W.E.T. - Earthrage
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2018
Mehr über W.E.T.
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 23.03.2018
- Watch The Fire
- Burn
- Kings Of Thunder Road
- Elegantly Wasted
- Urgent
- Dangerous
- Calling Our Your Name
- Heart Is On The Line
- I Don't Wanna Play That Game
- The Burning Pain Of Love
- The Never-Ending Retraceable Dream
So stark wie immer.
Es ist schon fast ein wenig witzig: Immer, wenn ich zu Hause Melodic-Rock-Bands höre, fragt Frau K., ob ich ein Album aus den Achtzigern höre. Manchmal ist die Antwort darauf positiv, manchmal negativ. Dies zeigt aber auf, dass sich der AOR der Marke JOURNEY, SURVIVOR oder FOREIGNER in den letzten ca. 35 Jahren quasi nicht entwickelt hat.
Das ist auch tatsächlich absolut die Wahrheit. Ich würde sogar behaupten, dass Melodic Rock noch regressiver als traditioneller Heavy Metal ist. Wer erst ein Album wie "British Steel" und danach RAM hört, wird sicher relativ schnell erkennen können, welches Album aus den Achtzigern und welches aus der Neuzeit ist. Zwischen JOURNEY und W.E.T. ist das dann nicht mehr so deutlich.
Entsprechend geht es bei einer Band wie W.E.T. einzig um gutes Songwriting mit catchy Hooklines, guten Gitarrensoli und einem starken Sänger. Und wie auf den beiden Vorgängern bietet auch "Earthrage" all dies im Überfluss. Jeff Scott Soto ist unwidersprochen einer der stärksten Sänger in diesem Genre überhaupt. Das hat er mit JOURNEY, TALISMAN oder AXEL RUDI PELL bereits bewiesen. Das ist einfach viel mehr seine Heimat als zuletzt SONS OF APOLLO (auch wenn er dort stark singt) oder seine eigene, eher metallische Band SOTO.
Mit Erik Mårtensson (ECLIPSE) und Robert Säll (WORK OF ART) hat er zwei absolute Ausnahmekönner als Songwriter an seiner Seite, was beide auch schon dauerhaft bei ihren Hauptbands unter Beweis gestellt haben. Und so ist "Earthrage" auch nichts anderes als ein Melodienfeuerwerk, das nur einen Fehler hat: es erscheint nicht im Frühling. Wenn man mit "Earthrage" auf dem Ohr im Februar bei strahlendem Sonnenschein aus dem Haus geht und einen Minusgrade begrüßen, ruiniert das ein wenig das Erlebnis.
Dennoch sind natürlich Songs wie der Opener 'Watch The Fire', der Smasher 'Burn', die leicht cheesige Ballade 'Elegantly Wasted' oder die fein arrangierten 'The Burning Pain Of Love' und 'The Never-Ending Retraceable Dream' absolute Ohrwürmer, die auch dann noch das Herz erwärmen.
Ganz klar, Fans von klassischem Melodic Rock kommen an diesem Album nicht vorbei. Ich gehe auch ganz klar davon aus, dass ich "Earthrage" im April/Mai wieder aus dem Schrank hole und in Dauerrotation laufen habe.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk