VISION OF DISORDER - Razed To The Ground
Mehr über Vision Of Disorder
- Genre:
- Modern Metal / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 13.11.2015
- Heart Of Darkness
- Hours In Chaos
- Electric Sky
- Razed To The Ground
- Craving
- Cut My Teeth
- Red On The Walls
- Nightcrawler
- Severed Wing
- Amurdica: A Culture Of Violence
Brechstange, Brachialität, Eigenwilligkeit - bitte weiterlesen!
Sie wollen kein typischer Hardcore-Act sein, die Jungs von VISION OF DISORDER. Und ihr neues Album zeigt auch ganz deutlich: Diese Band ist mehr als nur das. Viele progressive Tendenzen werden im oftmals brachialen Sound der Long Island-Mannen berücksichtigt, hier und dort darf auch mal eine Thrash-Gitarre ihr Unwesen treiben, DEATH ANGEL ist auf "Razed To The Ground" keine bloße Theorie, und wenn es um Eigensinn im Songwriting geht, ist die Band ebenfalls eine gute Adresse. Doch wie verträgt sich all das?
Nun, "Razed To The Ground" ist sicherlich keine Platte, die man mal eben nebenbei hört, um sich eine zünftige Abreibung verpassen zu lassen. Die Möglichkeit besteht zwar auch, da bei VISION OF DISORDER auch immer schön gepusht wird, aber die Facetten der zehn neuen Stücke sind zu reichhaltig, als dass die bloße Prügel das ausschlaggebende Argument für den Qualitätsbeweis darstellen könnte. Und gerade deswegen braucht die Scheibe auch ein paar Umdrehungen, bis man sich eingefunden hat, bis das musikalische Wachstum erste Früchte trägt, ja bis auch die Melodien zünden, die hier und dort durchaus mit packenden Hooks versehen wurden.
Und das Durchhalten nach dem ernüchternden, sperrigen ersten Eindruck lohnt sich, speziell wenn man Highlights wie 'Amurdica: A Culture Of Violence' oder den Titelsong mal in die nähere Auswahl nimmt und sich irgendwann von der Mischung aus verschachtelten Arrangements und packenden Harmonien gefangen nehmen lässt. Derartige Effekte spürt man aber auch an anderer Stelle, allerdings zeigen die Songs hier wieder ganz andere kompositorische Charakterzüge. Das thrashige 'Electric Sky' beispielsweise ist mal ganz anders straight, das verschleppte, brachiale 'Cut My Teeth' wiederum unterstreicht, dass VISION OF DISORDER nicht nach Schema F arbeitet, sondern erfolgreich dem Explorationssinn nachkommt.
Schlussendlich ist es Forschungsdrang, Vielseitigkeit und der dicke Punch in Personalunion, den man als Kombi auf "Razed To The Ground" schätzen lernt. Die Scheibe ist eigen und speziell, sie ist aber vor allem auch verdammt gut!
Anspieltipps: Razed To The Ground, Amurdica: A Culture Of Violence, Heart Of Darkness
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes