WARFATHER - The Grey Eminence
Mehr über Warfather
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Greyhaze Records
- Release:
- 16.09.2016
- Orders of The Horde
- Headless Men Can No Longer Speak
- Judgement, The Hammer
- For Glory Or Infamy
- The Dawning Inquisition
- Headless Servant
- Carnage Of The Pious
- Grey Eminence
- Fair And Final Warning
Eine Walze sondergleichen!!
Während MORBID ANGEL eigentlich nur noch als Teilzeitunternehmen funktioniert und musikalisch längst vom grandiosen Kurs einstiger Glanztaten abgewichen ist, sind viele ehemalige und derzeitige Mitglieder längst mit anderen Combos erfolgreich und zeigen Mastermind Azagthoth ein ums andere Mal, wo der Hammer im radikalen Death Metal hängt. Bassist Steve Tucker hat neben den zahlreichen Releases von Erik Rutan inzwischen bei WARFATHER eine zweite Heimat gefunden, die seinem eigentlichen Brötchengeber musikalisch überlegen scheint. Und mit "The Grey Eminence" veröffentlicht die Truppe dieser Tage eine Scheibe, die sowohl technisch als auch in Sachen Brutalität neue Maßstäbe zu setzen gedenkt. Dass HATE ETERNAL-Chefdenker Rutan sich am Mischpult auch noch seine Sporen verdient, macht die Sache endgültig rund und ist die wohl deutlichste Kampfansage an MORBID ANGEL, die jemals ein noch aktuelles Mitglied je herausgegeben hat.
Von der ersten Sekunde an geht es bei WARFATHER zur Sache, gerade was die brachialen Midtempo-Walzen angeht, von der die Band auf "The Grey Eminence" gleich ein halbes Dutzend platziert hat. In Nummern wie 'Grey Eminence' und 'Headless Servant' drückt die Band den Hörer unwiderstehlich gegen die Wand und haut dabei solch gewaltige Grooves heraus, dass die versammelte Prominenz wohl geschockt sein dürfte, wie massiv das Ganze hier knallt. Und in den technischeren Songs - man höre nur einmal 'Fair And Final Warning' und 'For Glory Or Infamy' - ist die Band dennoch so komapkt und zielstrebig unteerwegs, dass auch HATE ETERNAL begriffen haben sollte, dass die bisherige Vormachtstellung in ersnthafter Gefahr ist.
Was "The Grey Eminence" bei Puristen vielleicht abblitzen lassen könnte, ist die sehr stark aufgebläht Produktion, in denen organische Sounds nicht allzu viel Platz haben. Das Endresultat klingt bisweilen steril, was der Brutalität der Songs jedoch keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Rutan hat sein eigenes Ego und das seiner Band in den Hintergrund gestellt, um seinen Kumpels einen ultrafetten Klang zu verpassen, bei der Tuckers Bass so unglaublich gewaltig klingt, dass der ganze Magen bebt, sobald die Maschinerie in Gang kommt. Und die vielen Kabinettstückchen, die von der Gitarrenfront eingestreut werden, setzen dem Ganzen schließlich die Krone auf und bilden mit dem unmenschlichen Drumming die Pfeiler eines Fundamentes, auf dem sich die Band theoretisch auf Jahre ausruhen könnte.
Doch derlei Gedanken scheinen bei WARFATHER nicht an der Tagesordnung zu sein. Die Band hat die Pause nach dem Debüt effizient genutzt, um sich noch einmal weiterzuentwickeln und ihr ultimatives Masterpiece vorzubereiten. Nur ein Problem hat man damit ausgelöst: "The Grey Eminence" scheint kaum mehr zu übertreffen sein - aber bekanntermaßen sollte man auch hier niemals nie sagen...
Anspieltipps: Headless Servant, Grey Eminence, Fair And Final Warning
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes