VILE - Stench Of The Deceased (Re-Release)
Mehr über Vile
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Listenable
- Abort (The Fetus)
- Cradle Of Deceit
- Surgery
- Alive To Suffer
- Stench Of The Deceased
- Terminal Existance
- Severed
- Persecution
- Severed (Live)
- Surgery (Live)
- Alive To Suffer (Live)
- Procession Of Destruction (From 1996 "Unearthed" Demo)
Hach, ich liebe sie. Wen? Na, die Standardeinleitungen für Plattenkritiken, heute ist Nummer 27 dran: Nein, dies ist nicht die neue CD von VILE, sondern ein Re-Release des Debüts „Stench Of The Deceased“.
Damit die Scheibe auch value for money bietet, gibt es noch drei kompetent aufgenommene Livetracks und einen alten Demotrack (davon hat ja jede Death Metal Band immer mindestens so viele, dass man eine CD damit füllen kann...). Ach ja, vielleicht sollte ich noch etwas zur Band selber sagen. Also, VILE sind Amis und spielen Death Metal. Und zwar typisch amerikanischen. Das technische Element von Bands wie DYING FETUS kann man hier ebenso finden wie die Hyperspeedorgien von CANNIBAL CORPSE, zu denen auch die größten Parallelen bestehen.
Der Sänger röchelt ordentlich tief drauflos und wenn es mal langsamer wird, darf der Drummer immer wieder zeigen, dass er die Doublebass beherrscht. Also, kurz zusammengefasst, eigentlich nichts neues. VILE schaffen es dennoch, nicht als Kopie einer der oben genannten Bands zu enden oder im Durchschnitt zu versinken, sondern offenbaren durchaus musikalische und kompositorische Klasse.
In jedem Song stehen straightes, schnelles Geballer, fette Midtempoparts und präzises Blastbeatgehämmer gleichberechtigt nebeneinander und verzahnen sich zu einer Einheit - zu guten, harten Death Metal-Tracks. Wie eigentlich schon logisch, legen die Ami-Deather verstärkt Wert auf eine ausgefeilte Gitarrenarbeit, krachende Riffs stehen neben vertrackten Leads und einigen sorgsam eingestreuten Melodien. Dabei driften VILE aber nicht in HATE ETERNAL-Gefilde ab, sondern agieren doch einfacher und nachvollziehbarer als die Götterband um Erik Rutan. Dieses einfache und dennoch komplexe Arbeiten beherrscht die Band auch bei den Songs.
Die Tracks sind alle relativ kurz gehalten, kommen schnell auf den Punkt und wirken trotz verschiedenster Parts ganz unterschiedlicher Natur nie zu komplex oder verfrickelt. Wenn man die Songs live hören würde, könnte man dazu problemlos abgehen und würde dennoch alles wichtige mitbekommen. VILE sind eine gute Death Metal-Band und mit dem Opener „Abort (The Fetus)“, der von Blasts dominiert wird, dem aggressiven, sehr schnellen „Alive To Suffer“ und dem Titeltrack, der wahlweise mit treibenden oder Midtempoparts aufwartet, gerne mal die Blastkeule kreisen lässt und von einem coolen Gitarrensolo veredelt wird, haben die Jungs auch drei verdammt geile Songs abgeliefert. Der Rest der Platte kann da qualitativ nicht ganz mithalten, aber gut ist dieser Rest allemal.
Aber, und dieses aber ist doch bedeutsam, wer VILE noch nicht kennt, sollte sich lieber den letztjährigen Staubaufwirbler „Depopulate“ zulegen, bevor er sabbernd in den Plattenladen rennt, um „Stench Of The Deceased“ seinem Dealer aus den Händen zu reißen. Andererseits macht niemand, der „Depopulate“ schon kennt, mit den Kauf des hier besprochenen Albums etwas falsch. Um dieses kryptische Kauderwelsch mal zu entwirren: VILE sind eine ziemlich gute Ami-DM Band, die eure Aufmerksamkeit verdient hat - ganz einfach.
Anspieltips: Stench Of The Deceased, Alive To Suffer, Abort (The Fetus), Cradle Of Deceit
- Redakteur:
- Herbert Chwalek