WEISS, ADRIAN - Criminal Record
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2017
Mehr über Weiss, Adrian
- Genre:
- Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.12.2016
- Bird Hair Day
- Beguiled (The Fan Boy)
- Three Wishes
- Anticipatory Obedience
- The Dorian Way
- Everything's Gonna Be Alright
- Completely Cut Loose
- Bassment Laughter
- Criminal Record
Gitarren-Schmankerl.
"Criminal Record" ist natürlich nicht das polizeiliche Führungszeugnis, sondern das neue Album von Gitarrist ADRIAN WEISS. Wer die Soloalben des ehemaligen FORCES AT WORK-Klampfers kennt, der inzwischen bei GLORYFUL die Saiten zupft, weiß bereits grob, womit man es hier zu tun haben wird. Aber: "Criminal Record" ist genau so voll mit frischen Ideen wie es ihrerseits "Big Time" oder "Easy Game" waren. Rockige Gitarrenmusik ohne Scheuklappen eben.
Man stellt im flotten Opener 'Bird Hair Day' schnell fest, dass sich an der grundsätzlichen Marschrichtung vorerst nichts geändert hat. Mit flinken Leads vergeht die Zeit hier wie im Flug und kaum hat sich das Knie ans Mitwippen gewöhnt, ist bereits Track 2 dran. Das Attribut "kurzweilig" hat schon die beiden Vorgängeralben ausgezeichnet, im Kontext instrumentaler Musik finde ich es absolut erwähnenswert, dass man den Gesang eigentlich nie vermisst. Denn hier wird mit "nur" drei Instrumenten eine Geschichte erzählt, die nur durch die umfangreichen Liner Notes im Booklet ergänzt werden kann, musikalisch aber erst einmal für sich alleine sprechen muss. Das gelingt auf "Criminal Record" jedem Song für sich genommen, wobei für meinen Geschmack zu lange auf relaxte Feelings gesetzt wird (Songs 4 - 6), ehe es danach noch einmal richtig rund geht.
Die letzten drei Songs sind auch meine persönlichen Highlights, was gut und gerne an der harten Ausrichtung (vor allem bei 'Criminal Record' und 'Completely Cut Loose') liegen mag. 'Bassment Laughter' ist zwar nicht im Ansatz so hart, kommt aber mit den coolsten Vibes (darf man das hier überhaupt schreiben?) des Albums daher und lässt, wie der Titel es schon vermuten lässt, den Bass so richtig strahlen. Das Schlusstrio ist insgesamt auch ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit eines ADRIAN WEISS, der sein Instrument virtuos beherrscht und wieder einmal eine illustre Gästeschar aufs Album eingeladen hat. Das reicht von Jen Majura (EVANESCENCE) über Tom "Fountainhead" Geldschläger (ex-OBSCURA) bis hin zu Keyboarder Jimmy Pitts, der 'Three Wishes' mit einem Solo das Schlusslicht anzündet. Einen Sympathiebonus gibt es für ADRIAN WEISS sowieso obendrauf, wer ist im Jahr 2016 schon sonst so wahnsinnig und nimmt ein instrumentales Rockalbum auf?
Anspieltipp: Criminal Record (ist ein guter Querschnitt)
PS: Das ganze Album kann auf Adrians Bandcamp-Seite gehört und natürlich gekauft werden. Es lohnt sich!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher