Obscene Extreme - Trutnov

21.07.2004 | 05:30

08.07.2004, Na Bojisti

Nächster Tag, 10 Uhr. Alles ist ruhig. Bruch, bretter, krach... LAHAR spielen und wecken die Hälfte der fast bis zum "geht-nicht-mehr" mit Bier verarzteten Grindcore-Freaks. Das Frühstück dauert heute etwas länger, in der Zeit haben schon wieder sieben Bands gespielt.

(Henri Kramer)

Da ich mein Frühstück grundsätzlich trinke, sehe ich GROBAR. Der holländische Fünfer zockt recht guten Crustcore. Ist mir unverständlich., warum die im Billing so weit vorne auftauchen. Mir macht es auf jeden Fall Spaß, Songs wie "Sorry I Ate Your Dog" zu lauschen. Auch der CLITEATER-Sänger lässt sich nicht lumpen und steuert zu einem Lied den Gesangspart bei. Doch ja, ist 'ne feine Sache. Allerdings drängt es mich jetzt auch in die City - angekokelte Schweineleichen schlemmen. Henri, warte auf mich!!

(Falk Schweigert)

Erst gegen 14 Uhr geht's wieder aufs Gelände. Dort fangen gerade CLITEATER an. Wie der Name schon sagt: Grindcore. Das aktuelle Album der Jungs heißt "Clit'em all" und so klingen diese Holländer auch. Der Sänger kommt von INHUME, brüllt also wie ein wütendes Tiger-Elefanten-Gemisch von der Bühne herunter. Doch rein musikalisch passiert hier wenig, die MORTICIAN-Fans auf dem Platz erhalten ihre Vollbedienung tumber Brutalität.
Die Tschechen von GODLESS TRUTH sind da um Längen origineller. Hier ertönt Death Metal, der amerikanische Frickel-Bands zum Vorbild nimmt. Die vier Jungs lassen es göttlich grooven, hier sitzt jedes Riff und jede kleine Melodie. Zudem ist der Sound auch heute nicht schlecht, beim Obscene Extreme hört der "Supporter of brutal music" ab und an echte Feinheiten im Sound heraus - es kommt auf die Bands an, was sie aus der guten Anlage herausholen. GODLESS TRUTH geben sich da richtig Mühe, im Moshpit stehen sogar ein paar Mädels.
Es ist sowieso erschreckend: Der Frauenanteil beim Obscene Extreme liegt in diesem Jahr schon bei guten 20 bis 30 Prozent, die meisten der holden Weiblickeiten sind am zweiten Tag jedoch schon nicht mehr so knackig und riechen wie ihre männlichen Saufkumpanen. Wird Death Metal und Grindcore in Verbindung mit Suff nun langsam Mainstream?
Um solche Fragen scheren sich REQUIEM herzlich wenig. Dafür haben die Jungs einfach zu viele Noten im Kopf. Bei den Schweizern wird es für Obscene Extreme-Verhältnisse fast abartig progressiv, bei so vielen Riffs auf einmal wird dem alkoholgeschwängerten Kopf ganz schwindlig. Doch ein paar Fans trauen sich nach und nach vor die Bühne und machen den Gig für die sympathischen Musiker doch noch zu einem echten Erlebnis.

(Henri Kramer)

Seltsam, ich hab auf meinem treuen Spickzettel notiert: "schneller, teils rockiger Death Metal". Komisch! Naja, dann bleibt dem geneigten Leser wohl nichts anderes übrig, als entweder im Internet auf Spurensuche nach downloadbaren mp3-Dateien zu gehen oder das nächste Mal gefälligst selbst seinen faulen Brägen (In Thüringen heißt das wohl Arsch. - Anm. von H.K.) hoch zu bringen und nach Trutnov zu fahren anstatt sich (zugegebenermaßen erstklassig recherchierte) Festivalberichte durchzulesen.

(Falk Schweigert)

Plötzlich geht es steil bergab mit der Bandgucken-Motivation: Essen fassen, trinken, labern, Besoffene sehen... Überall in der Stadt liegen welche, auf jeder Rasenfläche mindestens ein Versehrter. Ok, dann doch lieber Autos gucken. Vor dem Festival-Gelände parken inzwischen ordentlich viele Wägelchen, immerhin sind schon rund 3000 Besucher gekommen. Alarm: In Tschechien gibt es wahrscheinlich keinen TÜV. So schrottig manchmal die Bands beim Obscene Extreme, so rostig-klappernd auch die Autos der Fans. In einen Wagen scheint vor langer Zeit schon ein anderes Automobil gefahren zu sein, seitdem fährt er mit gänzlich verbeulter Fahrer-Tür, an der die Fenster nicht mehr richtig zugehen. Überall an der Tür frisst sich schon Freund Rost entlang - in Deutschland wäre dieser Oldtimer purer Schrott. Noch geiler sieht ein unglaublich alter BMW aus, der nur noch mit Glück und Spucke zusammengehalten wird. Aber Hauptsache, auf dem Kofferraum prangt ein niegelnagelneuer Spoiler. Grindcore-Abfahrer sind auch auf der Straße die härtesten...

(Henri Kramer)

Henri, wo bist du nur mit deinen Gedanken. Eure Bierschaft vergessen wohl mal die ein oder andere Band, nur weil sie nicht so schöne Musik machen können wie andere? Nein, ist schon klar, auch in meinem Sprachschatz werden die Attribute, mit denen man Bands und deren Musik belegen kann langsam rar. Die Schweizer EMBALMING THEATRE sind wie es scheint recht humorvolle Zeitgenossen, was Titel wie 'We Ate Daddy' eindrucksvoll belegen. Ihre Version von Death Metal und Grindcore ist im Tempo recht variabel, was den positiven Gesamteindruck noch mal vollkommen unterstreicht.
Bei den Belgiern von EMETH gehen dann bei mir endgültig die Fenster zu, ich habe keine Lust mehr, mir über die scheinbar dreitausendste Band des Tages Eindrücke aus den Fingern zu saugen und aufs Papier zu bringen. (Arbeitsverweigerung im Grindcore-Schützengraben, fangt den Täter!!! - Anm. von H.K.) Da mein bayrischer Freund Arthur gerade neben mir sitzt und er schließlich auch was arbeiten kann, gebe ich kurz ab an ihn, was dann ungefähr so klingt: "Die spielen 25 Mal den gleichen Song und sind sogar noch schlechter als BRODEQUIN." Kann man so stehen lassen. Was mich in meinem Entschluss bestärkt, mich für ein Stündchen ins Zelt zu legen um dann für BUTCHER ABC wieder fit und munter an der Grindcore-Front meinen Mann stehen zu können.

(Falk Schweigert)

Was direkt zu RESURRECTED aus Deutschland führt, die kurz nach 17.40 Uhr beginnen und 25 Minuten auf der Bühne stehen. Die Jungs sollten eigentlich schon im vergangenen Jahr beim "Obscene Extreme" spielen, damals war ihre Reise aber schon in der Nähe von Dresden beendet. Sie hielten in einem Stau und ein unaufmerksamer Zeitgenosse krachte von hinten in ihren Wagen herein. Deshalb flitzen RESURRECTED heute auch besonders motiviert über die Bühne, das Publikum dankt es ihnen mit fliegenden Haaren und Körpern. Trotzdem kann die Band aus dem Ruhrpott nicht verdecken, dass sie noch nicht ganz in der ersten deutschen Death-Metal-Liga angekommen ist - dazu klingen manche Songs noch ein bissel zu statisch und langweilig. Dennoch ist der Gig durchaus kurzweilig, besonders der Spinner mit der Büroklammer in der Lippe ist schon wieder dicht bis zur Augenbraue und mosht durch die Gegend. Ein anderer Typ kotzt in der Nähe des Bierstands Kotze mit der Grundfarbe pink. Ideal für jeden Textmarker...
So eine farbliche Heraushebung auf dem Billing hätten auch GRIDE gebraucht, die eine Mischung aus Hardcore und Crust zocken. Damit klingen die Tschechen schon einige Nuancen härter, cooler und einfach anders als der Rest der Band-Bande, dementsprechend enthusiastisch erreicht der Moshpit vor der Bühne bald bedrohliche Ausmaße. GRIDE freuen sich sichtlich, vielleicht reicht die Motivation nach diesem Gig auch für eine eigene Homepage aus.
Gleichzeitig noch einen Aufruf an Veranstalter Curby: Bitte im nächsten Jahr noch viel mehr solche Bands wie GRIDE, zu viel Grindcore und reiner Brutalo-Death führt auf Dauer zu Abnutzungserscheinungen im Gehör! Apropos langsamer Verfall: Am Bierstand in Bühnen-Nähe riecht es inzwischen bedenklich. Ein Gemisch aus Kotze und Kot lässt die Luft eine ganz besondere Konsistenz annehmen. Tipp fürs nächste Jahr: Ein Sonderverkauf mit Zwiebelsuppe zum extremen Darm-Durchspülen! Wer hat da noch Appetit auf einen veganen Burger oder eine Packung Pommes? In der Nähe des Bierstands findet sich noch ein Stand mit Langos - also so eine Art frittierter Teig mit Tomaten-Sauce und Käse obendrauf. Die fehlenden Fleisch-Kalorien werden durch Unmengen Fritier-Öl mehr als wettgemacht, das Langos-Teil flutscht klebrig durch den Mund. Wer hier nicht kotzt, hat einen ganz starken Magen.

(Henri Kramer)

Das hat sich unter den Festivalbesuchern offensichtlich schon rumgesprochen, denn der ein oder andere kecke Mensch reibt die Teigspeise fröhlich seinem Gegenüber in das, was vor zwei Tagen noch sein Gesicht war. Dieser quittiert es mit Erheiterung und tut es seinem Gegenüber wiederum gleich. Seltsamer Brauch!

(Falk Schweigert)

Über eine Band wie die folgenden ROMPEPROP könnten Noten-Liebhaber und politisch überkorrekte Zeitgenossen wohl auch ihren Mageninhalt ausschütten, wenn das nicht schon wieder als intolerant und engstirnig gelten würde. Die Jungs aus Holland würden über so etwas trotzdem nur lachen. Sie verstehen sich laut Homepage selbst als "PITCHEDVOCALGOREGRINDFREAKS!", ihr Sänger hört auf den unmissverständlichen Namen Steven Splattersmegma. Sie treten mit viel Kunstblut im Gepäck auf die Bühne und tragen zerfetzte Masken. Ihre Lieder tragen Namen wie 'Baby Yo-Yo' oder 'As She Licks My Only Ball' - theoretisch könnte man hier über das alte Gesetz sinnieren, dass immer solche Leute die frauenfeindlichsten Texte schreiben, die noch nie echte Liebe erfahren haben und mit diesem Wissen im Hinterkopf auf die gesichtsverdeckenden Masken von ROMPEPROP schließen. Doch für solche bösartigen Unterstellungen nehmen sich die Jungs viel zu wenig ernst, in ihrem normalen Leben sind sie bestimmt ganz lieb. Heute aber drehen sie durch. Das macht auch der bereits bekannte schwedische Fan Johan - und ist nach der Show zur Hälfte mit Kunstblut beschmiert - lecker-schmecker...
Über Geschmack lässt sich auch bei BUTCHER ABC nicht streiten. Die Japaner sind das Death-Metal-Nebenprojekt von C.S.S.O. (zu deutsch: CLOTTED SYMMETRIC SEXUAL ORGAN) (very deutsch indeed - Anm. d. Lektors), ebenfalls so eine Top-Ten-Band des kranken und besonders noisigen Grind-Rocks. Dagegen klingen BUTCHER ABC fast schon kommerziell. Der Sänger tritt stilecht mit Gasmaske auf, dort hat er sein Mikro reingeschraubt. Muss der arme Typ schwitzen... Seinen Hitze-Frust kann er aber gut in unmenschliches Gegrunze umsetzen, dazu erbebt die Bühne unter saftigem Grind'n'Roll der Sorte "Einfach, aber unheimlich effektiv". Nach soviel schlitzäugigem Musik-Vergnügen wird während NATRON das letzte Gulasch des Abends serviert...

Inzwischen ist auch einer der trinkfesten Schweden zusammengebrochen, er liegt in einem Strauch. Von dort hört er natürlich nicht mehr seine Landmänner von UNCURBED. Schade, die Jungs hätten ihm bestimmt ordentlich das Trommelfell zerfetzt. Denn auf der Bühne stehen auf einmal sechs Punks, die unentwegt und ohne Gnade Crustcore der allergeilsten Sorte spielen. Die Menge tickt aus, egal ob Metal-Head oder Grindcore-Punk. Wie sagte Veranstalter Curby so schön: "Rock'n'Roll in the most extreme form!!!" Wie wahr, wie wahr!

(Henri Kramer)

Jawoll. Kann ich nur noch mal bestätigen, auch wenn mein treuester Freund und Begleiter (siehe etwas weiter oben) mir langsam aber sicher einen Alkoholstrich durch die Rechnung macht. Ich kann die Alben "Punk And Anger" und "The Strike Of Mankind" jedem Crust-Fanatiker nur empfehlen. Für mich sind die Schweden das zweitgrößte Highlight des Festivals, nur knapp geschlagen von den sensationellen Bierpreisen.

(Falk Schweigert)

Dagegen steht bei den SQUASH BOWELS nur noch ein schwer zittriges "naja" auf dem völlig zerknitterten Notiz-Zettel. Will heißen: Auch der polnische Ersatz für EXHUMED bringt nicht die volle Grind-Leistung. Deshalb noch mehr Asche auf die kranken Köpfe von EXHUMED: Die Amis haben ihren Auftritt beim Obscene Extreme rund zwei Wochen vor der Angst abgesagt, weil sie sich vom Touren ausgelaugt fühlen. Tolle Wurst! Also SQUASH BOWELS: Zwar heißt deren neues Album "No Mercy", gnadenlos klingt aber nur der langweilige Grindcore-Sound der Polen - zum Gähnen schön...

Zum Glück gibt es noch Bands aus Schweden, in diesem Fall die Altmeister von GENERAL SURGERY: Totaler-Alles-Zerschmetterer-Death-Grindcore-Sound-From-Hell-And-Below! Pures Inferno! Der Drummer saß auch schon bei BIRDFLESH am Schlagzeug, die gesamte Band trägt blutige Arztkittel. Die Bühnenbeleuchtung taucht alles in rot, unbewusst kreisen die Gedanken um Blut und Zerstörung. Die Jungs von der allgemeinen Chirurgie im Grindcore-Land haben sogar eine funktionstüchtige Homepage, so weiß jeder, wer dort eigentlich so herrlich verzerrt und jenseits gängiger Muster ins Mikro bellt. Grant McWilliams heißt der Arzt, dem die Sickos dieser Welt vertrauen. Zu diesem Organ aus der Hölle bläst die Band ein Killer-Riff nach dem anderen in die Menge, die wie verrückt tobt. Und, wir wissen es ja schon: Beim Obscene Extreme rasten die Fans anders aus, viel doller als anderswo. Ein Typ lässt seine Hose runter und springt halbnackt von der Bühne. Ok, das war auch schon bei anderen Gruppen hier so. Dafür rennen zwei andere musikalische Extremisten mit einer Fackel herum und spucken über dem Moshpit ein paar Feuersäulen in die Luft - zum Glück sind die meisten Fans mit bangen beschäftigt, so dass sich niemand die Haare versengt... Völlig geisteskrank!

(Henri Kramer)

An den Feuerspucker kann ich mich auch noch erinnern. Ansonsten sieht die Welt um mich herum aus, wie durch einen Brautschleier betrachtet (ich hoffe, das kommt vom Bier und nicht vom Brautschleier!!), weswegen ich mich jetzt ausklinke, mich von Bier und Musik vollends berauschen lasse und Henri bis zum bitteren Ende das Wort überlasse.

(Falk Schweigert)

Unter der Rubrik "Hirn im Sand vergraben" steht oberflächlich gesehen auch die Musik der 1990 gegründeten LE SCRAWL. Diese Jungs kommen aus unserem Land - hier, wo die Massenarbeit regiert, der Fußball stagniert und eine allgemeine Depression die Gemüter erfasst zu haben scheint. Die Lösung könnte eine Tagesdosis LE SCRAWL sein. Diese musikalischen Überzeugungstäter spielen nämlich eine ganz eigenartige Mischung aus fiesem Grindcore und einem fröhlichen Swing-Jazz-Ska-Cocktail. Wahrscheinlich ist das erste Mal überhaupt auch ein Saxophon auf der Bühne des Obscene Extreme zu finden, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Um die absurde Situation perfekt zu machen, tragen LE SCRAWL Anzüge.
Und wie reagieren die Zuschauer auf das Experiment zur Mitternacht? Euphorisch! Die Leute stehen auf den teilweise zusammengebrochenen Sitzbänken, tanzen, springen, schreien, gröhlen. Ein umgefallener Alk-Toter bewegt im Schlaf seinen Fuß - für genau 45 Minuten, danach verschwinden LE SCRAWL unter unglaublichem Jubel.

Ab 00:55 Uhr wird wieder auf gewohnte Art und Weise zurückgegrindet. Sick Brutal Death Metal, diesmal von DESPONDENCY aus dem Ost-Friesenland. Vielleicht liegt es an der fortgeschrittenen Uhrzeit, vielleicht an der perfekten Darbietung von LE SCRAWL: DESPONDENCY klingen nach lahmem US-Brutalo-Metal im Staubsauger-Modus und grüßen ganz folgerichtig ihre Kollegen von BRODEQUIN. Ab zum Bierstand, der inzwischen noch deutlicher nach einer Güllegrube riecht als noch ein paar Stunden zuvor. Die Zahl der stehenden Festival-Teilnehmer dezimiert sich zusehends...
Bei COMA strömen deshalb auch nicht mehr ganz so viele Leute vor die Bühne, obwohl diese Schweden eigentlich die totale Fan-Vollbedienung verdient hätten. COMA, das ist schwedischer Grindcore im Stil von NASUM. So etwas brettert auch nachts noch gut in den Nacken und sorgt für weiteres Stehvermögen. Besonders dann, wenn noch eine Spur ENTOMBED und ein bissel Crustcore im Sound-Inferno erblüht. Langsam gibt die Schreibmotorik auf. Letzte Meldung auf dem Notizblock: "Sehr energetische Show". Jupps!

Aber was ist das denn? Ein Bündel Mensch. Ein weiteres Mitglied der Schweden-Fan-Crew ist ins Alk-Koma gefallen. Zum Glück hat das Mädchen noch eine Rasenfläche gefunden. Wie bei so vielen anderen Gambrinus-Zombies geht die Atmung flach. Nicht nur das: Die Außen-Temperatur sinkt, Trutnov liegt immerhin fast im Gebirge. Doch gestorben ist beim Obscene Extreme auch in den letzten Jahren niemand, es war jeweils genauso "schlimm". Besonders am Bierstand oberhalb der Bühne. Im vergangenen Jahr leckten sich dort zwei Kunden gegenseitig ihre Ärsche ab - doch diesmal bleiben sie aus, diese Szenen, die eigentlich niemand sehen will. Dafür spielen PIGSTY. "Czech brutal and extreme pig grindeath!!!" Ohne Worte...
Der Auftritt von SKODA 120 bleibt ebenfalls als unterirdisch in der Rest-Erinnerung kleben. Bis auf das Motorengeräusch haben die Jungs aus Tschechien nichts mit dem Kult-Auto gemein: Dieser Wagen röhrte um Längen besser als dieser stotternde Allerwelts-Grindcore, total antiquiertes Gebolze. Schluss. Letzte Überlebende scharen sich am Bierstand, hier stehen nur noch die Letzten der Letzten. Das Gambrinus geht langsam aus, Robert und ich helfen mit. Jetzt heißt es Rester saufen bis in den Morgen und wenn eben nur noch Rum da ist, dann ist eben nur noch Rum da. Gute Nacht...

(Henri Kramer)

Redakteur:
Henri Kramer

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