Flying Dagger
- Regie:
- Kevin Chu Yin-Ping
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Action
- Land:
- Hong Kong
1 Review(s)
07.12.2003 | 14:06Freunde des Eastern-Kinos werden unter Garantie hellhörig, wenn sie Namen wie Maggie Cheung ("Hero"), Jackie Cheung ("A Chinese Ghost Story"), Man Cheung ("Der Schwertkämpfer") oder Tony Leung Ka Fei (" A Better Tomorrow 3") begegnen. Diese Namen alleine versprechen atemberaubende Material-Arts, haufenweise Schwertkämpfe und natürlich eine tolle fernöstliche Fantasy-Geschichte, wie man sie aus dem asiatischen Raum gewohnt ist.
Für "Flying Dagger" haben sich all diese genannten Darsteller zusammengefunden, um das Eastern-Genre um ein weiteres Fantasy-Spektakel zu bereichern, in diesem Fall jedoch mit einer ordentlichen Portion Humor, welche allerdings nicht jedermanns Geschmack sein sollte.
Die Story an sich ist für diesen Streifen gar nicht mal so wichtig, viel mehr interessieren die zahlreichen Effekte bei den Kung Fu-Kämpfen, die auf witzig getrimmten Sprüche, sowie einige lustige, bei anderen Filmen geklaute Specials wie beispielsweise eine Hand, die sich auch ohne den dazugehörigen Körper fortbewegen kann und dabei eisern an einer peinlichen Stelle zugreift. Bevor ich mir aber mein Urteil erlaube, möchte ich erst einmal den Inhalt des Films wiedergeben:
Hon Chung und Hon Lam sind zwei erfolgreiche Kopfgeldjäger, die jedoch imer wieder mit ihren Gegenspielerinnen, den Fung-Schwestern, aneinandergeraten, welche die eine oder andere Leiche entwenden, um sie selber gewinnbringend zu verkaufen. Als Hon Chung und Hon Lam aber den Auftrag bekommen, den berüchtigten Neunschwanzfuchs , einen gesuchten Verbrecher, zur Strecke zu bringen verbünden sich die beiden verfeindeten Gruppen, um später den Erlös untereinander aufzuteilen. Dort beginnt dann auch erst die richtige Handlung, welche das Viergespann nach einigen Kämpfen schließlich zum Neunschwanzfuchs und seiner Gattin bringt. Dort angekommen können sie den Verbrecher überlisten und gefangen nehmen, doch entkommt er ihnen auf ihrer Rückreise des öfteren. Begleitet von obszönen Sprüchen, weiteren Kampfeinlagen und diversen Zitaten aus altbekannten Kinostreifen gelangen die beiden Pärchen und ihr Gefangener schließlich in eine Zwischenunterkunft, die von einem seltsamen alten Ehepaar betrieben wird. Dort bekommt die Geschichte einen Wendepunkt und nachdem man eine fremde gegnerische Sekte ausgeschaltet hat, stellt sich heraus, dass Neunschwanzfuchs gar nicht der gesuchte Gestzesbrecher ist, für den er gehalten wurde. Vielmehr erfahren Hon Chung und Hon Lam, dass ihr Auftraggeber sie nur auf den Verbrecher angesetzt hat, um sich selber zu schützen, da Neunschwanzfuchs einen Brief gestohlen hat, der ihn als Landesverräter entlarvt. Von nun an starten die Protagonisten Seite an Seite zu kämpfen, um dem Bösen schließlich den Garaus zu machen, so lange bis auch der letzte Kampf gefochten wurde.
Man mag zu diesem Genre stehen, wie man möchte, auf jeden Fall sind die meisten Eastern-Filme aber eine zwiespältige Angelegenheit - entweder man liebt die Materie oder man hasst sie. An diesem Ruf wird auch "Flying Dagger" nichts ändern, bedient er doch sämtliche Klischees des asiatischen Kinos: kindischen Fäkalhumor, Witze, über die man nur ihrer Sinnlosigkeit halber lachen muss und eine Handlung, die als solche erst einmal wahrgenommen werden muss.
Somit ist "Flying Dagger" definitiv nur für Freunde asiatischer Komödien zu empfehlen und dies auch nur unter der Voraussetung, dass man sich mit den stets hoch fliegenden Kämpfern und den fantastisch unrealistischen Bewegungen anfreunden kann. In diesem Fall wird man von diesem Film mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit begeistert sein, allen anderen kann ich nur empfehlen, die Finger von "Flying Dagger" zu lassen, da man ohne erste Annäherungsversuche an dieses Genre sicherlich Probleme mit dem seltsamen asiatischen Humor haben wird.
Die DVD-Version kommt leider mit keinen Extras daher, nur bei der Sprachwahl gibt es die Möglichkeit neben der deutschen Sprache auch die kantonesische Originalspur anzuwählen. Der Ton ist in Dolby Digital 2.0 wird aber bis auf wenige Momente auch kaum ausgereizt. Hier wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen, z.B. hätte man so manche Kampfszene mit etwas opulenterem Sound ausstatten können, was dem Gesamtvergnügen aber nur geringen Abbruch tut.
Fazit: In seinem Genre ist "Flying Dagger" ein recht guter Film, kann aber trotz der vielen Effekte zu keiner Zeit mit dem Referenz-Werk "A Chinese Ghost Story" mithalten.
- Redakteur:
- Björn Backes