VOëMMR - Negras Sessoes no Abismo Sul
Mehr über Voëmmr
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Signal Rex
- Release:
- 09.12.2023
- Untitled I
- Untitled II
- Untitled III
- Maesticae
- Fogr Mae Raedrae
- Svwtae Tordaebr
- Nesraetr Odr Tvmlar
Purismus hat seine Grenzen!
Als Teil des Clandestine Aldebaran Circles gehört VOËMMR einer Welle von Old-School-Black-Metal-Acts an, die sich noch der absoluten Verrohung und den puristischen Sounds der frühen zweiten Welle angeschlossen haben. Diese vielversprechende Gruppierung hat bis dato allerdings noch nicht sonderlich viel wertiges Material produziert, auch wenn der Kreis der Beteiligten über die letzten Jahre stetig angewachsen ist.
Auch die Portugiesen können in ihrem Katalog noch nicht sonderlich viel Zählbares vorweisen und werden sich mit dem Release von "Negras Sessões no Abismo Sul" wahrscheinlich nicht schlagartig die Gunst der entsprechenden Zielgruppe sichern, weil der wenig differenzierte Soundmatsch, den die Südeuropäer hier fabriziert haben, nicht nur viele kleine Details umgehend verschwimmen lässt, sondern weil die Mischung aus dezent Keyboard-gestütztem, horroresk aufbereitetem, mythischem Black Metal und relativ wahllosem Gekreische keine echten Reize mitbringt. Gerade im ersten Abschnitt der neuen Session, die von der Band ausdrücklich als Compilation eines vermeintlichen Jams herausgegeben wird, wirkt das Ganze arg uninspiriert und auch weitgehend ziellos. Die Songs wechseln zwischen den oben aufgeführten Komponenten, können in ihrem Midtempo-lastigen Rauschen weder die bösartigen Emotionen, noch die damit einhergehenden Aggressionen ansprechend herausarbeiten und führen auf Dauer auch für das geübte Ohr eher zu Anstrengung als zu nostalgischen Momenten, in denen die Rückbesinnung auf den Minimalismus der frühen 90er wirklich auch mal das nötige Prickeln bringen könnte. Immerhin gibt es auf der Ziellinie noch ein bisschen Spannung, dies aber auch oft in einem Alibi-Setting, das irgendwie nicht so richtig funktionieren will - und welches an anderer Stelle einfach eine ganz andere Wirkung erzielt.
An Authentizität mag es VOËMMR auch diesmal nicht mangeln, an Entschlossenheit, das eigene Ding durchzuziehen, sicherlich auch nicht. Das Songmaterial ist aber dennoch ein Trauerspiel und letztlich nicht wirklich genießbar. Von daher kann man auch diesen Release aus dem Clandestine Aldebaran Circle gerne getrost überspringen.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes