Crash Landing – Flug ohne Hoffnung
- Regie:
- Jim Wynorski
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
1 Review(s)
15.02.2006 | 15:18TV-Kost mit klasse Sound: routiniert, aber spannend
Der schwerreiche Baxter Davis chartert für seine Tochter und deren Freunde ein Flugzeug. Als Piloten engagiert er Major John Masters, der erst vor zwei Monaten ein Flugzeugunglück überlebt hat. Die Spaßveranstaltung nimmt aber ein jähes Ende, als sich herausstellt, dass die Flugbegleiter nicht das Wohl der Passagiere im Sinn haben, sondern die Maschine kidnappen wollen. Als es dabei zum Kampf kommt, wird der Flieger schwer beschädigt, und Masters ist auch noch gefordert, die Maschine durch einen schweren Taifun zu manövrieren. Kann er einen Absturz verhindern? (Verleihinfo)
Filminfos
O-Titel: Crash Landing (USA 2005)
Dt. Vertrieb: Koch Media (05.01.2006)
FSK: ab 16
Länge: ca. 85 Min.
Regisseur: Jim Wynorski
Drehbuch: Jay Andrews, William Monroe
Musik: Neal Acree
Darsteller: Michael Paré, Antonio Sabato jr., Brianne Davis, Kevin Dobson u. a.
Handlung
Auf seiner Luftwaffenbasis wird Pilot John Masters (Antonio Sabato jr.) von seinem General zu einem leichten Flug nach Australien eingeladen. Doch Masters hat zwei Monate zuvor eine Notlandung auf einer Landstraße hingelegt und steht noch vor einem Untersuchungsausschuss. Er zweifelt, ob er überhaupt wieder fliegen darf. Der General versichert ihm: Die Privatmaschine seines Freundes, des Milliardärs Davis, dürfe er fliegen: Es ist ein Jumbo-Jet. Und der Anlass? Eine Geburtstagsparty für Töchterlein Rochelle (Brianne Davis) und ihre besten Freunde am Großen Barriere Riff. Na dann: Prost!
Unterdessen ereignen sich in Südkalifornien mehrere mysteriöse Todesfälle. Stewardessen stürzen mit ihrem Auto in einen Canyon, eine weitere erliegt in der Badewanne einem Stromschlag, die vierte fällt aus dem Expresszug, und ein Flugbegleiter fliegt gleich mit seinem Haus in die Luft. Ein Polizeiinspektor wittert Unrat und nimmt die Spur auf. Sein Ermittlungsergebnis erreicht den Flieger nicht mehr rechtzeitig vor dem Abflug: Alle diese Leute sollten am Flug von Rochelle Davis teilnehmen …
Masters begleitet die Passagiere lediglich, sozusagen als Aufpasser. Der Vogel selbst wird von Kapitän Newberry und seinem Kopiloten geflogen. Rochelle stößt Masters noch vor dem Betreten des Fliegers Bescheid, dass sie ihr ganzes Leben bewacht worden ist und auf noch einen Aufpasser dankend verzichtet. Masters hält lieber die Klappe. Man weiß nie, wann eine Frau ihre Meinung ändert oder wann ein Mann gebraucht wird …
Und das ist schon viel früher der Fall, als er erwartet hat. Die fünf Ersatz-Flugbegleiter übernehmen nämlich das Kommando auf dem Flieger. Sie wollen für Rochelle Lösegeld von ihrem Papi erpressen. Doch bei der Schießerei werden der Kopilot getötet und der Pilot verletzt. Rochelle entkommt mit Masters durch den Speisenaufzug in den Laderaum. Vorerst ist sie in Sicherheit, doch es braut sich Ungemach zusammen.
Ein Taifun schiebt sich in den Weg des Jumbo-Jets. Der Sprit geht aus, als man einen Umweg fliegen muss. Doch wo sollen sie notlanden? Hier kommt schließlich nur das kleine Neptun-Atoll in Frage, das sich glücklicherweise fest in amerikanischer Hand befindet. Nun müssen Captain Williams (Michael Paré) und seine Soldaten die Landepiste verlängern. So eine 747 hat doch einen beträchtlichen Bremsweg …
Mein Eindruck
"CrashLanding" ist solide und routiniert gedrehte TV-Kost von Jim Wynorski, einem alten Hasen im Geschäft. Er hat auch schon Softpornos fotogen in Szene gesetzt, wenn man seiner Filmografie in den Extras glauben darf. Demnach dreht er durchschnittlich vier Filme pro Jahr, und das seit 1985. Diese Produktivität darf aber nicht den Eindruck erwecken, als handle es sich bei "CrashLanding" um minderwertigen Schrott. Verglichen mit Machwerken wie "Parasite – Das Grauen kommt auf die Erde" ist dieser Streifen ein Ausbund an folgerichtiger Logik.
Zudem gibt es auch hier fotogene Damen, die sich in Not befinden und dringend von gestandenen Männern vor den bösen Buben gerettet werden müssen. Ähem, zu diesen zählen auch zwei fotogene Frauen. Auch die Schurken haben sich also emanzipiert. Das macht die ganze Sache so schön politisch korrekt.
Drei Generationen von Männern sind im Film versammelt. Der Pilot Newberry, der Milliardär Davis und der General stellt die Generation der Großväter, Leute wie Captain Williams (Paré) stellen die mittlere Generation, und die Altersgenossen von Masters und Rochelle stellen die junge Generation der Kämpfer bzw. die jeunesse dorée. Mithin ist an dieser Operation ein Querschnitt durch die Gesellschaft vertreten. Lediglich die Mütter sind auffällig abwesend. Offenbar gehören sie nicht zur Zielgruppe der Produzenten.
Der Streifen wendet sich nämlich an junge Actionfans, die mit wilden Stürmen, turbulenten Schießereien und Helden am Boden und in der Luft noch etwas anfangen können. Unterhaltsames Popcorn fürs Pantoffelkino also.
Die DVD
Technische Infos
Bildformate: 1,85:1 (16:9)
Tonformate: D in Dolby Surround, DD 5.1 und DTS, Englisch in DD 5.1 und 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D
Extras:
- Originaltrailer
- Diaschau
- Trailershow
- Bio/Filmografien
Neben Werbung in Form von Trailern und einer Diaschau sind vier Bio- / Filmografien beigelegt. Diese stellen nur die männlichen Hauptdarsteller Antonio Sabato jr. (ein Italiener), Michael Paré, John J. Dalesandro und den Regisseur Wynorsky (geboren 1950 in USA) vor. Dabei fällt eine Diskrepanz auf: Auf der DVD-Box ist die Rede von einem Regisseur namens Jay Andrews, in den Credits jedoch von James Wynorski. Ich halte mich an die Credits und die Biografie.
Bild und Sound sind von vorzüglicher Qualität. Im DTS-Standard lassen sich sowohl die dynamischen Bässe als auch Surroundeffekte vollständig ausnutzen, so dass man den Sound optimal genießen kann. Das Bild entspricht nicht dem Niveau des Fernsehens, sondern hat vielmehr Kinoqualitäten.
Unterm Strich
"CrashLanding" ist routiniert gedrehte TV-Kost, die für ausreichend spannende Unterhaltung sorgt, um ein junges Publikum bei der Stange zu halten. Genau jenes Publikum, das sich in der Altersgruppe von Rochelle Davis und ihren 18- bis 20-jährigen FreundInnen – alles gehen auf die Uni – wiederfinden dürfte. Diesmal sind es keine politischen Hasardeure oder Psychopathen, sondern schlichte Erpresser, die Rochelle ans Dior-Kostüm wollen. Solche Action hat man aufwändiger schon in Wolfgang Petersens "Air Force One" gesehen, aber da spielten auch Stars wie Harrison Ford und Gary Oldman mit. In "CrashLanding" ist alles – bis auf das Flugzeug – zwei Nummern kleiner, aber darum nicht weniger effektvoll.
Kann man sich abends zur Entspannung gerne antun, ohne schwere Einbußen an Gehirnkapazität befürchten zu müssen.
- Redakteur:
- Michael Matzer