VORTEX - Welcome To Metalland
Mehr über Vortex
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Hellion / Soulfood
- Release:
- 11.11.2005
- Endlessly
- Hail Scum
- All Going Down
- Welcome To Metalland
- No Witness
- Intercallary Day
- Fool Moon
- We Are The Ones They Warnded Us For
- When You Go (CD-Bonus)
- Land Of The Late (CD-Bonus)
- Mountain (CD-Bonus)
- Nightmares I Have Not (CD-Bonus)
- Mercenary (CD-Bonus)
- Rock Dreams (LP-Bonus)
Die niederländischen Metal-Veteranen um Sänger Jurjen Tichelaar und Gitarrist Martjo Brongers sind nun auch schon - mit einer langen Pause in den Neunzigern - seit guten 25 Jahren unterwegs und legen dieser Tage nach ihrem Comeback-Album "Hammers Of The North" (2003) das zweite Album seit der Reunion vor, das nach gefeierten Auftritten bei diversen true-metallischen Underground-Festivals von einer stabilen Fangemeinde schon sehnsüchtig erwartet werden dürfte.
Diese dürfen sich nun freuen, denn "Welcome To Metalland" zeigt VORTEX in sehr guter Form und natürlich stiltreu wie eh und je, so dass wohl sämtliche Erwartungen der Anhängerschaft erfüllt werden. Wer auf direkten, schnörkellosen Achtziger-Metal steht, der zumeist im Midtempo vor sich hin stampft, dabei aber mit einem unverkennbaren, eher etwas tiefer gelagerten Sänger und wirklich eingängigen, hymnischen Refrains gesegnet ist, der liegt bei den Herrschaften aus unserem Nachbarland goldrichtig. Die Songs haben mal eine rock'n'rollige Schlagseite à la MOTÖRHEAD oder TANK oder sind einfach durch und durch wahrhaftiger Metal, der auch direkt aus der Altvorderenzeit stammen könnte, aber dennoch lebendig und nicht eingestaubt klingt, was wir wohl der sehr lebendigen, organisch klingenden Produktion ohne jeden Firlefanz, aber auch ohne irgendwelche erkennbaren Schwächen verdanken. So gehen Stücke wie der geniale Opener 'Endlessly', das rockige Titelstück, das flotte 'No Witness' oder das düster-epische 'Fool Moon' richtig schön ins Ohr und machen mächtig Laune. Gerade Letzteres überrascht auch mit einigen düster-rauen Vocals, wie sie zum Beispiel Mark Shelton auf der "Atlantis Rising" ab und zu eingesetzt hat. Auch das restliche Material des Albums kann überzeugen. Auch wenn nicht jeder Song ein absoluter Volltreffer sein mag, hat doch jeder seine Momente, wie etwa der Rausschmeißer 'We Are The Ones They Warned Us For' beim schönen, leicht punkigen Shout-Chorus. Einen Ausfall gibt es nicht, so dass VORTEX für ihr viertes vollständiges Studioalbum durchaus ungetrübte Zustimmung und verdienten Applaus einstreichen dürften.
Das Einzige, was mich ein wenig stört, aber leider immer weiter um sich greift, ist die Unsitte, CD- und Vinyl-Version mit unterschiedlichen Bonustracks (und vorliegend auch mit unterschiedlichem Artwork) zu bestücken, damit sich die Fans die Scheibe am besten gleich zweimal kaufen. So kommt auch hier die große schwarze Scheibe mit dem unveröffentlichten 1983er Song 'Rock Dreams', während der kleine Silberling gleich das komplette, fünf Songs umfassende "Land Of The Late"-Demo aus eben diesem Jahr 1983 enthält. Da die Soundqualität des Demos in Anbetracht des Alters und der mutmaßlichen Umstände der Aufnahme absolut in Ordnung geht und zum Beispiel mit dem mitreißenden 'Land Of The Late', 'Mercenary' und 'Mountains' auch echt coole Songs enthalten sind, würde ich definitiv zum Kauf der CD tendieren. Ob sich der Doppelkauf allein wegen des exklusiven Vinyl-Stückes 'Rock Dreams' lohnt, kann ich nicht sagen, da mir nur der Silberling zur Besprechung vorliegt. Die-Hard-VORTEX-Jünger, Vinylsammler und Leute mit zu viel Geld werden sich bestimmt erweichen lassen, alle anderen geben sich wohl mit dem Kleinformat und mehr Musik zufrieden. Beide wirklich schön aufgemachten Versionen könnt ihr käuflich bei Hellion Records erwerben.
Anspieltipps: Endlessly, No Witness, Fool Moon, Welcome To Metalland, Land Of The Late
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle