WINTERFYLLETH - The Mercian Sphere
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2010
Mehr über Winterfylleth
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Candlelight Records / Soulfood
- Release:
- 27.08.2010
- Gateway To The Dark Peak / The Solitary One Waits For Grace (The Wayfarer Pt I)
- Awakens He, Bereft of Kinsmen (The Wayfarer Pt II)
- The Fields Of Reckoning
- Children Of The Stones
- The Ruin
- The Honour Of Good Men On The Path To Eternal Glory
- To Find Solace... Where Security Stands (The Wayfarer Pt III)
- When The Woods Were Young
- A Valley Thick With Oaks
- Defending The Realm
Gelungene angelsächsische Pagan-Metal-Scheibe, die noch nicht ganz den Sprung aus der grauen Masse schafft.
Was in Skandinavien, Zentral- und Osteuropa lange Tradition hat, das greif mehr und mehr auch in angelsächsischen Gefilden um sich: Metalbands musikalisch schwarzer Prägung besinnen sich der ethnischen und mythologischen Wurzeln ihres Stammes und zelebrieren ihre Art von heidnischer Schwarzwurzelei, die sich alten Sagen, dem Erbe und dem Kampfe widmen. FOREFATHER sind bereits relativ bekannte Vertreter des englischen Pagan Metals und nun schicken sich WINTERFYLLETH aus Manchester an, ihnen zu folgen. Mit "The Mercian Sphere" liegt bereits das zweite Album der Jungs vor, das ich leider nicht mit dem Frühwerk vergleichen kann, weil ich die Demos und das Debüt nicht gehört habe. So muss ich euch mit einer Besprechung ohne entsprechende Vorkenntnisse und ohne besondere Erwartungshaltungen vertrösten.
Die verwendeten Zutaten sind wenig überraschend surrende Riffs von klirrender Kälte, die jedoch gleichwohl angenehm klingende Melodien transportieren. Darüber thront keifender Gesang und melodische Chöre sorgen für die epischen Note. Hier und da sorgen akustisches Zupfen und geheimnisvolles Flüstern für die Folklore und die verwunsche Stimmung aus Sagen und Märchenbuch. Ja, in Manchester hat man seine Hausaufgaben gemacht. Erweckt der Anfang der Scheibe noch den Eindruck, dass die Band bis zum Ende auf die selbe Weise durchziehen würde, so wird bei dritten Stück 'The Fields Of Reckoning' auch hier und da auf die Bremse getreten und ein rockiger Rhythmus angeschlagen.
Das akustisch-balladeske 'Children Of The Stone' muss leider ohne Gesang auskommen. Hier hätte ich es sehr spannend gefunden zu sehen, wie die Band diese Art Lied mit Gesang versieht. Schade, dass diese Gelegenheit verpasst wurde, denn ohne Gesang wirkt das Stück etwas langatmig. Dafür bricht bei 'The Ruin' wieder Raserei und Inferno aus, wobei auch hier ein langes atmosphärisches Mittelstück und ein doomiges Finale Platz finden. Mit jeweils über zehn Minuten Spielzeit folgen zwei ausladende Epen, welche akustische Arrangements mit Black Metal verbinden, während gegen Ende die Songs wieder etwas kürzer und direkter werden.
"The Mercian Sphere" ist eine gelungene Scheibe, welche Genrefans zwar gut bedient, aber noch nicht so richtig in der Lage ist, eigene Akzente zu setzen. Es fehlt an den prägnanten Momenten, an der individuellen Note und an der kompositorischen Abwechslung, um den Kopf richtig weit aus der großen Masse an soliden aber nicht begeisternden Bands zu erheben. Daher reicht es auch nur zu eine Kaufempfehlung für ausgesprochene Genrefans, die an Songs wie dem harten, nackenbrechenden Rausschmeißer 'Defending The Realm' sicher ihre Freude haben werden.
Anspieltipps: Defending The Realm, The Honour of Good Men On the Path to Eternal Glory
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle