WEISS, ADRIAN - Dangerous Discipline
Mehr über Weiss, Adrian
- Genre:
- Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.10.2022
- Dangerous Discipline
- Hand Me My Brass
- Night Flight To The Sun
- Straight By The Crook
- Withdrawn Into The Dimness
- Face Melting Phenomenon
- Anger Management
- Sunny Beach Party
- The Grand Illusion
- More Is More
Feinste instrumentale Gitarrenmusik mit ein paar echten Hits!
ADRIAN WEISS ist mittlerweile in Sachen instrumentaler Gitarrenmusik eine echte Hausnummer in der deutschen Metalszene und hat sich mit seinen bisherigen drei Soloalben eine beachtliche Fangemeinde erspielt. Ganz besonders erstaunlich ist dabei, dass der Gitarrist von GLORYFUL und SUBORBITAL mit seinen Kompositionen im Fahrwasser von Gitarrenhelden wie STEVE VAI oder JOE SATRIANI nicht unbedingt einer musikalischen Gattung fröhnt, die sich gerade besonderer Beliebtheit erfreut. Klar, die eben genannten Helden werden noch immer verehrt, doch wenn es instrumental sein soll, liegen aktuelle eher Acts wie POLYPHIA oder PLINI im Trend. Herr Weiss lässt sich davon aber nicht beirren und legt mit "Dangerous Discipline" in Eigenregie dieser Tage seinen vierten Langdreher vor, auf dem er weiter seinem eingeschlagenen Weg folgt.
Los geht es mit dem Titeltrack entsprechend auch so, wie man es von Adrian inzwischen gewohnt ist: Ein cooles Riff leitet die Nummer ein, bevor nach wenigen Sekunden die fantastische Leadgitarre das Zepter übernimmt und nicht nur mit Fingerakkrobatik brilliert, sondern auch immer wieder eingängige Melodien liefert, die sofort im Ohr bleiben. Ein ganz starker Opener, dem mit 'Hand Me My Brass' sofort ein unwiderstehlicher und ebenso überzeugender Groove-Rocker zur Seite gestellt wird, bei dem erneut natürlich Adrians Gitarre der Star der Show ist. Schade, dass 'Night Flight To The Sun' im Anschluss das Niveau nicht ganz halten kann. Zwar passt auch hier instrumental eigentlich alles, doch das Schlagzeug klingt irgendwie fürchterlich dumpf und auch die etwas pappig schallende Bassdrum geht mir ein wenig auf die Nerven.
Gut, dass 'Straight By The Crook' und 'Withdrawn Into The Dimness' im Anschluss sofort wieder da ansetzen, wo die ersten Minuten der Platte angefangen haben. Gerade die letztgenannte Nummer ist übrigens nicht nur wegen ihrer eher ruhigen und balladesken Herangehensweise eine Überraschung, sondern auch dadurch, dass Basser Marcel Willnat mit seinem sagenhaften Spiel auf dem Fretless Bass fast dem namensgebenden Herrn Weiss ein wenig die Show stiehlt. Ganz großes Kino! Mit selbigem geht es auch direkt weiter, denn wem es bisher noch nicht genug Akkrobatik auf dem Griffbrett gab, der erhält mit dem passend betitelten 'Face Melting Phenomenon' eine entsprechende Vollbedienung, wobei Adrian sich mit Nick Johnston einen absoluten Gitarrenhelden als Gast mit ins Boot geholt hat. Ein weiteres Glanzlicht möchte ich zusätzlich mit 'The Grand Illusion' noch herausstellen, denn die langsam und ruhig beginnende Nummer schwingt sich behutsam zu einem absolut epischen Finale auf und wächst mir mit jedem Durchlauf mehr ans Herz.
Abschließend kann ich daher auch nur erneut meinen Hut vor Adrian Weiss und seinem Solowerk ziehen. Es ist wahrlich nicht einfach, Hörer und Hörerinnen mit instrumentaler Musik zu fesseln, doch Adrian gelingt das auch auf seinem vierten Langspieler wieder einmal spielend. Entsprechend kann ich den Silberling nur jedem Fan der eingangs genannten Gitarrenhelden eindringlich ans Herz legen. Weiter so, Herr Weiss!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs