Doch die Fehltritte halten sich in Grenzen und werden von einigen wirklich anständigen Kompositionen kompensiert, die jedwede Frage nach der erneuten Daseinsberechtigung von VICE locker ins Jenseits schieben. "Veni, Vidi, Vice" ist zumindest ein Anfang und für einen Neustart ein guter Werbeträger!
Anspieltipps: You Bother, Turn It Up
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes