WITHIN TEMPTATION - The Unforgiving (Premium)
Mehr über Within Temptation
- Genre:
- Gothik Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dragnet (Sony Music)
- Release:
- 25.03.2011
- Why Not Me
- Shot In The Dark
- In The Middle Of The Night
- Faster
- Fire And Ice
- Iron
- Where Is The Edge
- Sinéad
- Lost
- Murder
- A Demon's Fate
- Stairway To The Skies
- Mother Maiden (Film)
- Faster (Videoclip)
- Sinéad (Film)
- Sinéad (Videoclip)
- Triplets (Film)
- Shot In The Dark (Videoclip)
- Making Of "The Unforgiving" (Video)
Neues Album, neuer Stil - WITHIN TEMPTATION in Bestform!
Heute halte ich das neue Album von WITHIN TEMPTATION "The Unforgiving" in den Händen und betrachte mit leicht kritischem Blick das Cover-Artwork. Das Album basiert ja auf dem gleichnamigen Comic von Steven O’Connell und man wird nach Erscheinen das Albums die Geschichte auf der WITHIN TEMPTATION-Homepage sozusagen als Fortsetzungscomic lesen können. Kurz gesagt geht es bei diesem Comic darum, dass die Figur "Mother Maiden" eigentlich gute Menschen, die etwas Schlechtes getan haben, von den Toten zurückbringt, um ihnen eine zweite Chance zu geben, das Schlechte wieder gut zu machen. Sie sollen das Böse jagen - also Mörder und andere Verbrecher - um für ihre Tat Vergebung finden. Den Anfang der Geschichte kann man schon auf der Bandhomepage lesen. Dazu gibt es im Laufe der Zeit auch noch drei Kurzfilme, gefolgt von einer Bandperformance. Den ersten Film kann man sich auf der Website schon anschauen: "Mother Maiden" mit dem Video zu 'Faster'.
Eine Hauptfigur ist Sinead, und damit komme ich auch auf die CD zu sprechen. Schon beim ersten Anhören bin ich begeistert. Ein völlig anderer Sound, aber immer noch unzweifelhaft WITHIN TEMPTATION. Diesmal zeigt Sharon, welche gewaltige, kraftvolle Rockstimme in ihr steckt.
Nach dem kurzen, gesprochenen Intro, in dem "Sinead" über ihr Leben reflektiert -'Why Not Me?' - kommt sofort der Wahnsinnsopener 'A Shot In The Dark', der schon erahnen lässt, dass da diesmal ein völlig neues Konzept entstanden ist. Die Spannung bleibt von Lied zu Lied erhalten, es schleicht sich niemals Langeweile ein. Rockige Stücke wechseln sich mit ruhigeren ab, aber man spürt immer, dass man ein komplexes, von Anfang bis Ende durchdachtes und hervorragend umgesetztes Werk vor sich hat.
Die Weiterentwicklung von WITHIN TEMPTATION ist unglaublich, es ist ein ganz neuer Stil, der aber richtig gut ankommt. Die früheren CDs waren allesamt großartig und hatten ihren eigenen Charakter. Ohne diese jetzt in irgendeiner Weise herabsetzen zu wollen, drängt sich mir der Satz auf: "WITHIN TEMPTATION sind erwachsen geworden."
'In The Middle Of The Night' und 'Faster' setzen das stimmige Konzept weiter fort und reißen den Hörer mit. Dann wird es mit 'Fire and Ice' erst einmal etwas ruhiger und Sharons tolle Stimme kommt gut zur Geltung, zusammen mit Klavier- und Geigenbegleitung und fast schon opernhaftem Chor im Hintergrund.
Bei 'Iron' geht es dann gleich wieder heftiger zur Sache, auch wieder mit orchestraler Begleitung, aber auch mit einem treibenden Schlagzeugrhythmus. 'Where Is The Edge' lässt es dann wieder ein wenig ruhiger angehen und es wird ein wenig mit elektronischen Verfremdungen gespielt. 'Sinead' hämmert sich dann wieder mit einem stampfenden Rhytmus ins Ohr - eigentlich kann man dabei gar nicht still sitzen, die Beine fangen ganz von selbst an zu zucken.
Ja, und dann kommt die balladeske Hymne 'Lost', teilweise begleitet von den Klängen einer Akustikgitarre, bei der man schon die Menge die Feuerzeugen schwenken sieht. Aber es bleibt keine Zeit, zu schwelgen. Sofort wird man von 'Murder' wieder in die düstere, bösartige Welt entführt, was auch diesmal durch Sharons Stimme geprägt wird, die ebenfalls düster und ein wenig psychedelisch klingt, wie überhaupt das ganze Arrangement.
'A Demon's Fate' kommt dann wieder flott und mit eingängigem Refrain daher. 'Stairway To The Skies' setzt dann den musikalischen Schlusspunkt, an dessen Ende man sich vorstellen kann, wie Sinead sehnsuchtsvoll die Arme in den Himmel streckt und irgendwann voll Hoffnungslosigkeit in sich zusammensinkt. In einem Opernhaus würde jetzt der Vorhang fallen.
Selbst wenn man nichts von der Story weiß, zieht einem dieses großartige Album mit Sicherheit in seinen Bann. Man hört die Musik und ist verzaubert. Vom Arrangement, von Sharons Stimme, von den Chören, den Gitarrensoli, vom ganzen Konzept. Der Höhepunkt werden sicherlich die Konzerte sein und man darf gespannt sein, wie "The Unforgiving" von WITHIN TEMPTATION auf der Bühne umgestzt wird. Leider müssen wir uns in Deutschland noch bis November gedulden, aber bis dahin kann man sich ja wenigstens mit der CD trösten.
Ach ja, auch wenn das Cover etwas gewöhnungsbedürftig ist, so passt es doch hervorragend zum Albumkonzept.
Anspieltipps gibt es keine - einfach das ganze Album hören!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer