VLAD IN TEARS - Dead Stories Of Forsaken Lovers
Mehr über Vlad In Tears
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Echozone / Soulfood
- Release:
- 14.02.2020
- We Die Together
- Tonite
- Born Again
- Every Day It's Gonna Rain
- Dead
- Sleep Lover Sleep
- Felt No Pain
- Heavy Rain
- Broken Dreams
- Tears Won't Fall
- Man In The Box (Acoustic)
- Days Gone (Acoustic)
- How Do You Know (Acoustic)
- Pretending (Acoustic)
- Still Here (Acoustic)
- Yoiu'll Come Back To Me (Acoustic)
- Entrapped Soul (Acoustic)
Viele Spielarten des Gothic Rock.
Die in Berlin lebenden Italiener legen uns mit "Dead Stories Of Forsaken Lovers" ihr sechstes Studioalbum vor, auf dem erstmals der neue Gitarrist Ilia Hoffe zu hören ist. Das hat zwar keine echte Auswirkung auf den Gesamtsound, aber ich bilde mir ein, dass VLAD IN TEARS gegenüber dem letzten, sehr ordentlichen Album "Unbroken", das einige echte Hits enthielt, allerdings auch durchaus Leerlauf, etwas abwechslungsreicher geworden ist und deutlicher in den Rock schielt als in den Hardrock.
Was nicht bedeuten soll, dass die HIM-Anleihen verschwunden sind, im Gegenteil, gleich der Opener 'We Die Together' kann man freundlich als Hommage, unfreundlich als nachgemacht titulieren. Glücklicherweise, obwohhl der Opener als Song durchaus stark ist, beschränkt sich die Band nicht darauf, als HIM-Wiedergänger zu agieren und rockt düster, aber auch grooviger mit 'Tonite' hinterher. So weit, so bekannt und das ändert sich auf "Dead Stories Of Forsaken Lovers" auch nicht. HIM darf auf 'Sleep Lover Sleep' und mit ein bisschen Phantasie und mit Abstrichen auch auf 'Heavy Rain' und 'Tears Won't Fall' durchschimmern. Dafür entfalten neben den erwähnten ersten beiden Song das coole 'Born Again', mit einem teilweise sogar deutschen Text - der im Satz zu Font-Ausfällen im Booklet geführt hat - und das stampfende 'Dead' genauso ihren Spaß wie das coole 'Felt No Pain', dessen Keyboards ich aber auch nach einigen Durchgängen als merkwürdig empfinde, und der Rausschmeißer 'Tears Won't Fall'.
Der Rest ist aber wieder genau wie auf "Unbroken", nämlich nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht aufsehenerregend gut, sodass sich die übrigen vier Lieder schnell zu Skip-Kandidaten entwickeln. Damit liegt die Band ganz einfach weiterhin auf der von ihr selbst geschaffenen Wellenlänge. Wer VLAD IN TEARS bisher mochte, wird hier wieder Futter bekommen, das nicht zur Begeisterung genügt, aber auch keine echte Schelte verdient.
Auf dem Digipak befinden sich noch dazu sieben Bonustracks, die Fans der Band sicher gut munden werden, denn die akustischen Versionen älterer Lieder der Band, die vom zweiten Album "Underskin" bis zum Vorgänger "Unbroken" fast die gesamte Bandgeschichte überspannen, von denen ich allerdings zugeben muss, dass ich einige nicht kenne, klingen wirklich gut. HIM-ig natürlich auch. Aber sogar die ALICE IN CHAINS-Coverversion von 'Man In A Box' ist gelungen. Besonders Sänger Kris macht nicht nur auf den Liedern mit Strom eine wirklich überzeugende Figur.
Sicher ist "Dead Stories Of Forsaken Lovers" damit etwas für echte Gother, die auch mit der drölfzigsten Wiederholung des Stils - was ich gar nicht böse meine, ich habe da meine eigenen Lieblings-Genres, bei denen ich auch mittelmäßigen Scheiben viel abgewinnen kann - Spaß haben können. Für alle anderen ist Reinhören Pflicht und dann die Entscheidung, ob ein etwa zur Hälfte in gut und zur Hälfte in mittelmäßig aufgeteiltes Album den Platz in der Sammlung verdient hat. Aber wenn, dann in der Digipak-Version, die das Album wirklich noch ein gutes Stück besser macht und für die ich einen Punkt auf die Albumwertung drauflegen würde!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger