WALDGEFLüSTER - Unter Bronzenen Kronen
Mehr über Waldgeflüster
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AOP Records
- Release:
- 29.09.2023
- Unter bronzenen Kronen
- The Pit
- Herbst befiel das Land MMXXIII
- Black Flies
Wald- und Wiesen-Black-Metal in guter Form.
Nachdem WALDGEFLÜSTER mit dem letzten Album die Charts knacken konnte, geht es nun mit einer EP, "Unter bronzenen Kronen", weiter. Ich mochte den Vorgänger "Dahoam" durchaus, bin aber ja eher der Typ, der den Black Metal garstig haben will. Das stört mich bei WALDGEFLÜSTER aber nicht. Leute, was für ein phänomenales Artwork die neue Scheibe doch hat! Genial. Mit 28 Minuten ist die EP von der Länge her ja absolut wertig, das wäre schön, wenn das Standard wird.
Hier gibt es vier Songs, darunter zwei Cover und eine Neueinspielung. Neu ist der Titelsong, der Raserei mit Naturromantik verbindet. Starker Auftakt, der Hoffnung auf das nächste Album macht! Gerade der wilde Gesang ist großartig, auch die Tempowechsel überzeugen. 'The Pit' ist dann ein PANOPTICON-Cover (die Bands hatten sich schon mal eine Split geteilt). Ich fand den Song bisher nur auf "Live In Belgium", sollte es eine Studio-Version geben, bin ich auf Hinweise gespannt. Das Original ist im Grunde ein dunkler Americana-Track, der mich wirklich fasziniert. Die Münchner machen daraus einen Dark-Rock-Track mit fettem Gothic-Einfluss, an die USA als Heimat des Songs würde ich wirklich nicht denken. Ein wirklich spannendes Cover! Wie im Original baut man aber auch auf den Einsatz von Streichern. 'Herbst befiel das Land MMXXIII' ist eine Neueinspielung eines Tracks vom Debüt "Herbstklagen". Die neue Variante bringt Klargesang statt extremer Screams, und natürlich eine wesentlich differenzierte und druckvollere Produktion. Ich finde sie gut, bin aber hin- und hergerissen, denn das Original ist natürlich wesentlich näher an dem dran, was ich eigentlich als Black Metal empfinde. Zum Schluss wird mit 'Black Flies' noch der britische Singer-Songwriter BEN HOWARD gecovert, von dem ich noch nie gehört habe. Das Original ist sehr minimalistischer, emotionaler Stoff an der Grenze zwischen Country, Songwriter und Soft Rock. Daraus wird hier Metal gemacht, mit Gesangsspuren, die durchaus an Metalcore erinnern.
Insgesamt eine sehr hörenswerte EP, die zwar nur einen völlig neuen Track bietet, aber zwei so geschmackvoll gemachte Cover hat, dass sie wie eigene neue Songs wirken. Jetzt bitte noch das Debüt-Album neu auflegen!
Anspieltipps: Unter bronzenen Kronen, The Pit.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer