WE CAME AS ROMANS - Darkbloom
Mehr über We Came As Romans
- Genre:
- Modern Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- SharpTone Records
- Release:
- 14.10.2022
- Darkbloom
- Plagued
- Black Hole
- Daggers
- Golden
- One More Day
- Doublespeak
- The Anchor
- Holding The Embers
- Promise You
Feiner moderner Alternative Metal mit großen Hooklines.
Die Amerikaner WE CAME AS ROMANS ritten für eine ganze Weile ganz oben auf der Hype-Welle der Metalcore-Bewegung und erfreuten sich mit ihren bisherigen fünf Langspielern einer stetig wachsenden Fangemeinde. Doch 2018 kamen die Aktivitäten der Band, die entgegen der Behauptung im Bandnamen nicht aus Rom sondern Michigan stammt, unsanft zu einem Halt, als Sänger und Keyboarder Kyle Pavone an einer Überdosis verstarb. Zwar beschloss der verbliebene Kern schnell, Kyle nicht zu ersetzten, gründete eine Stiftung, um sein Andenken zu ehren, und ging prompt wieder auf Tour, doch es sollten weitere vier Jahre ins Land ziehen, bevor uns "Darkbloom" nun zeigt, wie die Band ohne die Klargesänge und Keyboards Pavones klingen wird.
Musikalisch sind die zehn frischen Kompositionen dabei wie ein guter Mix aus den vorherigen Langspielern, wobei vor allem die elektronischen Spielereien vermehrt wieder einen sehr präsenten Platz im Klangbild eingeräumt bekommen. Abseits davon hat "Darkbloom" für mich eigentlich inzwischen weniger mit klassischem Metalcore zu tun, sondern erinnert phasenweise eher an modernere Interpretationen des Nu-Metals. Gerade 'Plagued' und 'Black Hole' sind hier mit ihren tanzbaren Grooves und wuchtigen Riffs beste Beispiele, die durchaus an die elektronisch inspirierte Phase von LINKIN PARK oder KORNs "The Path Of Totality" denken lassen. Garniert werden beide Tracks, die ich auch als Anspieltipps für die neue Scheibe nennen würde, von großartigen Refrains, die sofort im Ohr bleiben und auf den anstehenden Shows der Truppe sicher für überanstrengte Stimmbänder sorgen werden.
Natürlich gibt es auch einige Songs, auf denen die Metalcore-Wurzeln der Amerikaner deutlicher zu Tage treten. Das ebenfalls starke 'Darkbloom' oder das mit einem extrem flotten Tempo ausgestatte 'Holding The Embers' kommen mir hier in den Sinn. Dennoch dominiert über weite Strecken der sehr eingängige und fast schon poppige Sound der vormals erwähnten Nummern, was der Qualität der einzelnen Songs aber keinen Abbruch tut. Bis auf wenige Ausnahmen sind hier nämlich nahezu alle Tracks Volltreffer oder zumindest wirklich stark, was "Darkbloom" ingesamt zu einer sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Angelegenheit macht.
Warum stehen hier bei all dem Lob am Ende dennoch nur 8,5 Punkte? Nun, im balladesken 'One More Day' etwa geht mir persönlich der Pop-Appeal etwas zu weit und auch ansonsten gliedert sich WE CAME AS ROMANS mit dem sehr Syntheziser-lastigen Sound in die aktuell so angesagten Strömungen im modernen Alternative Metal ein, was der Platte in meinen Ohren ein wenig die Eigenständigkeit raubt. Fans des Genres dürfen trotzdem blind zuschlagen, denn "Darkbloom" ist auch nach dem tragischen Tod von Kyle Pavone und ohne seinen Beitrag ein Album, das sich nahtlos in die WE CAME AS ROMANS-Diskografie einfügt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs