WAR FROM A HARLOTS MOUTH - Voyeur
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2012
Mehr über War From A Harlots Mouth
- Genre:
- Mathcore
- ∅-Note:
- 7.25
- Label:
- Season Of Mist / Soulfood
- Release:
- 18.10.2012
- Origin
- Vertigo
- H(a)unted
- Of Fear And Total Control
- Temple
- The Black Lodge
- Beyond Life And Death
- To The Villians
- Krycek
- Scopophobia
- Catacombæ
- Epiphany
- Dolph Lundgren
Wieder besser als "MMX", obwohl wenig verändert wurde<br />
Zugegeben, "MMX" das letzte Album der Berliner WAR FROM A HARLOTS MOUTH hat sich nicht wirklich durchsetzen können. "Transmetropolitan" sowie "In Shoals" sind einfach stärkere Alben gewesen. "MMX" hingegen war wie sein Vorgänger düster und setzte auf brutale Breakdowns und viel Gefrickel, konnte allerdings keine wirklichen Highlights setzen. 7,5 Punkte gab ich dem Album damals, heute wäre es mit Sicherheit einer weniger. Es wollte sich einfach nichts festsetzen und der Hörspaß verging auch recht schnell. Hoffentlich ist "Voyeur", das vierte Album, da etwas besser.
Nach dem zarten Geigenintro legt die Truppe eigentlich los wie auf "MMX". Den Hörer erwarten im Albumverlauf wieder frickelige Parts, Breakdowns, keine Melodie, dafür viele Dissonanzen. "Voyeur" besitzt im Gegensatz zu seinem Vorgänger aber wieder spritzigere Ideen, wie der fast schon rotzige Anfang von 'Of Fear And Total Control' oder den brutalen Opener 'Vertigo'. Der Breakdown zu Begin von 'Temple' sollte auf den Shows eine Menge Köpfe im Pit rollen lassen.
Eingängig ist die ganze Kiste natürlich immernoch nicht und die Szene-Kid-Parts von "Transmetropolitan" oder mit Abstrichen auch "In Shoals" fallen unter den Tisch.
Dafür wirkt die düstere Atmosphäre der vierten Langspielplatte überzeugender. WAR FROM A HARLOTS MOUTH haben an den Schwächen des 2010er Releases gearbeitet und sind zwei Jahre später wieder erstarkt. Vielleicht liegt es daran, dass "Voyeur" nicht mehr ganz so verkopft wirkt. Wer jetzt die Augen erschrocken aufreißt, kann direkt wieder durchatmen. WAR FROM A HARLOTS MOUTH bewegen sich musikalisch immer noch auf einem sehr hohen Niveau, nur wirken die melodielosen und eher tristen Tracks auf eine gewisse Art und Weise etwas "lockerer".
Die ersten beiden Alben wird die Berliner Band nie wieder erreichen, das steht nun fest. Dennoch ist die neuste Aufnahme WAR FROM A HARLOTS MOUTHs eine gelungene Sache, die den schwachen Vorgänger locker übertrumpfen kann. Fans können sich schon jetzt gierig die Hände reiben und sich auf die Veröffentlichung von "Voyeur" freuen.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 10 / 2012
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning