VIOLENT DIVINE - Hyperactivity Disorder
Mehr über Violent Divine
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.12.2015
- For I Am Sin
- Incubus
- Restart My Heart
- Beautiful Disaster
- Temple Of Love
- Fail
- Worms Beneath
- Drown
- Heartbroken
- Desolation Boulevard
- Rain
- Walking On Thin Ice
- Bloodshared
Schnörkelfrei schwedisch.
Beim Blick aufs Cover weiß man noch nicht, was von "Hyperactivity Disorder" zu erwarten ist. Zumindest wenn die ersten drei Alben der Schweden von VIOLENT DIVINE noch unbekannt sind. Ein Herüberlinsen auf die Trackliste gibt da schon mehr Aufschluss. Hinter Titeln wie 'Restart My Heart' und 'Desolation Boulevard' kann sich eigentlich nur gefühlvoller Hard Rock mit der Zielgruppe Damenunterwäsche verbergen.
Tatsächlich geht es auf dem vierten Album der Band aus der schwedischen Provinz Östergötlands län allerdings geradlinig und riffbetont statt gefühlsduselig und schleimig zur Sache. VIOLENT DIVINE legt viel Wert auf eine gewisse Grundhärte im eigenen Sound, die mal mehr, mal weniger stark zur Geltung kommt. Schnelle, harte Headbanger - wie der Opener 'For I Am Sin' - stehen Seite an Seite mit hymnischen Halbballaden wie 'Fail'. Die Grenzen werden in beide Richtungen also ausgelotet, wirklich nah an Experimente heran wagt sich der Vierer allerdings nie.
Das sorgt einerseits natürlich dafür, dass auf "Hyperactivity Disorder" kein Totalausfall aufzufinden ist, andererseits kann man auch keine eigenen Akzente setzen, die den normalen Hörer zum Fan werden lassen. Hyperaktivität und Unordnung (wie im Albumtitel angekündigt) sind im Songmaterial also nicht zu finden. Stattdessen haben die Skandinavier aber ein anderes Ass im Ärmel: Sänger Mike. Durch seine angenehm tiefe Stimme holt der Mikroschwinger auch aus dem lahmsten Stück noch das Beste heraus. Er kann sleazy, er kann rockröhrig, er kann dafür sorgen, dass ich langatmige Songs wie 'Rain' und 'Drown' nicht entnervt skippe.
Während sich VIOLENT DIVINE auf dem vierten Album also keinen Ausschuss leistet, mangelt es auch etwas an wirklichen Glanzlichtern. Oft verharrt "Hyperactivity Disorder" in der Grauzone zwischen gut und schlecht. Ob sich ein Kauf für die paar richtig tollen Songs, die sich dauerhaft in Player und Gehör festsetzen könnten ('Walking On Thin Ice', 'Worms Beneath' und 'For I Am Sin'), lohnt, das soll jeder selbst entscheiden. Ein Anhören dürfte aber nicht schaden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring