VORAATH - Volume 1: Hymn Of The Hunters
Mehr über Voraath
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Exitus Stratagem Records
- Release:
- 17.06.2024
- Into Perdition
- The Road To Samm Hill
- Waypoint Orion
- Terminus Rift
- Dreadborn
- The Barrens
- Judas Blood And Vultures
- The Leviathan's Keep
- Dirge Colony
- The God-Killer Saga
- Pyrrhic
- Sirenhead
Räudige Düsternis versus episches Geknüppel.
Seit September 2021 ist dieses Kollektiv vereinigt, hat umgehend mit der Sammlung von außergewöhnlichen, vermehrt extremen Ideen begonnen und im vergangenen Jahr schließlich mit Chelsea Marrow die letzte vakante Position hinterm Mikro besetzt - und nun ist VORAATH, so hört man es auf dem ersten Silberling der Truppe aus Carolina, definitiv bereit zum Angriff.
Auf "Volume 1: Hymny Of The Hunters" widmet sich die Band einem Horror-affinen Science-Fiction-Komplex, der jedoch nur in der Theorie etwas futuristischer anmutet. Im Kern sind die Amis nämlich eine technisch versierte Todesblei-Combo mit einem starken Hang zu schwarzmetallischen Klangmalereien, und in diesem großen Spannungsfeld füllt VORAATH das aktuelle Material mit tollen Spannungsbögen, überaus gefälligen Kontrasten und einer ergreifenden Dynamik, die sowohl in den finsteren Attacken als auch in den wiederkehrenden epischen Momenten ('Dirgy Colony' ist so ein Übersong mit leichten EMPEROR-Tendenzen und BORKNAGAR-Feeling) raumgreifend für Staunen sorgt.
Die schiere Unberechenbarkeit in der gesamten Vorgehensweise ist eine der größten Trümpfe auf dem Debüt; macht VORAATH zu Beginn noch Glauben, dass hier mit scharfer Präzision unbarmherzig geknüppelt wird und unterlegt diese These in 'The Road To Samm Hill' und 'Waypoint Orion' auch noch mit zünftigen, extrem aggressiven Argumenten, nähert sich die Band im weiteren Stück für Stück den post-metallischen Interessengebieten, wirft progressive Strukturen und erstaunlich vielseitige Arrangements in die Wagschale, pendelt zwischen erhabenen Chören und rauem Gebrüll und präsentiert sich selbst in den Sequenzen, in denen man fürchten muss, die Band würde sich regelrecht selbst überschlagen, derart souverän, dass man den Hut eigentlich bei jedem einzelnen Song ehrfürchtig vor dieser Darbietung ziehen müsste. Gerade die vielen akustischen Einschübe machen die Scheibe lebendig, schärfen die Gegensätze und zuletzt - und da wiederholt man sich auch gerne - diese unglaubliche Unberechenbarkeit, deren Überraschungseffekte in keiner Nummer zu verpuffen gedenken. Nein, hier wird aus dem Vollen geschöpft, Offensives neben Erhabenes gesetzt und tatsächlich Momente für die Ewigkeit geschaffen.
Dass die Truppe auf ihrem Erstling schon so reif und professionell, aber auch so leidenschaftlich bei der Sache ist, mag der Tatsache geschuldet sein, dass alle Musiker zuvor auch in anderen Projekten beschäftigt waren. Aber erst bei VORAATH haben sie offensichtlich den Hort ihrer Kreativität gefunden und mit "Volume 1: Hymny Of The Hunters" völlig überraschend einen kleinen Meilenstein erzeugt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes