VITRIOL - Suffer & Become
Mehr über Vitriol
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 26.01.2024
- Shame And Its Afterbirth
- The Flowers Of Sadism
- Nursing From The Mother Wound
- The Isolating Lie Of Learning Another
- Survival's Careening Inertia
- Weaponized Loss
- Flood Of Predation
- Locked In Thine Frosting Freedom
- I Am Every Enemy
- He Will Fight Savagely
Fettes technisches Geballer auf sehr hohem Niveau.
Als VITRIOL vor fünf Jahren gemeinsam mit ATHEIST und CATTLE DECAPITATION die Bühne teilte, schien die damals noch recht dienstjunge Truppe extrem auf dem Vormarsch zu sein. Die erste EP und das folgende Debüt wurden blendend aufgenommen, die Szene nahm umgehend Notiz von den Knüppelmeistern aus Portland, und das Package war fett genug, die Hörerschaft schnellstmöglich zu erweitern. Leider wurde es anschließend ein wenig ruhiger um die Band, doch auch mit der 2021 veröffentlichten EP "Antichrist" konnten die Musiker ihren Ruf weiter verteidigen und gehören in Szenekreisen längst zu den heißeren Acts im extremen Todesblei-Segment. Und dieses Image gilt es nun mit der zweiten Full-Length zu verteidigen.
Die Chancen hierzu sind bestens, legen die Amis doch auch auf "Suffer & Become" los wie die Feuerwehr und untermauern ihre Ansprüche in den zehn neuen Songs dann auch mit einer noch technischeren Herangehensweise. Stücke wie der recht modern ausgearbeitete Opener 'Shame And Its Afterbirth' und das Break-lastige 'The Flowers Of Sadism' bolzen auf einem souveränen, sehr hohen Niveau, das von irrwitzigen Leads begleitete 'Nursing From The Mother Wound' bietet einen recht fetten Midtempo-Blast, und im doomigen 'The Isolating Lie Of Learning Another' demonstriert VIRITOL, dass es auch in groovigen Parts richtig fett werden kann, sobald die Herrschaften ihre Instrumente einstöpseln.
Und es geht munter weiter, denn auch in der zweiten Hälfte von "Suffer & Become" gibt es ordentlich aufs Fressbrett, und das sogar noch eine Spur wilder und manchmal auch unkontrollierter. VITRIOL streut einige progressive Elemente ein, behauptet das Selbstbewusstsein auch bei den zahlreichen Tempowechseln, verliert aber auch nie den roten Faden, wenn es etwas ungestümer zur Sache geht. Gerade 'Locked In Thine Frothing Wisdom' und 'Flood Of Predation' sind Musterbeispiele für technisch anspruchsvollen, durchschlagenden Death Metal und so ziemlich das beste Material, welches VITRIOL bis dato herausgegeben hat - und das lässt sich allgemein auch für das gesamte Album sagen.
Lediglich beim manchmal recht klinischen Drumsound muss man diverse Abstriche machen, aber hier ist die Band ja inzwischen auch in guter Gesellschaft. Das macht die Sache nicht besser, ist aber in der Gesamtbetraachtung keinesfalls ein Ausschlusskriterium, sondern nur ein kleiner Abtörner. Die Songs an sich sind nämlich gewaltig, und genau das zählt am Ende. Wer modernen, technischen und vor allem brachialen Death Metal liebt, der sollte sich definitiv mit "Suffer & Become" beschäftigen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes