WASHINGTON - Astral Sky
Mehr über Washington
- Genre:
- Pop / Folk
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Glitterhouse (Indigo)
- Release:
- 09.03.2007
- Boulder On The Brink
- Firewheel
- Trenches
- Astral Sky
- Vaults
- Aftermath
- The Stand
- Oh My
- Each And Every One
- I Lost My Way
Norweger können eben nicht nur Black Metal.
WASHINGTON liegt also in Norwegen. Das Trio aus Tromsö legt mit "Astral Sky" sein zweites Album vor und hat damit ohne Übertreibung einen echten Volltreffer gelandet. Deren Pop-Musik mit leichtem Folk-Einschlag mag eigentlich so gar nicht ins kalte Skandinavien passen und doch sind sie dort entstanden - die anregenden Songs, die mit warmem Klang und hinreißenden Melodien die Ohren umschmeicheln. Hier stimmt einfach alles. Ganz natürlich und ohne zwanghaft einen auf melancholisch machen zu müssen, nehmen WASHINGTON auf eine Reise mit, an deren Ende man sich nie entscheiden kann, welches Stück nun am eindringlichsten, gefühlvollsten war. Wer die Band noch nicht kennt, der kommt bereits nach den beiden Auftaktstücken - 'Boulder On The Brink' als Dreiviertel-Ballade (davon gibt es noch einige mehr) und 'Firewheel', welches die etwas flottere Seite der Band betont - nicht mehr von "Astral Sky" los. Wunnerbar!
Interessanterweise fällt es kaum auf, wie balladenlastig "Astral Sky" eigentlich ist und das liegt einzig und allein daran, dass der komplette Rundling so natürlich und "flüssig" intoniert ist. Kein unnötiger Ballast, keine aufgesetzten musikalischen Experimente. Das braucht es auch gar nicht und würde vermutlich eh nur stören, weil die Klasse von WASHINGTON in den Stücken sowieso allgegenwärtig ist. Mit einem Gesang zum Hinwegschmelzen und, ich erwähnte es bereits, tollen Ohrwurmmelodien gelingt es den Norwegern durchweg zu überzeugen. Die ihr eigentlich gebührende Popularität hat die Band zwar nach wie vor nicht erreicht, aber ist das bei der wirklich guten Musik nicht meistens so?
Die beiden Songs vom 2008 folgenden Album "Rouge/Noir", die man sich auf der Myspace-Seite der Band zu Gemüte führen kann, nähren dann die Vermutung, dass "Astral Sky" den unumstrittenen musikalischen Höhepunkt im Hause WASHINGTON darstellte - alles andere wäre aber auch sehr überraschend gewesen. Und dass, obwohl (oder weil?) über zwei Drittel des Rundlings aus sehr getragenen, verträumten Stücken besteht. Doch bevor es droht zu ruhig und melancholisch zu werden, kommt eine Nummer wie 'Vaults' (gibt es ebenfalls auf Myspace zu hören) daher, die den Hörer mit luftiger Rhythmik und abgedrehter Psychedelic-Passage aus den Träumen reißt und beschwingt mitwippen lässt. Sogar die Mundharmonika in 'Each And Every One' kann nicht als störend empfunden wurden, so rund und schlüssig wurden die Songs komponiert. Ein tolles Album, das man immer wieder hören möchte.
Anspieltipps: Boulder On The Brink, Firewheel, Astral Sky, Vaults, Oh My
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer