WAYLANDER - Honour Amongst Chaos
Mehr über Waylander
- Genre:
- Celtic Metal / Pagan Metal
- Label:
- Listenable / Soulfood
- Release:
- 08.06.2008
- As The Deities Clash
- Walk With Honour
- Beyond The Ninth Wave
- Galloping Gaels
- To Dine In The Otherworld
- Usurpers Of Our Legacy
- Taker Of Heads
- Elemental Chaos
- Brú Na Bóinne
Meine Güte, ist das lange her, dass ich mich mit den Nordiren von WAYLANDER intensiver beschäftigt habe. "Once Upon An Era" hieß ihr erstes Demo von 1994, und das fand ich damals richtig klasse, weil die Band auf sehr eigenständige Weise Black Metal und folkige Melodien mischte, das Ganze jedoch mit einer punkigen Rohheit und Eingängigkeit verband, ohne im großen Stil der Folkdudelei mit archaischen Instrumenten zu verfallen. Auf dem zweiten Demo klang das Ganze dann schon etwas gewöhnlicher, so dass ich mich dann für das erste und zweite Studioalbum nicht mehr wirklich interessierte.
Nachdem mir nun der Drittling vorliegt, stelle ich fest, dass das ein Fehler gewesen sein könnte. Jedenfalls wenn man von "Honour Amongst Chaos" aus Rückschlüsse ziehen kann, was vielleicht nicht unbedingt der Fall ist, da seit dem Vorgänger immerhin schon gut sieben Jahre vergangen sind. Zwar finden sich hier immer wieder prägnante Folksounds von klassischen Instrumenten wie Mandoline, Bodhran und Tinwhistle, doch schaffen es die Jungs aus Armagh wie kaum eine andere Band, dabei die metallische Härte und den unbarmherzigen Drive zu erhalten, der zum Beispiel einer ähnlich genialen Band wie CRUACHAN hin und wieder verloren geht. Das geht jetzt keineswegs gegen meine alten Faves aus Dublin, doch es erklärt, warum die Folk-Skeptiker unter den Blackies und Pagan-Metallern an WAYLANDER sicher weniger zu Knabbern haben werden.
Kurz gesagt: WAYLANDER ist mit "Honour Amongst Chaos" ein sehr differenziert produziertes und toll klingendes Pagan-Metal-Werk gelungen, das die Balance zwischen Metal und Folk, zwischen Aggression und Heimeligkeit, zwischen verzerrten Riffs und elegischer Akustik sehr ausgewogen hält. Gesanglich dominiert der raue Gesang, wobei es in den passenden Momenten auch mal clean und episch zugehen darf. Dazu kommt ein sehr feines Gespür für fesselnde Kompositionen die trotz vielerlei bunter Einschübe einen roten Faden erkennen lassen, sehr eingängig wirken und dazu auch noch im Bereich der Gitarrensoli besonders eindrucksvoll gestaltet sind - jedenfalls für eine Band aus diesem Genre. Wer also auf harten Metal mit keltischer Folk-Note steht, der kommt an der neuen WAYLANDER fraglos nicht vorbei.
Anspieltipps (in dem Falle rein exemplarisch): As The Deities Clash, Beyond The Ninth Wave, Galloping Gaels
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle