WARLORD - Deliver Us
Mehr über Warlord
- Genre:
- Epic Metal
- Label:
- Drakkar / BMG
- Release:
- 30.06.2003
- Beginnings - Lucifer`s Hammer
- Lost And Lonely Days
- Black Mass
- Soliloquy
- Aliens
- 1984 - Child Of The Damned
- Deliver Us From Evil
- Deliver Us From Evil
- Winter Tears
- Child Of The Damned
- Penny For A Poor Man
- Black Mass
- Lucifer`s Hammer
- Mrs. Victoria
WARLORD, dieser Name war lange Zeit in den Archiven der Heavy-Metal-Akten verschwunden. Erst im letzten Jahr, knapp 20 Jahre nach dem letzten Lebenszeichen von William J. Tsamis und Co., meldeten sich die US-Metaller mit neuem Album und dem ersten Auftritt auf einer europäischen Bühne eindrucksvoll zurück.
Der Einfluss, den die Band seitdem auf die gesamte melodische Power-Metal-Szene hatte, sollte von niemandem unterschätzt werden. WARLORD fügten der punkigen Attitüde der NWoBHM epische Melodien hinzu und kreierten hierdurch eine einzigartige Atmosphäre. Die hieraus resultierenden Klassiker wie beispielsweise `Lucifer`s Hammer´ oder das durch HAMMERFALL bzw. OCTOBER 31 neu interpretierte `Child Of The Damned´ sind bis heute unvergessen und können auch dem aktuellen Standard in diesem Genre mehr als genügen.
Da es in letzter Zeit nicht besonders einfach war, das Schaffenswerk dieser von vielen vergötterten Truppe regulär aufzutreiben, hat das neue Label nun eine ganz besondere Compilation zusammengestellt. Auf "Deliver Us" sind nämlich das legendäre Homevideo "And The Canons Of Destruction Have Begun" in digitaler Form und die ebenfalls "Deliver Us" (angereichert mit dem "Metal Massacre"-Beitrag `Mrs. Victoria´) betitelte Debüt-EP vertreten.
Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem visuellen Beitrag dieses Outputs, einem Live-Konzert, mitgeschnitten in einer völlig leer stehenden Halle. Was zunächst merkwürdig erscheint, funktioniert in dieser ungewohnten Umsetzung tatsächlich, das heißt, auch ohne Publikum erzeugen WARLORD eine beeindruckende Stimmung, die sich direkt ins heimische Wohnzimmer überträgt. Es macht wirklich Spaß, den versierten Musikern zuzusehen, sei es nun Mark Zonder (heute FATES WARNING) an den Drums, William J. Tsamis alias Destroyer an der Sechssaitigen oder eben dem charismatischen Frontmann Damien King II. Störend wirken sich eigentlich nur die zwischendurch eingeworfenen Interviewsequenzen aus, welche das Gesamtwerk ein wenig aus den Fugen reißen.
Leider wurde auch die Bild- und Soundqualität nicht ausgebessert. Eine Tatsache, die im Hinblick auf die Möglichkeiten der heutigen Zeit sicherlich unverständlich ist, aber dem Genuss dieses gut halbstündigen Mitschnitts keinen wirklichen Abbruch tut. Im Gegensatz dazu bleibt - ob nun beabsichtigt oder nicht – das Feeling und der Charme der Entstehungszeit erhalten, so dass Nostalgiker ihre helle Freude haben werden, dass diese verschollenen Aufnahmen endlich wieder im Handel erhältlich sind.
Über die gleichnamige, als Bonus hinzugelegte EP braucht man sicherlich keine Worte mehr zu verlieren; sechs absolute Höhepunkte der US-Metal-Geschichte bildeten den furiosen Szene-Einstieg der damals noch sehr jungen Band, deren Kultstatus allein aufgrund dieses ersten Lebenszeichens vollkommen berechtigt ist. Wer diese Hymnen noch nicht sein Eigen nennt, sollte mit der Anschaffung von "Deliver Us" nicht lange zögern, gehören sie doch in jede gut sortierte Sammlung.
Andere müssen abwägen, ob sie für das wieder aufgelegte Video den vollen Preis berappen wollen. An den Songs dürfte diese Überlegung jedenfalls nicht scheitern, denn diese sind auch heute noch essentiell, aber auch "And The Canons Of Destruction Have Begun" ist nicht nur wegen des historischen Wertes aller Ehren wert.
- Redakteur:
- Björn Backes