Black Cat Vol. 7
- Regie:
- Shin Itakagi
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
09.11.2008 | 21:00Black Cat Vol. 1
Black Cat Vol. 2
Black Cat Vol. 3
Black Cat Vol. 4
Black Cat Vol. 5
Black Cat Vol. 6
Inhalt
Gemeinsam mit dem Verbund der Sweeper fallen die Kronos Numbers auf Kraken Island ein, um den Aposteln des Planeten endgültig den Geraus zu machen. Doch Creed und seine Hintermänner sind für den Kampf gewappnet und verteidigen sich mit aller Kraft gegen die verbündeten Invasoren. Vor allem der übergesetzte Leon muss sich auf ein hartes Duell gegen die die verbissene Eve einstellen, die mit aller Macht versucht, seine Gesinnung umzustimmen und ihn für die Numbers zu gewinnen. Doch Leon will nicht einlenken und beschert Eve einen Kampf auf Leben und Tod. Unterdessen treffen auch Creed und Train endlich aufeinander, verstricken sich hierbei jedoch in Diskussionen, da Creed seinen einstigen Kollegen lieber für seine zwecke gewinnen will als ihn zu bekämpfen. Doch die Black Cat ist nicht mehr bereit einzulenken und stellt sich endlich dem lange verschobenen Zweikampf.
Doch selbst nach der Entscheidung auf Kraken Island ist für Train Heartnet und seine Gefährten kein Frieden in Sicht. Eine Kronos-Splittergruppe kündigt bereits die nächste Bedrohung an. Insbesondere Eve steht einer weiteren, harten Prüfung gegenüber…
Persönlicher Eindruck_
Die vorletzte DVD der außergewöhnlichen Anime-Reihe bietet überraschenderweise schon eine frühzeitige Entscheidung im konfliktreichen Themenkomplex. Creed und Train treffen nach einer langen Reise ein weiteres Mal aufeinander und wollen ihre Fehde nun endlich in der Zentrale der Apostel zu Ende bringen. Dem voraus geht allerdings noch ein spektakulär inszeniertes Kampfszenario, das sich gleich über zwei Episoden erstreckt und mit allerhand grafischem Bombast aufwarten kann. Speziell die Darstellung der Spezialeigenschaften aller Charaktere verdient hier Applaus und tröstet über manchen eher tristen Dialogfetzen hinweg, von denen einige leider auch an die etwas peinlichen Momente im Nachwuchshit “Naruto“ erinnern. Gottlob werden diese Gedanken jedoch auch so schnell wieder zerstört, wie sie geweckt wurden, und schließlich gegen ein vorzeitiges Final-Szenario eingetauscht, dass sich wieder über jegliche plumpe Action hinwegsetzt und einmal mehr die dezenten philosophischen Ansätze der Serie pflegt – auch wenn hier sicher keine tiefgründigen Inhalte zu erwarten sind. Dennoch ist es angenehm, dass die Serie in solchen Szenen immer wieder die Grenzen der Simplizität überschreitet und ihre teils sogar unbewusste Komplexität weiter nährt.
Trotzdem ist es irgendwie unverständlich, dass der Hauptkonflikt bereits vorzeitig aufgelöst wird, zumal die vorgeschobene ’Endsequenz’ doch recht rapide und weniger aufregend in den Plot eingeschoben wird. Es stellt sich die Frage, ob der nachfolgende Erzählstrang in der Kürze der noch verbleibenden drei Episoden ähnlich opulent aufgebaut werden kann bzw. ein weiterer, vergleichbarer Komplex gegen die brillante Hauptgeschichte überhaupt konkurrieren kann. Zwar bestehen zwischen den gesamten Ereignissen klare Zusammenhänge, so dass man hier nicht kurz vor Zieleinlauf noch einmal neu starten muss. Doch ein wenig ungünstig ist dieser rasche Storybreak dennoch, weil er den großen Erwartungen, die man an die Fehde zwischen Kronos, Train Heartnet und Creed Diskenth berechtigterweise stellen durfte, nicht ganz gerecht wird.
Davon abgesehen ist die Inszenierung einmal mehr beispielhaft, speziell was den offenkundigen Bösewicht Creed Diskenth betrifft, der auf symbolische Weise an seinem Piano die Symphonie des Untergangs spielt und somit für eine atemberaubende Untermalung des wechselseitigen Kampfszenarios sorgt. Hier gilt den Designern ein besonderer Extra-Applaus für dieses fantastische Wechselspiel, welches vielleicht sogar das Highlight im gesamten Serienverlauf darstellt. In solchen Passagen zeigt sich schließlich auch wieder die Extravaganz des Studios Gonzo als das vielleicht beste überhaupt im Anime-Sektor.
Fraglich bleibt nun allerdings, ob die Macher der Serie die Handlung zum Ende hin noch ’rund’ bekommen. Möglicherweise hat man sich mit dem vorschnellen Finale selber ein Bein gestellt und die Stimmung für den eigentlichen Abschluss ein wenig gedämpft – wobei dies wirklich nur spekulativ ist. Andererseits: wenn man den wandlungsfähigen Charakter der Reihe betrachtet und noch einmal reflektiert, wie oft sich diese im Laufe der bis dato 21 Episoden geändert hat, kann man sich eigentlich überhaupt nicht vorstellen, dass dieser Schritt nicht wohl bedacht ist. Immerhin hat “Black Cat“ als Serie bis hierhin (dementsprechend auch auf Vol. 7) noch nie enttäuscht – warum also ausgerechnet in den verbleibenden drei Folgen?
- Redakteur:
- Björn Backes