Ring 0
- Regie:
- Norio Tsuruta
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Horror
- Land:
- Japan
1 Review(s)
21.11.2003 | 17:43Nachdem zu Anfang diesen Jahres die Geschichte von "The Ring" weltweit für begeisterte und gleichzeitig erschreckte Kino-Zuschauer sorgen konnte, wurde auch dem japanischen Original endlich die verdiente Ehre zuteil, welche diese schockende Horror-Story definitiv verdient hat. Mit "Ring 2", ebenfalls im japanischen Original, sollte eine Fortsetzung, welche die Geschichte des mysteriösen Mädchens im weissen Kleid aufklären sollte, nicht lange auf sich warten lassen. Nun kommt überraschenderweise auch noch die Vorgeschichte unter dem Titel "Ring 0" auf den Markt, welches die Hintergründe, die indirekt zur Entstehung des Videos führen und die Geschehnisse rund um Sadako, das Mädchen aus dem Brunnen, aufdecken.
Die Geschichte von "Ring 0" spielt 30 Jahre vor den Ereignissen von "The Ring" (bzw. "Ring" im Original): Sadako ist die Tochter von Shizuko Yamamura, die vor fast zehn Jahren bei einer parapsychologischen Vorführung von den anwesenden Journalisten als Betrügerin bezeichnet wurde. Seit diesem Vorfall fanden alle beteiligten Journalisten den Tod. Sadako selber fürchtet sich vor dem Kontakt mit dem Wasser, weshalb sie sich bei einer Schulveranstaltung auch weigert, das Wasser zu betreten - sämtliche Mitschüler, die sich ins Wasser wagen, finden anschließend den Tod, was die geheimnisvolle Austrahlung der jungen Yamamura nur noch bekräftigt.
Miyaji Akiko, die ehemalige Verlobte des zuerst verstorbenen Journalisten, ist auf der Suche nach Sadako, um die mysteriösen Todesfälle aufzuklären und sich bei ihr für ihre grausamen Taten zu rächen. Den Teenager, den sie in Tokio vorfindet ist aber nicht der erwartete eiskalte Killer, sondern ein fragiles, verstörtes Mädchen, das heimgesucht wird von den Schrecken, die sie und ihre Mutter durchgemacht haben. Diese Ereignisse haben das Mädchen deutlich gezeichnet; Sadako wirkt sehr zurückhaltend, in sich gekehrt und strahlt eine unheimliche Aura aus, weshalb sie von ihren Schulkameraden auch stark ausgeschlossen wird.
Diese sind im Anschluss auch nicht darüber begeistert, dass Sadako ihrer Theatergruppe beitritt und als es kurz darauf wieder zu erneuten Todesfällen in Sadako`s Umfeld kommt, wird das Mädchen erneut für die Vorfälle verantwortlich gemacht. Die Opfer haben kurz vor ihrem Tod Visionen von einem alten Brunnen und einem verlassenen alten Haus - Visionen, die sich 30 Jahre später auch wieder auf dem nunmehr bekannten Video finden werden.
Bei der Generalaufführung des Theaterstückes wird Sadako mit ihrer Vergangenheit konfrontiert; es treten Bilder von den schrecklichen Ereignissen von vor zehn Jahren in ihren Kopf und ein weiterer Zuschauer kommt auf ungeklärte Weise ums Leben.
Daraufhin versuchen die anderen Akteure Sadako endgültig zu töten, jedoch können sie nur einen Teil des jungen Mädchens töten. Der andere befindet sich in diesem Haus, welches die Leute aus ihren Visionen kennen. Es beginnt ein spektakuläres Finish, welches auch noch einige weitere Todesopfer fordert und mit einem unerwarteten Ende aufwartet.
Es dauert seine Zeit, bis man sich in die Storyline von "Ring 0" eingefunden hat, mitunter besitzt der Streifen gar einige Längen, die es nicht gerade einfach machen, der Geschichte aufmerksam zu folgen. Der unbändige Wille, über dieses Sequel die Vollständigkeit dieser Story in Erfahrung zu bringen, wird aber schlussendlich doch noch belohnt, da der Film mit der Zeit deutlich an Spannung gewinnt und zum Ende hin wieder die bekannten Gruseleffekte beherbergt.
Da mir das amerikanische Remake einen Tick besser gefallen hat als die Originalversion bleibt abzuwarten, ob dem angekündigten Nachfolger zu "The Ring" auch noch eine Neuverfilmung von "Ring 0" folgt, auf eine entsprechende Umsetzung darf man jedoch gespannt sein, da die Emotionen in der US-Version deutlich packender rübergekommen sind als beim Original - eine Schwäche, die sich auch zeitweise bei "Ring 0" wieder offenbart und erst im weiteren Verlauf beseitigt werden kann.
Insgesamt bleibt natürlich fraglich, ob es nötig ist, dem Mysterium des Originalfilms einen Vorgänger und Nachfolger folgen zu lassen, da so die eigene Interpretation des Filmes seine Gewichtung verliert und einige Rätselnde ihrer Vision beraubt werden. Insgesamt gilt aber für "Ring 0" wie auch für "Ring 2", dass man es mit einem mitreissenden, letztendlich auch spannenden Abschluss dieser Trilogie (welche man übrigens auch in der Reihenfolge der Veröffentlichungsdaten genießen sollte, um sich nicht die Spannung zu nehmen) zu tun hat, der allemal sehenswert ist, aber vorausstzt, dass man auch die beiden anderen Filme kennt. Sollte dies der Fall sein, wird man an diesem Sequel sicherlich seine Freude haben, auch wenn die Magie des ersten Teils erwartungsgemäß unerreicht bleibt, den Film aber trotzdem zum Pflichtstoff für alle "Ring"-Freaks macht.
Die DVD-Ausgabe kommt, abweichend vom Original, im sauberen Dolby 5.1 Sound und bietet als besondere Extras noch Trailer, eine Bildergalerie und ein Hörbuch. Lediglich die Bildqualität lässt etwas zu wünschen übrig, da ein leichtes Bildrauschen stets präsent ist und den Gesamtspaß ein wenig mindert. Dies war auch schon bei "Ring 2" der Fall und es ist mir unverständlich, warum man hier nicht intensiver dran gearbeitet hat, denn der perfekte Gruselspaß offenbart sich schließlich erst bei einer detaillierten Bildführung.
An der Qualität der Handlung ändert dies aber natürlich nichts...
- Redakteur:
- Björn Backes