WHITE ALBUM, THE - Borders
Mehr über White Album, The
- Genre:
- Indie Rock / Folk
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.02.2025
- Switzerland
- Malibu
- The Corridors
- Scars & Broken Porcelain
- Just For Us
- Lighthouse
- Never Swim For Shore
- The OLED Sun
Das Wunder der musikalischen Zerbrechlichkeit.
Die musikalische Reise der drei Herren von THE WHITE ALBUM hat schon so manches bandinterne Tagebuch gefüllt. Einst in der dänischen Folk-Szene gestartet, haben sich die drei Freunde nun ein bisschen weiter um die dänische Grenze herum verteilt, wollen auf "Borders" jedoch nachhaltig beweisen, dass größere Distanzen keine zusätzlichen Irritationen in den Kompositionsprozess des gemeinsamen Projektes bringen. Wenn man sich lediglich vor Augen führt, mit welch bewegender Stimme die Band ihre Balladen gestaltet, kann eigentlich kein Zweifel daran bestehen, dass die vollzogenen Ortswechsel an der Intimität des THE WHITE ALBUM-Sounds überhaupt nicht gerüttelt haben.
Derweil sind die Nordmänner auf "Borders" noch ein Stückchen weiter von ihren Ursprüngen abgerückt und haben sich zeitweise dezenter Elektronik und dem reduzierten Indie-Rock-Instrumentarium hergegeben. Zwar blitzen hier und dort immer noch die Wurzeln der heimischen Folklore auf, gerade dann wenn das Trio es etwas ruhiger angehen lässt. Jedoch ist die Weiterentwicklung in allen Facetten des neuen Albums greifbar und auch als inhaltlicher Fortschritt zu betrachten, zumal THE WHITE ALBUM immer noch unvergleichlich klingt.
Von daher muss man auch keine Diskussionen darüber starten, ob "Borders" nun schon Popmusik ist oder ob die Zerbrechlichkeit der meisten Songs einfach einem unglaublichen Feeling für tolle Gesangsharmonien und ergreifender Harmonien geschuldet ist. Betrachtet man lediglich den herzzerreißenden Opener 'Switzerland', der mit seinen überbordenden Emotionen und den gefülvollen Melodien die Sterne vom Himmel holt, braucht es eigentlich gar keine Argumente mehr, um den drei Musikern an den Lippen und Instrumenten zu hängen. Und "Borders" liefert derart beeindruckende, ruhige Kost gleich in Serie: 'Scars & Broken Porcelain' und 'Lighthouse' sind zwei dieser fantastischen Balladen. Doch vor allem das abschließende 'The OLED Sun' geht so tief unter die Haut, dass man aufpassen muss, sich vom melancholischen Unterton nicht anstecken zu lassen - Mensch, ist das schön!
Doch "Borders" hat mehr zu bieten als lediglich die völlig reduzierte Kost und einen Topf voller rührseliger Emotionen. Das beschwingte 'Malibu' etwa oder das völlig relaxte 'Just For Us' sorgen für regelrechte Entspannung, und mit 'Never Swim For Shore' hat THE WHITE ALBUM sogar einen echten Hit im Programm, der meinethalben sehr gerne das übliche Einerlei im Radio-Airplay verdrängen dürfte.
Ry, Odense und Berlin sind die Standorte der drei Akteure, und von jedem Ort scheint eine Menge Magie auszugehen, die auf "Borders" sehr effektiv kulminiert. Mit ihrem aktuellen Werk haben sich die Dänen definitiv selbst übertroffen, ganz gleich welchen Stempel man der Platte am Ende auch geben mag!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes