VOLKMAR - Blessed Sins
Mehr über Volkmar
- Genre:
- Gothic/Industrial
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Danse Macabre/Alive
- Release:
- 06.03.2009
- Eyes Sewn Shut
- Blessed Sin
- Avarice Avalon
- Walk With Me
- An Interlude In Hell
- White Heaven
- No One Is Alive
- The Burning
- Obsessed
- Easiness Of The Mind
- Domination In Dominance
- Eyes Sown Shut (Videoclip)
Eine Mischung aus dynamischem Gothic Rock und hämmerndem Industrial weckt die angestaubte Gothic-Metal-Szene.
Interessante Sachen werden von den Promotion-Abteilungen dieser Welt so an unsere Gestade gespült. So haben wir vor Kurzem von dem australischen Label Modern Invasion Music die Scheibe der relativ obskuren Band namens VOLKMAR zugeschickt bekommen, die stilistisch sehr eigenartig gediehen ist und ebenfalls aus Australien stammt. Der Opener 'Eyes Sewn Shut' hat einen gnadenlosen Drive, einen effektiven Refrain und einen modern-gruftigen Sound, so dass mir als erste Vergleichsgrößen Bands wie neuere DEATH SS, ROB ZOMBIE, MOONSPELL und MARILYN MANSON durch den Kopf schießen. Es mag euch überraschen, aber die Vergleiche meine ich hier durchaus positiv.
'Blessed Sin' verstärkt dann durch die dunklen und erhabenen klaren Vocals die MOONSPELL-Assoziation, wobei durch die Hinzunahme massiver Orgelsynths gar noch SISTERS OF MERCY durch den Kopf schießen. Auch hier bin ich erneut überrascht, dass mir die offensichtlich recht gotisch angehauchte Musik so gut reinläuft. Ja, Metal ist das nicht wirklich, was die Jungs hier spielen, sondern eher eine wuchtige und stark elektronisch dominierte Mischung aus Gothic Rock und Industrial. Aber das finde ich in dem Fall sogar relativ erfrischend und erfreulich, weil die Gothic-Metal-Szene für mich nicht mehr viel Hörenswertes zu bieten hat.
Dann besser mal den Blick über den Tellerrand gewagt und die deutlich kitschfreiere, wenn auch nicht weniger von Klischees durchzogene Gothic-Szene beäugt. Ja, auch der dritte Track 'Avarice Avalon' macht Laune. Ich wusste gar nicht, dass ich auf meine alten Tage nochmal anfangen werde, Loops und elektronische Beats zu schätzen. Manchmal erschrickt man vor sich selbst, oder? 'Walk With Me' ist düster und grimmig; 'White Heaven' lebt von wuchtigen, tiefergestimmten Gitarren und einer sehr eingängigen und toll gesungenen Hookline im Refrain.
Mit der Zeit nutzt sich der für mich doch recht erfrischende Stil aber doch ein bisschen ab, so dass das Album die Spannung nicht über die volle Länge halten kann. Doch auch gegen Ende macht die Scheibe noch Laune, so dass ich mit wirklich erheblicher Verwunderung zugeben muss, dass die Gothic-Szene scheinbar doch interessantere Sachen zu bieten hat, als ich das erwartet hätte. Manchmal schadet eine kleine Horizonterweiterung demnach nicht. Die vorliegende Scheibe ist in Europa übrigens im März mit einiger Verspätung erschienen. Derweil liegt in Australien schon der Nachfolger "Wrath Of Centuries" vor, der mir indes noch nicht bekannt ist.
Anspieltipps: White Heaven, Eyes Sewn Shut, Blessed Sin
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle