VOLTER - High Gain Overkill
Mehr über Volter
- Genre:
- Metal'n'Roll
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- cmm-online
- Release:
- 22.01.2021
- High Gain Overkill
- The Road Is Mine
- Kiss My Ass
- Black Skies
- Damage Dealer
- Shake
- Nothing
- Boogie Ride
- Crimson Sky
- Rockstar
- Messiah´s Call
Ich bin der Lemmy aus Hannover
"Wir sind VOLTER und wir spielen Rock'n'Roll!" – so könnten die Hannoveraner zumindest gedanklich ihre Shows eröffnen. Wem dieser Satz merkwürdig bekannt vorkommen dürfte, dem sei gesagt, dass in Anbetracht der Coolness, Kaltschnäuzigkeit und des Kick-Ass-Rock'n'Rolls die Parallele zu MOTÖRHEAD nicht von ungefähr kommt. Auf ihrem zweiten Album besinnen sich die drei VOLTER-Jungs sehr, vielleicht etwas zu sehr, auf die Großtaten Mr. Kilmisters, zollen ihm zumindest hiermit in jeder Sekunde, in jedem Ton, in jeder einzelnen Schweißperle auf der Stirn Tribut. Das mag man gut finden oder nicht, denn betrachtet man "High Gain Overkill" nur für sich, so macht die Platte ziemlich viel Spaß.
In knapp 37 Minuten zocken sich die Niedersachsen ziemlich lässig und mit der Extra Portion Rotz durch ihr Set, lassen es mal düsterer ('Messiah's Call' als Rausschmeißer), mal lässiger ('The Road', 'Shake'), mal rockiger ('High Gain Overkill', 'Kiss My Ass'), mal rollender ('Damage Dealer') angehen und zusammen mit dem recht gelungenen Artwork machen VOLTER und "High Gain Overkill" einen coolen Eindruck. Insbesondere, da die drei Burschen auch hübsch den Fuß auf dem Gaspedal lassen und sich nicht allzu häufig nur ausrollen lassen.
Doch der leider viel zu deutliche MOTÖRHEAD-Einfluss hemmt ein wenig die Freude. Ein kleiner Lemmy-Vibe hat noch keiner Band geschadet, im Gegenteil. Doch im Falle von VOLTER bekommt die Platte einen viel zu fremdbestimmenden Nachgeschmack, der sich etwas negativ auf den ganz bandeigenen Klang auswirkt. Mehr Ungebundenheit, mehr Selbstbestimmung, mehr Vertrauen auf die eigenständigen VOLTER-Stärken, das wünsche ich mir für künftige Taten. Zumindest hat es das Trio Rockfernale auf meine musikalische Landkarte geschafft, sodass ich nun mit Adleraugen beobachte, ob sich die Band auf dem nächsten Rock'n'Roll-Rundumschlag auf dem großen Schatten MOTÖRHEAD hat entfernen können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp