Seven Mummies
- Regie:
- Nick Quested
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
1 Review(s)
29.06.2006 | 09:39Als vor zehn Jahren "From Dusk Till Dawn" in die Kinos kam, waren Cineasten und Kritiker gleichermaßen begeistert. Mit seinem innovativen Genrehybrid – bestehend aus dreckigen Roadmovie- und vampiresken Splatterelementen – katapultierte sich Robert Rodriguez an die Spitze des modernen Horrorfilmes. Infolge des unerwarteten Erfolges an den Kinokassen blieb es nicht aus, dass die Filmindustrie auf den Stoff aufmerksam wurde und den Markt mit überflüssigen Fortsetzungen oder Kopien überflutete. Noch heute erscheinen in hübscher Regelmäßigkeit drittklassige, auf Zelluloid gerotzte Machwerke, die sich hemmungslos an dem kongenialen Meisterwerk von Rodriguez und Tarantino bedienen und gar nicht erst versuchen, sich von ihrer übermächtigen Vorlage zu emanzipieren.
In eben diese Kerbe schlägt auch ”Seven Mummies”. Nach einem Verkehrsunfall gelingt es einer Handvoll Sträflingen samt Wärterin, sich aus ihrem Gefangenentransport zu befreien und in die umliegende Wüste zu entkommen. Anstatt an ihrem Plan festzuhalten und über die Grenze nach Mexiko zu fliehen, verfallen die schweren Jungs der Habgier und begeben sich auf die Suche nach einer legendären Goldgräberstadt, in der sich ein ebenso legendärer Goldschatz befinden soll. Dort angekommen merken sie schnell, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Die Zeit scheint an diesem Ort still zu stehen; der Sheriff macht seinen Gästen unmissverständlich klar, dass in seiner Stadt ganz eigene Gesetze herrschen. Es braucht dann auch nur ein paar weitere Stunden, bis die Situation eskaliert. Pünktlich um Mitternacht verwandelt sich die halbe Stadtbevölkerung in mordlüsterne Vampire und sorgt für ein erstes Blutbad. Dessen ungeachtet gehen die übrig gebliebenen Sträflinge weiter ihrer Schatzsuche nach. Als sie schließlich in einem Stollen unter einer verlassenen Kirche fündig werden, sehen sie sich dem nächsten Gegner gegenüber: sieben Mumien, die mit Hilfe fernöstlicher Nahkampftechniken ihr Gut zu verteidigen suchen.
Wer hinter der hanebüchenen Story einen trashigen, aber unterhaltsamen Film erwartet, wird bitter enttäuscht sein. Es passt einfach nichts zusammen. Die Charaktere sind allesamt lieb- und farblos gezeichnet; die Schauplätze stereotyp und langweilig. Dass Regisseur Nick Quested aus seinen Darstellern – insbesondere aus Danny Trejo – Karikaturen ihrer selbst macht, verdeutlicht vor allem eins: seinen Mangel an schöpferischem Potential. Zahlreiche ärgerliche Handlungslücken, ein erstaunlich geschmackloser Score sowie ein Haufen billiger Effekte geben dem Film den Rest. Positiv hervorzuheben an "Seven Mummies" ist wohl nur, dass er mit rund 77 Minuten Spielzeit angenehm schnell vorbei ist und keine bleibenden Schäden hinterlässt.
An Bild- und Tonqualität der DVD gibt es nicht viel auszusetzen. Dafür dass "Seven Mummies" für das Fernsehen produziert wurde, kann der Film in bildtechnischer Hinsicht sogar als gelungen bezeichnet werden. Bis auf eine mickrige Trailershow befinden sich keinerlei Extras auf dem Silberling. Beide Tonspuren – die deutsche und die englische – gibt es im Dolby Digital 5.1-Format. Nicht zuletzt durch die fehlende Ausstattung ist der Film aber eigentlich niemandem zu empfehlen.
- Redakteur:
- Marco Pütz