VODUN - Eat Up The Sun
Mehr über Vodun
- Genre:
- Soul-Stoner-Noise
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- VODUN via Download/ Bandcamp
- Release:
- 03.04.2013
- Eat Up The Sun
- Red Flag
- Erzulie
- Bondye
- Aida Wedo
- Mawu
- Zaka
Pfeffer, Voodoo, Psychos und Draufhauer.
Das wurde ja auch Zeit, dass sich jemand mal mit ganzem Herzen an dieser Mixtur versucht: Eine volle kräftige weibliche Soulstimme mit einer nervös flackernden fordernden Stonerrockgitarre zu kombinieren. Das Trio besteht aus zwei Damen und einem langen Kerl. Wie die auf diesen Kontrastrock gekommen sind? Das hört sich nach Ausprobieren, etlichen Versuchen, nach einem unkonventionellen Verständnis von Musik an.
Wer eine kleine Orientierung braucht: Skin von SKUNK ANANSIE schmettert KUYSS-Songs.
Das klingt zu großen Teilen ziemlich ungewöhnlich und recht aufregend, wenn das Londoner Trio so loswettert. Für konventionell geprägte Hörgewohnheiten zumindest sind die VODUN-Auswürfe schön gewöhnungsbedürftig. Mit Betonung auf schön. Dabei liegen die Pole Soul und Stoner Rock bzw. Psychedelic gar nicht so weit auseinander, lassen sich die direkten Bezüge der beiden Halbschwestern zum Urvater Blues sehr schnell nachweisen.
Der Zusammenführung der beiden Pole stand also nie eigentlich irgendwas im Wege. Was sich da im Internet schon wieder für Bezeichnungen für diese Genre-Kreuzungen tummeln, herrlichst. Afrobeatstonerpsychbeatfunk. Oder so.
Dabei sitzt hier eine kleine Schlagzeugerin hinter einem langen Gitarristen, beide mit pfeffriger Hitze in den Fingerspitzen, daneben steht eine dralle Weibsperson mit einem Organ, das von der Kraft her ganze Wälder entlauben könnte. SIENA ROOT in der Ausgabe mit Sängerin fällt mir da ein, dass die das mal erlebbar gemacht haben, aber das war ja ein sehr retro-bluesiger Ansatz.
VODUN ist ein Verweis auf die Religionsgemeinschaft der Voodoos und ist da radikaler, punkiger, strikter. Alles in allem eine wirklich gelungene Melange aus Soulröhre, Noisefest-Schlagzeug und einem Stonerrifflieferant der Royalklasse.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben