Tenants, The
- Regie:
- Danny Green
- Jahr:
- 2006
- Genre:
- Drama
- Land:
- USA
1 Review(s)
28.09.2006 | 09:32Inhalt
In einem heruntergekommenen Wohnhaus, das kurz vor dem Abriss steht, schreibt der Autor Harry Lesser (Dylan McDermott) an seinem dritten Buch. Nachdem sein zweites Buch nur geringen Absatz gefunden hat, setzt Lesser die Messlatte für sein drittes Buch höher denn je an und schreibt nun mehr seit zehn Jahren an seinem Werk.
An einem Tag wie jedem trifft Lesser in dem sonst menschenleeren Gebäude auf den afroamerikanischen Schriftsteller Willie Spearmint, gespielt von US-Rapper Snoop Dogg. Auch er schreibt aktuell an einem Buch, in dem er Fiktion und Autobiographie vereinen will. Die beiden lernen sich näher kennen und so trifft Lesser auf Willies Freundin Irene (Rose Byrne). Doch Willie verkraftet die Kritik durch Lesser an seinem Buch nicht; als Lesser sich dann auch noch in Irene verliebt, scheint die Lage zu eskalieren...
Kritik
Das durch Danny Green inszenierte Drama bietet inhaltlich leider wenig, kann aber durch gelungene Charakterentwicklung überzeugen. Fast durchgehend wartet der Zuschauer auf den großen Knall, das Eskalieren der Situation, doch muss man bis zum Ende auf die doch eher kleine Actionszene warten. Umso interessanter gestaltet sich jedoch das Zusammenspiel der beiden Protagonisten, die, von starken Gefühlsschwankungen geprägt, ihr Wesen innerhalb kürzester Zeit ändern.
Harry Lesser scheint sich auf den ersten Blick etwas weniger zu verändern, seine doch neu entdeckte Interaktion mit der Umwelt lässt aber schnell anderes vermuten. In seiner Zeit in dem verlassenen Haus hat er verlernt, in einer Gesellschaft zu leben und muss sich zunächst wieder an den sozialen Umgang gewöhnen.
Der Charakter des Willie Spearmint wird im Laufe des Films immer aggressiver und vertritt mit seiner Sicht der “schwarzen Bevölkerung“ schon rassistische Inhalte, stark verdeutlicht durch seine zweite Buchidee, von einem afroamerikanischen Paar, das in den Südstaaten Amerikas wahllos Weiße ermordet.
Leider können die fesselnden Figuren die fade Geschichte der beiden Autoren nur schwer verschleiern, womit sich der Zuschauern doch durch die eine oder andere Durststrecke quälen muss. Zusätzlich wird aufgrund der größtenteils gleichen Kulisse auch für das Auge nur wenig Abwechslung geboten. Die selten stark betonte Musik verstärkt den insgesamt eher einschläfernden Eindruck des Films.
DVD
Hier wird zeitgemäß der Film im Breitbildformat mit deutscher und englischer Dolby Digital Tonspur geboten. Neben einer kleinen "Making Of"-Dokumentation findet man jedoch keine Extras auf der von e-m-s veröffentlichten DVD.
Fazit
Wäre die Geschichte um die beiden Schriftsteller etwas interessanter gestaltet worden, hätte hier auf den Zuschauer eine doch gute Buchverfilmung gewartet. Leider hapert es aber an der Umsetzung. Für ein Erstlingswerk des Regisseurs Danny Green ist jedoch die Charakterumsetzung mehr als gelungen und detailliert. Auch kann Snoop Dogg zeigen, dass er mehr als nur den aalglatten Kiffer darstellen kann. Das kurze "Making Of" bietet noch einige sehenswerte Einblicke hinter die Kulissen und zeigt auch einige Stellungnahmen und Erklärungen des Regisseurs. Für Fans von Charaktertiefe und Buchverfilmungen ist “The Tenants“ eine Empfehlung, wer mehr auf den Inhalt achtet oder Snoop Dogg einmal in einer ernsteren Rolle erleben will, sollte sich den Film zunächst einmal aus der Videothek ausleihen.
- Redakteur:
- Tim Büning