Premonition - Albträume werden wahr
- Regie:
- Jonas Quastel
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Premonition
1 Review(s)
06.03.2006 | 12:05Polizist Jack Barnes (Casper Van Dien) und sein Kollege Tom (Doug Abrahams) werden im Laufe der Ermittlungen zu einer Fleischfabrik geführt. Als sie dort ankommen, sehen sie ein Überfallkommando in George-Bush-Masken, das gerade auf der Flucht ist. Sie beschlagnahmen ein Fahrzeug und liefern sich mit den Gangstern eine Verfolgungsjagd, die in einem schweren Unfall endet, bei dem Tom stirbt. Jack hat einen Herzstillstand, kann aber wiederbelebt werden.
Doch danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Jack wird von Visionen geplagt, die er zunächst für Tagträume und Halluzinationen hält, doch dann stellt sich heraus, dass Jack durch sein Nahtod-Erlebnis die Gabe erlangt hat, Katastrophen vorherzuahnen. Niemand nimmt ihn ernst, bis sich nach und nach alle seine Visionen bewahrheiten. Langsam erschließt sich Jack, dass es sich gar nicht um Unglücksfälle gehandelt haben muss und dass das Überfallkommando nicht wie bisher angenommen aus militanten Tierschützern besteht, sondern aus gefährlichen Terroristen, die mit dem aus der Fleischfabrik entwendeten radioaktiven Material einen verheerenden Anschlag planen, den er nun auf eigene Faust zu verhindern sucht.
Der Film ist in gewisser Weise unterhaltsam und liefert auch durchaus ein bisschen Spannung. Die Story ist optisch ganz passabel, aber auch sehr schlicht in Szene gesetzt, wobei die Tricktechnik sich auf recht billig wirkende Spezialeffekte beschränkt. Dazu hat die Geschichte an sich gewaltige Schwächen, die den Film teilweise unplausibel und inhaltlich unbefriedigend erscheinen lassen: Die Terroristen haben kein erkennbares Motiv für ihre Taten und handeln unschlüssig und stümperhaft, während sich in Sachen radioaktives Material und dessen Wirkung gewaltige logische Löcher auftun.
Ein Großteil der Charaktere hat keinerlei Profil und noch viel weniger Tiefgang. So ist es die einzige Aufgabe von Jacks Ehefrau (Catherine Oxenberg), den Gatten hin und wieder besorgt nach dessen Wohlergehen zu fragen, und der einzige Zweck von Jacks Sohn (Kyle Jordon Drewitz) ist derjenige, als Geisel genommen zu werden. Während die Polizeichefin zwar treu zu ihrem Detective steht, ihn aber doch für irre hält, ermitteln die zu Rate gezogenen FBI-Spezialagenten nicht, sondern versuchen nur, Jack was anzuhängen.
Man sieht: Ein Klischee jagt das andere... Einzig der ebenfalls hellsehende Vargas (Earl Pastko) ist nicht ganz so oberflächlich ausgestaltet wie alle anderen Figuren. Spielerisch bleiben die meisten Darsteller blass, wobei vermutlich das Drehbuch für ihre Rollen nicht mehr hergab. Dafür spielt Casper Van Dien ganz überzeugend den an sich selbst und der Welt zweifelnden Polizisten, der trotzdem unbeirrt seinen Weg geht.
Trotz der zahlreichen Schwächen ist "Premonition" kein wirklich schlechter Film, denn er unterhält den Zuschauer zumindest beim ersten Durchlauf ganz passabel, und an nicht gerade knisternder, aber doch spürbarer Spannung fehlt es auch nicht. So lässt sich der Streifen als anspruchslose Feierabend-Unterhaltung durchaus mal hernehmen. Aber für ein Filmerlebnis, das gehobenen Ansprüchen an Storyline und Umsetzung genügen soll, taugt er definitiv nicht.
Technische Daten:
Sprachen: Deutsch, English - Menüführung: Deutsch
Tonformat: Deutsch - DTS und Dolby Digital 5.1 / Englisch - Dolby Digital 5.1 und 2.0
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 16:9
Ländercode: 2 (Europa)
TV-Format: PAL
Laufzeit: 87 Minuten
FSK: 16
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle