Die Oktonauten (4) ... und der Pistolenkrebs (DVD)
- Regie:
- O'Connell, Darragh
- Jahr:
- 2013
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Kanada / Deutschland
1 Review(s)
30.03.2013 | 15:14Zur Serie
Die "Oktonauten" sind ein Team, bestehend aus verschiedenen Tieren, das in ihrer "Oktopod"-Station auf dem Meeresgrund lebt und arbeitet. Neben den Hauptfiguren Kommandant Barnius (Eisbär), Erster Offizier und Ex-Pirat Kwasi (Kater), Sanitäter Peso (Pinguin), Bordingenieurin Trixie (Häsin), Forscherin Dana (Hündin), Forscher Sebastian (Koala), und dem leitenden Wissenschaftler Professor Tintling (Oktopus) gibt es auch noch eine Gruppe seltsamer Gemüse-Wesen - "Rüblis" genannt - an Bord. Zusammen sind sie eine Art Task-Force wann immer es etwas zu erforschen gibt oder Meeresbewohner in Not sind. Ihr Wahlspruch lautet daher: "Entdecken, Retten, Beschützen!"
Episodenführer
- Folge 1 "... und die große Algenplage":
Irgendetwas stimmt mit dem Wasser am derzeitigen Ankerpunkt des Oktopods nicht. Alles ist ganz grün und dick veralgt. Tier- und Pflanzenwelt leiden an einer lecken Pipeline aus der offensichtlich Schadstoffe ins Meer gelangen. Doch bevor die Oktonauten eingreifen können, kapern einige verzweifelte Tiere in einem unbeobachteten Moment das Oktopod und flüchten damit. Die Oktonauten müssen ihren Guppy-Tauchbooten die Sporen geben, ihre geklaute Station einzuholen.
- Folge 2 "... und der Narwal":
Das Oktopod bewegt sich unter dem polaren Packeis der Arktis hindurch. Die bizarre Unterwasserwelt ist herrlich und zugleich gefährlich. Ständig besteht die Gefahr eingeschlossen zu werden und dass die Maschinen dann einfrieren. Trotz Barnius' geschicktem Navigieren durch seine alte Heimat passiert genau das: Das Oktopod steckt fest. Guter Rat ist nun teuer und der Versuch mit den Guppys eine Eiswand zu durchstoßen misslingt. Doch unerwartete Hilfe kommt herbei.
- Folge 3 "... und der Pistolenkrebs":
Dana ist auf Forschungsexpedition außerhalb des Oktopods unterwegs, als ein lauter Knall sie besinnungslos macht. Auch die darauf hin zur Hilfe geeilten Oktonauten werden von dem Phänomen überrascht. Erst als man sich mit speziellen Ohrschützern der fraglichen Stelle nähert, wird die Quelle offenbar: Ein eigentlich unscheinbar kleiner Riffbewohner fühlte sich von ihrer Anwesenheit offenbar bedroht und setzte daher auf seine beste Verteidigungswaffe. Die Knallschere ist eine faszinierende Spezialität des so genannten Pistolenkrebses.
- Folge 4 "... und die Blobfisch-Brüder":
Weit unten in der Tiefsee bahnt sich ein Unterwasservulkanausbruch an. Die Oktonauten evakuieren rasch alle möglichen Tiere aus der Region, deren sie habhaft werden können. Sebastian unternimmt noch einmal einen Kontrolltauchgang am Kraterrand und entdeckt dabei die Blobfische Bob, Bob und Bob. Diese sind naturgegeben nahezu bewegungsunfähig und benötigen zu ihrer Rettung aus der Gefahrenzone daher ganz dringend Hilfe von anderen. Gut, dass die Oktonauten vor Ort sind und sich der drei skurrilen Brüder just-in-time annehmen, denn die Eruption steht kurz bevor.
- Folge 5 "... und die Lederschildkröte":
Trixis Freundin Sandy ist zu Besuch im Oktopod. Die Lederschildröte ist auf Stippvisite bei den Oktonauten eingekehrt, eigentlich ist sie auf dem Weg zu ihrem Geburtsort - einem Strand in Australien - wo sie selbst nun ihre Eier ablegen muss. Schildkröten nutzen zur raschen Fortbewegung Strömungen wie eine Autobahn. Doch ausgerechnet die Strömung, welche sie eigentlich sicher und direkt zum Ziel bringen soll, gabelt sich und führt stattdessen auf einen gewaltigen Wasserstrudel zu. Die Oktonauten eilen hinterher um die Lederschildkröte aus der tödlichen Falle zu befreien.
Eindrücke
Schon auf der vorangegangenen DVD wurde bewusst ein Umweltproblem angeschnitten, nämlich die Verwirrung des Wal-Sonars durch künstlich erzeugte Geräusche. Diesmal macht gleich die Auftaktgeschichte auf die mögliche Verschmutzung durch den Menschen mittels Pipelines zum Thema. Dabei geschieht dies ohne moralinsauer erhobenen Zeigefinger, sondern sensibilisiert das junge Publikum auf eine nett-unaufdringliche sowie kindgerechte Art. Die anderen Geschichten sind dann eher schon wieder in Richtung Unterwasserabenteuer angesiedelt, natürlich wieder mit einer pädagogisch wertvollen Gestaltung und Wissensvermittlung. Die Oktonauten transportieren mit ihrer niedlich-knuddeligen Art ihre einfachen aber wahren Messages eben sehr sympathisch. Das Kindchenschema macht hier seinem Namen buchstäblich alle Ehre.
Egal ob Käpt'n Barnius seinen alten Jugendkumpel, den Narwal Boris (mit herrlich rollendem, russischen Akzent), trifft, der die Oktonauten aus dem ewigen Eis harausboxt - pardon - bohrt oder in der namensgebenden Titelgeschichte das Geheimnis der Knallschere eines Pistolenkrebses wissenschaftlich gelüftet wird - stets sind die Storys auch immer höchst lehrreich. Selbst recht komplizierte Sachverhalte, wie "Schwarze Raucher" bzw. Flora und Fauna rund um Unterwasservulkane werden nicht trocken mit dem Holzhammer verabreicht, sondern hier sehr humorvoll anhand der schrägen Blobfisch-Brüder. Zum Schluss darf es dann auch noch einmal - für Oktonautenverhältnisse vergleichsweise - dramatisch werden, wenn die Oktonauten ausrücken um Sandy vor dem gefürchteten Mahlstrom zu retten. Dennoch ist auch hier das Tempo und die Spannung dem Zielgruppenalter angemessen.
DVD und Bonusmaterial
Die 5 Einzelfolgen mit insgesamt rund 60 Minuten Spielzeit passen auf eine schlichte Typ-5 DVD. Die muss auch bis auf Trailer weiterer Titel aus dem EUROPA-Jugendprogramm auf Bonusmaterial verzichten. Über die Sinnhaftigkeit der eingelegten "Sammelkarte" muss die Zielgruppe entscheiden. Die 11-Minuten-Episoden lassen sich wahlweise einzeln oder als Ganzes abspielen, was praktisch ist und auch eine gute Dosierbarkeit für den TV-Konsum der kleinen Zuschauer gewährleistet. Bild- und Tonqualität sind angemessen bzw. vollkommen zweckmäßig.
Die Produktion
Produktion: Vampire Squid Productions, 2013
Land: Kanada / D
In Zusammenarbeit mit TOGGOlino und RTL Plus
Basierend auf "The Octonauts" von Vicky Wong und Michael C. Murphy / MEOMI
Regie: Darragh O'Connell
Musik: Darren Hendley
Sprecher und Figuren: Jaron Löwenberg (Käpt'n Barnius), Bernhard Völger (Kwasi), Dirk Stollberg (Peso), Tanya Kahana (Trixie), Felix Spieß (Sebastian), Isabelle Schmidt (Dana), Matthias Klages (Professor Tintling), Anja Rybiczka (Tuni), Anita Hopt (Snappy - der Pistolenkrebs), Bea Tober (Sandy - die Lederschildkröte), Andreas Müller (Boris - der Narwal), Dirk Müller (Krabbe), Jürgen Kluckert (1. 2. und 3. Bob - die Blobfisch-Brüder)
Fazit
Wie schon die drei Vorgänger greift auch Nummer 4 wieder eine ganze Reihe spannender maritimer Themen auf und präsentiert diese, kindgerecht vereinfacht aber wissenschaftlich durchaus fundiert, dem vorzugsweise mindestens fünf Jahre alten Publikum. Positiv anzumerken ist wieder ein kritisches Aufgreifen eines Umweltthemas. Die Altersempfehlung "Ab 3 Jahre" ist für die gesamte Serie übrigens definitiv zu niedrig angesetzt und dürfte rein aus Marketinggründen so vom Hersteller festgelegt worden sein. Nach Dafürhalten des Rezensenten haben Kinder dieses Alters ohnehin noch nichts vor der Flimmerkiste zu suchen - doch das sehen andere Eltern nachweislich wesentlich lockerer. Sei's drum. Mit den Oktonauten können aber auch diese nicht viel verkehrt machen und ebenfalls einiges dazu lernen. Flossen hoch.
1 DVD, Typ 5
Gesamtlaufzeit: 60 Minuten
FSK OA - vom Hersteller empfohlen ab 3 Jahre
Bildformat: 16:9, Ton: DD 2.0
Vertrieb: EUROPA Mini / Sony Music, 2013
EAN: 88765441989
- Redakteur:
- Jürgen Pern