WHYZDOM - From The Brink Of Infinity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2009
Mehr über Whyzdom
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Ascendance/Soulfood
- Release:
- 18.09.2009
- The Witness
- The Train
- Everlasting Child
- The Power And The Glory
- Freedom
- Escaping The Ghosts Of Reality
- Atlantis
- The Old Man In The Park
- The Seeds Of Chaos
- Daughter Of The Night - Part I
- Daughter Of The Night - Part II
- On The Wings Of Time
Eine Platte, die als Vorlage dienen kann, wie man es nicht machen sollte.
Manche Dinge versteht man einfach nicht. Da haben Ascendance Records mit dem DIABLO SWING ORCHESTRA eine Band unter Vertrag, deren neue Scheibe mit ihrem wilden, frischen und originellen Stilgemisch gängige Konventionen und starres Schubladendenken unter schallendem Gelächter mit dem Hinterteil einreißt und die definitiv stark polarisiert. Und da gibt es deren Labelmates WHYZDOM. Die haben auch eine neue Scheibe am Start, die allerdings kein Potenzial zum Polarisieren mitbringt. Derart Einfallsreiches und Unkonventionelles wie das DIABLO SWING ORCHESTRA haben die Franzosen nämlich nicht zu bieten, ganz im Gegenteil. Wirklich alles auf "From The Brink Of Infinity" kommt einem irgendwie bekannt und gewöhnlich vor, Spannung baut sich lediglich dann auf, wenn man nachschaut, wie viele Stücke es denn noch bis zum Ende der CD sind.
Die Songs klingen uninteressant, anstelle von Epik versprüht das Ganze gepflegte Langeweile. Die symphonischen bzw. orchestralen Elemente verwässern das Ganze zusätzlich und auch der Gesang fällt da nicht positiv aus dem Rahmen. Im Gegenteil, die kraftlosen weiblichen Vocals klingen wie ein schnöder Abklatsch der ganzen Symphonic-Metal-Bands mit Sängerin, lassen dabei aber jegliche Ausdrucksstärke vermissen, die man zumindest manchen Bands aus diesem Genre attestieren kann. Auch in Sachen Melodieführung kommt nichts, was hängen bleiben könnte - die Stücke rauschen einfach so durch. Es gibt auf diesem Album nichts zu entdecken, was irgendwie mutig oder ungewöhnlich klingt. Klar, richtig schlecht sind die Songs nicht, aber es fehlt einfach an Emotionalität, an mitreißenden Songstrukturen oder wenigstens an ein paar Ecken und Kanten im Klangbild.
Es werden bekannte Elemente in bekannter Weise zusammengefügt und das Ergebnis klingt dann auch wie eine Essenz des Epic- und Symphonic-Metal der vergangenen Jahre, ohne dass irgendetwas Eigenständiges oder gar Originelles an die Lauschlappen dringen würde. Es spielt auch keine Rolle, ob man gerade einen rockigen, riffbasierten Part hört oder ob etwas Romantisch-Einschmeichelndes vor sich hin dudelt - das durchwachsene Gefühl bleibt bestehen. Da es dem Album auf ganzer Linie an Power, Prägnanz und vor allem Seele fehlt, kann man hier nur konstatieren: Ziel verfehlt. Aus musikalischer Sicht ist es zwar zumindest ordentlich, was WHYZDOM auf dieser Platte abliefern, mitreißend oder gar fesselnd ist es allerdings zu keiner Sekunde. Da lausche ich definitiv lieber einer Band, die musikalisch weniger auf dem Kasten hat, für die dafür aber Emotionalität und Atmosphäre keine Fremdworte sind.
Da stimmt es schon nachdenklich, warum so viele hoch talentierte und extrem hörenswerte Bands im Untergrund versauern, ohne die Möglichkeit zu bekommen, bei einem breiteren Publikum Gehör zu finden, während solch ein Album veröffentlicht wird. Braucht kein Mensch...
Anspieltipps: The Train, The Power And The Glory, The Old Man In The Park
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer